Die 99 715 der GbR (Leihgabe an die Preßnitztalbahn, heute wieder als 99 1715-4 geführt, eine Sächsische VI K (Baureihe 99.67–71) steht am 24 August 2013 im Dampflokwerk Meiningen. Die Aufnahme entstand auf einer offiziellen Führung.
Die Lok 99 1715-4 ist eine Lokomotive der Sächsischen Gattung VI K. Sie ist als eine von nur noch 4 existierenden Maschinen dieser Gattung wichtiger Zeitzeuge der sächsischen Schmalspurbahngeschichte. Beinahe hätte die Lok 99 715 das gleiche Schicksal wie ihre 58 Schwesterlokomotiven ereilten. Sieben Eisenbahnfreunde aus dem Raum Dresden und Freital hatten zur Rettung der Lok 99 1715-4 die Gesellschaft "GbR 99 715 Wilsdruff" gegründet und die Lokomotive im Jahr 1991 mit Hilfe des VSE und der SEG von der DR gekauft.
Die Lok wurde aufgearbeitet und konnte am 17.04.2003 ihre erfolgreiche Probefahrt zwischen Dippoldiswalde und Seifersdorf erleben. Damit konnte die Gesellschaft "GbR 99 715 Wilsdruff" ihr Ziel, die Lokomotive nach mehr als dreißig Jahren auf Abstellgleisen wieder auf sächsischen Schmalspurstrecken einzusetzen, verwirklichen.
Gebaut wurde die Lok 1927 von der Sächsische Maschinenfabrik AG in Chemnitz (vormals R. Hartmann AG) unter der Fabriknummer 4672. Im Jahr 1963 bekam sie im RAW Cottbus einen Neubaukessel für 99 715 unter der Fabriknummer 9. Im Jahr 1973 fand die Außerbetriebsetzung bei der DR statt, bis Januar 1992 stand die Lok in Radebeul-Ost, wo sie über viele Jahre von Mitgliedern der DMV-Arbeitsgemeinschaft bzw. der Traditionsbahn Radebeul e.V. gepflegt wurde. Vom Juli 1992 bis 1994 war sie in Wilsdruff als Denkmal. Von 1994 bis zum 26.November 1999 war die Lok im Lokschuppen in Nossen abgestellt. Nach erfolgreicher Hauptuntersuchung im DLW Meiningen erfolgte 2003 dann die Wiederinbetriebsetzung durch die GbR 99 715.
Bezeichnungen und Eigentümer:
1927-1949: 99 715 (DRB)
1949-1970: 99 715 (DR)
1970-1991: 99 1715-4 (DR)
1991-1992: 99 715 (VSE - Verein Sächsischer Eisenbahnfreunde e.V.)
1992-2004: 99 715 (GbR 99 715)
seit 2004: 99 715 (GbR 99 715, Leihgabe an Interessengemeinschaft Preßnitztalbahn e.V.)
Als Gattung VI K (sprich: sechs Ka) bezeichneten die Sächsischen Staatseisenbahnen fünffach gekuppelte Schmalspurdampflokomotiven mit der Spurweite 750 mm. Die Deutsche Reichsbahn (DR) ordnete die Lokomotiven ab 1925 in die Baureihe 99.64–65 ein und beschaffte in den Jahren 1923 bis 1927 mehrere Nachbauserien, die innerhalb der Baureihe 99.67–71 eingeordnet wurden. Insgesamt waren 62 Exemplare dieser Gattung gebaut worden, von denen auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch 26 bei der DR in Sachsen, 13 bei der DB und zwei in Österreich im Einsatz waren. Fünf weitere Loks kamen in anderen Ländern zum Einsatz. Insgesamt waren nach dem Zweiten Weltkrieg noch 46 Loks vorhanden.
Technische Merkmale:
Die VI K waren fünffach gekuppelte Heißdampflokomotiven. Der erste, dritte und fünfte Radsatz der Lok war zu den Seiten hin beweglich gelagert (Gölsdorf-Achse), wobei zur Führung der ersten und fünften Achse eine Rückstellvorrichtung eingebaut wurde. Diese besteht aus einer auf der Radsatzwelle mittig befestigten Stahlscheibe, welche durch federbelastete Druckstücke zentriert wird. Durch diese Konstruktion konnten Gleisbögen bis zu einem Halbmesser von 50 m durchfahren werden. Treibachse war ursprünglich die vierte Achse, bei den bei der DR erneuerten Lokomotiven diente die dritte Achse als Treibachse. Die Lokomotiven hatten Schmidt’sche Rauchrohrüberhitzer. Als Bremsen waren eine Saugluftbremse Bauart Körting, die Seilhaspel für die Heberleinbremse und bei den neu gebauten Lokomotiven auch eine Druckluftbremse Bauart Knorr als Zusatzbremse vorhanden. Die württembergischen Lokomotiven hatten nur eine Druckluftbremse der Bauart Knorr.
Ursprungsbauart:
Die Lokomotiven waren ursprünglich für die Heeresverwaltung entwickelt worden. 15 Stück wurden von Henschel & Sohn in Cassel (heute Kassel geschr.) gebaut. Sie sollten auf polnischen Schmalspurstrecken zum Einsatz kommen. Durch den Friedensvertrag von Brest-Litowsk kam ein Einsatz im Osten nicht mehr zustande. Im Jahr 1919 kauften die Sächsischen Staatseisenbahnen alle Maschinen der Serie für ihre Schmalspurstrecken auf. Sie erhielten die sächsischen Bahnnummern 210 bis 224. Die Deutsche Reichsbahn übernahm alle 15 Loks mit den Nummern 99 641 bis 99 655.
Die Maschinen mit den Nummern 99 650 und 99 651 kamen Ende des Jahres 1928 zur Reichsbahndirektion Stuttgart, welche sie beim Lokbahnhof Ochsenhausen, der dem Bw Aulendorf unterstellt war, einsetzte. Beide Loks waren bis zur Einstellung des Personenverkehrs am 31. Mai 1964 die Stammfahrzeuge der württembergischen Schmalspurbahn Biberach – Warthausen – Ochsenhausen. Anschließend kamen sie zur Bottwartalbahn.
Die zwei Loks (99 643 und 99 647) kamen im Juli 1944 aus Sachsen nach Österreich, erstere sofort zu den Waldviertler Schmalspurbahnen, 99 647 zunächst zur Vellachtalbahn in Kärnten. Von Österreich gelangten sie im Dezember 1948 als Reparationsleistung in die Sowjetunion.Die 99 649 ging bereits im Zweiten Weltkrieg verloren, die 99 641, 645 und 652 mussten nach 1945 auch an die Sowjetunion abgegeben werden.
Die letzten beiden Exemplare bei der Deutschen Bundesbahn, die Fahrzeuge der Bottwartalbahn, wurden am 31. Juli und am 29. September 1969 ausgemustert. Letztere, die Nummer 99 651, wurde anschließend in Steinheim an der Murr als Denkmal aufgestellt. Sie war die einzige Schmalspurdampflokomotive der Deutschen Bundesbahn, die noch eine EDV-Betriebsnummer erhalten hatte.
Nachbaulokomotiven der Deutschen Reichsbahn (DR):
Die Loks der Baureihe 99.67–71 der Deutschen Reichsbahn waren Nachbauten der sächsischen Gattung VI K, die in den Jahren 1923 bis 1927 gebaut wurden. Sie trugen die Betriebsnummern 99 671 bis 99 717. Gebaut wurden die 47 Lokomotiven von Henschel & Sohn (13 Lokomotiven), der Sächsischen Maschinenfabrik vormals Richard Hartmann AG in Chemnitz (22 Loks) und der Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe (12 Loks).
Eine Reihe dieser Lokomotiven wurde auch in Württemberg bei der Bottwartalbahn und der Zabergäubahn eingesetzt: Die 99 679 bis 99 683 wurden gleich nach Württemberg geliefert, später wurden noch 99 671, 672, 698, 701, 704 und 716 aus Sachsen nach Württemberg umgesetzt. Die meisten dieser Maschinen waren bis etwa 1965 bei der Deutschen Bundesbahn im Einsatz, 1967 wurde als letzte die 99 704 ausgemustert.
Bis auf wenige Details unterschieden sich die Nachbauten kaum von ihren nachgerüsteten Vorgängern. Äußerlich waren die Nachbaulokomotiven vor allem an der weniger abgerundeten Verkleidung des Dampfdoms zu erkennen.
1927 baute die Maschinenfabrik Esslingen vier meterspurige Lokomotiven dieses Typs nach, welche als Baureihe 99.19 bei der Deutschen Reichsbahn eingeordnet wurden.
In den 1960er Jahren unterzog die Deutsche Reichsbahn (DR) die sieben Lokomotiven 99 673, 678, 685, 692, 703, 713 und 715 einer Generalreparatur (GR). Dabei kamen neue Kessel in Schweißkonstruktion zum Einbau. Teilweise erhielten sie auch neue Wasser- und Kohlenkästen.
1970 erhielten die im Reichsbahnbetriebsbestand verbliebenen Lokomotiven eine neue Nummer, indem eine 1 vor die Ordnungsnummer gestellt wurde, die eine mit Bindestrich angefügte EDV-Kontrollziffer abschloss.
Heute sin noch 4 Loks erhalten geblieben, es sind:
• 99 651 der Öchsle Schmalspurbahn e. V., Baujahr 1918 von Henschel unter Fabriknummer 16132, nicht betriebsfähig, soll rollfähig gemacht werden.
• 99 713 der SDG im Einsatz bei Lößnitzgrundbahn, Baujahr 1927 von Sächsische Maschinenfabrik AG unter Fabriknummer 4670, betriebsfähig.
• 99 715 der GbR 99 715, Leihgabe an Preßnitztalbahn Jöhstadt, Baujahr 1927 von Sächsische Maschinenfabrik AG unter Fabriknummer 4672, betriebsfähig.
• 99716 der Öchsle Bahn AG, Warthausen, Baujahr 1927 von Sächsische Maschinenfabrik AG unter Fabriknummer 4672, z.Z. nicht betriebsfähig, aber in Hauptuntersuchung.
TECHNISCHE DATEN:
Hersteller: Henschel, Sächsische Maschinenfabrik, Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe
Gebaut: 15 (1918-19), 47 (1923–27)
Bauart: E h2
Gattung: K 55.9
Spurweite: 750 mm
Länge über Kupplung: 8.990 mm (BR 99.64–65: 8.680 mm)
Höhe: 3.550 mm
Breite: 2.400 mm
Gesamtradstand: 3.720 mm (später teilw. Nach DR-Umbau 4.000 mm)
Kleinster befahrbarer Radius: 50m
Leergewicht: 32,50 t (BR 99.64–65: 30,4 t)
Dienstgewicht: 42,25 t (BR 99.64–65: 40,4 t)
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
Indizierte Leistung: 480 PSi,
Anfahrzugkraft: 76,20 kN
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 430 mm
Kolbenhub: 400 mm
Kesselüberdruck: 14 bar
Wasservorrat: 4,5 m³
Brennstoffvorrat: 2,5 t Kohle
Kupplungstyp: Scharfenbergkupplung
Armin Schwarz
Die DB 82 008 (ex DB 082 008-4) am 23.04.2011 im Südwestfälische Eisenbahnmuseum in Siegen.
Die Lok wurde 1951 bei Krupp in Essen unter der Fabriknummer 2884 gebaut und als 82 008 an die DB geliefert, 1968 wurde sie in DB 082 008-4 umgezeichnet. Die Ausmusterung bei der DB erfolgte am 18.04.1972.
Bis 2014 stand sie (als Leihgabe) im Südwestfälische Eisenbahnmuseum in Siegen, seit April 2014 ist sie nun im DB Museum Koblenz-Lützel zu sehen.
Zum Einheitslok-Typenprogramm der Deutschen Bundesbahn (DB) gehörte auch die fünfachsige Güterzugtenderlokomotive der Baureihe 82. Sie war für den Rangier- und Streckendienst vorgesehen und sollte die fünffach gekuppelten Länderbahnbauarten ablösen, aber auch die durch das komplexe Laufwerk Schad anfällige Einheitslokomotiven der DR-Baureihe 87.
Die Baureihe 82 wurde als erste Neubaulokgattung der DB zwischen 1950 und 1951 von den Unternehmen Krupp und Henschel und in einem weiteren Baulos 1955 von der Maschinenfabrik Esslingen gefertigt.
Bei der Konstruktion versuchte man eine gleichermaßen gut für den Rangier- wie Streckendienst geeignete Maschine zu schaffen. Nach dem bisherigen Stand der Technik widersprachen die für beide Dienste maßgeblichen Konstruktionskonzepte einer gleichwertigen Eignung für beide Dienstbereiche. Dieser Widerspruch sollte durch einen Kessel moderner Bauart und die besondere Laufwerkskonstruktion beseitigt werden.
Um ohne die für eine reine Rangierlokomotive überflüssigen Laufradsätze die für den Streckendienst auch bei höheren Geschwindigkeiten notwendigen sicheren, ruhigen und gleisschonenden Laufeigenschaften zu erhalten, entschied man sich nach Vorversuchen mit einer umgerüsteten preußischen T 16 dazu, das jeweils äußere Kuppelradsatzpaar zu einem Beugniot-Lenkgestell zu vereinigen. Bisherige laufradsatzlose Fünfkuppler-Tenderlokomotiven mit Radsatzanordnung nach Gölsdorf wie etwa die T 16 hatten sich nämlich als für höhere Geschwindigkeiten über rund 40 km/h aufgrund des ausgesprochen unruhigen Laufes als wenig geeignet erwiesen.
Mit den Beugniot-Lenkgestellen waren die Maschinen zugleich ohne die aufwendige Laufwerkstechnik der Baureihe 87 in der Lage enge Gleisbögen (R=100 m), wie z.B. auf der Hamburger Hafenbahn, einwandfrei zu durchfahren.
Bei der Auslegung des Kessels entschied man sich für einen geschweißten Kessel mit großer Strahlungsheizfläche, aber ohne Verbrennungskammer, damit dieser sowohl unter den unregelmäßigen Leistungsanforderungen im Rangierdienst als auch bei Spitzen- und hohen Dauerleistungen im Streckendienst standfest blieb.
Bei der Dimensionierung der Zylinder, die bei einer Rangierlokomotive wegen der aufzubringenden großen Kräfte mit kleinem Durchmesser, bei einer Streckenlokomotive hingegen zur Ausnutzung der Dampfdehnung großvolumig auszulegen gewesen wären, entschied man sich für einen Kompromiss. Dieser führte allerdings, wie vom Bauartdezernenten Friedrich Witte vorhergesagt, zu einem erhöhten Brennstoffverbrauch. Im Rangierdienst schwankte der Mehrverbrauch zur T 16 um 10 bis 19 %, im Streckendienst sogar um 30 %.
Beim Laufwerk wurde nur der dritte Treibradsatz, fest im Rahmen gelagert. Die beiden jeweils außen liegenden Kuppelradsatzpaare verband man mit Beugniot-Hebeln zu jeweils einem Lenkgestell. Die Endradsätze waren um insgesamt 52 mm seitlich verschiebbar, der zweite bzw. vierte Kuppelradsatz noch um insgesamt 36 mm.
Die Lokomotiven der Baureihe 82 bewältigten eine Wagenzugmasse von 800 t in der Ebene mit 70 km/h. Auf Steigungen von 10 Promille konnten noch 400 t mit 40 km/h befördert werden.
Belegt sind Einsätze vor allem auf den Rangierbahnhöfen in Bremen und Hamm sowie den Hafenbahnen von Emden und Hamburg. Im Streckendienst konnten die 82er auf den Steilrampen Siegerland und Westerwald und im Schwarzwald auf der Murgtalbahn beobachtet werden.
Neben einem hohen Schmierölverbrauch bemängelte der Betriebsdienst an der Baureihe 82 vor allem außer den problematischen Heißdampfreglern und schlecht funktionierenden Strahlpumpen einen raschen, durch Verschmutzung bedingten, Verschleiß der Lenkgestelle.
Die Ausmusterung begann bereits 1966, Auslauf-Bw war Koblenz-Mosel, wo die letzte Maschine dieses Typs 1972 abgestellt wurde. Die Baureihe war damit früher aus dem Dienst geschieden als die Baureihe 94, welche sie ja ersetzen sollte.
Fast alle Lokomotiven dieser Baureihe wurden nach Einsatzende verschrottet, lediglich die hier gezeigte 82 008 stellte man 1974 als Denkmal am Bahnhof Lingen (Ems) auf, sie gelangte so in den Bestand des DB Museums. Nach Stationen in Neumünster (2003-2010) und Siegen (2010-2014) befindet sie sich nunmehr im DB Museum Koblenz.
Technische Daten der Baureihe 82:
Gebaute Anzahl: 41 (DB 82 001 - 041)
1435 mm (Normalspur)
Achsformel / Bauart: E h2t
Gattung: Gt 55.18
Länge über Puffer: 14.060 mm
Höhe: 4.450 mm
Gesamtachsstand: 6.600 mm
Leergewicht: 69,7 t
Dienstgewicht: 87 t
Achslast:17,4 t
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h (vorwärts / rückwärts)
Leistung: 1.290 PSi (949 kW)
Treibraddurchmesser: 1.400 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser : 600 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kesselüberdruck: 14 bar
Anzahl der Heizrohre: 113
Anzahl der Rauchrohre: 38
Heizrohrlänge: 4.000 mm
Rostfläche: 2,39 m2
Überhitzerfläche: 51,90 m2
Verdampfungsheizfläche: 122,21 m2
Kohlenvorrat: 4 t
Wasservorrat: 11 m3
Seit 1960 ist die 82 008 mit einer Riggenbach-Gegendruckbremse ausgerüstet.
Quellen: wikipedia, eisenbahn-museumsfahrzeuge.de
Armin Schwarz
Die 52 8134-0 (90 80 0051 134-9 D-EFBS) der Eisenbahnfreunde Betzdorf (zur Zeit der Aufnahme) fährt am 23.04.2011 im Südwestfälische Eisenbahnmuseum in Siegen auf die Drehscheibe.
Die Lok war, bedingt durch die Wiedervereinigung, eine der letzten Normalspurigen Dampfloks der DB. Zudem war sie als 052 134-4 eine der wenigen waren 52 der DB (BR 52.80). Sie wurde am 05.12.1994 z-gestellt und am 05.07.1995 bei der DBAG ausgemustert.
Die Lok wurde 1965 im Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) Stendal
aus der 1943 bei der Lokfabrik Wien-Floridsdorf (Fabriknummer 16591) gebauten 52 7138 rekonstruiert.
LEBENSLAUF:
1943 bis 1965 - DR 52 7138
1965 bis 1970 - DR 52 8134
1970 bis 1992 - DR 52 8134-0
1992/1993 - DR 052 134-4
Ab 01.01.1994 - DB 052 134-4
05.07.1995 Ausmusterung und Verkauf an an Privat
Mai 1997 an EFB - Eisenbahnfreunde Betzdorf e. V., als 52 8134-0
Zum 01.01.2007 - Vergabe der NVR-Nummer 90 80 0051 134-9 D-EFBS
Im Februar 2016 wurde sie an die ÖGEG - Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e. V. in Linz verkauft.
Die Reko-Lokomotiven der Baureihe 52.80 entstanden ab 1960 bei der Deutschen Reichsbahn aus grundlegend überarbeiteten Kriegslokomotiven (KDL 1) der Baureihe 52. Diese als Rekonstruktion bezeichnete Modernisierung der Lokomotive erstreckte sich mit wenigen Ausnahmen auf fast alle Bauteile und Baugruppen der Maschine.
Nachdem dargelegt worden war, dass die Rekonstruktion wirtschaftlicher sei als das Generalreparaturprogramm, wurde dieses zurückgefahren und man begann im Frühsommer des Jahres 1960 im Raw Stendal mit der Rekonstruktion der Baureihe 52. Zum einen waren bei einigen Maschinen auch die Langkessel verschlissen, zum anderen ergaben sich damit Vorteile in der Unterhaltung. 200 Lokomotiven erhielten bis 1967 den ursprünglich für die Baureihe 50.35 konstruierten Verbrennungskammerkessel Typ 50E. Die Anpassungsarbeiten erfolgten ausschließlich am Rahmen. Dadurch blieben die Rekokessel freizügig tauschbar. Rekonstruiert wurden nur Maschinen mit Blechrahmen. Weitere markante Merkmale der Rekolokomotiven waren neue Zylinder in Schweißausführung, eine Mischvorwärmeranlage der Bauart IfS/DR und, bedingt durch den neuen Kessel, neue Führerhausvorderwände mit ovalen Fenstern. Der vorgesehene komplette Ersatz der Führerhäuser und die Kupplung mit neuen Tendern kam nicht zustande, da keine Kapazitäten dafür vorhanden waren. Die verschlissenen Wannentender 2’2’ T30 wurden meist mit neu gebauten Wannen versehen.
Weitere Rekonstruktionsmaßnahmen betrafen den Einbau von Achslagerstellkeilen und die Erneuerung der Krauss-Helmholtz-Lenkgestelle. Entgegen oft geäußerten, anderslautenden Meinungen wurden die Schieber im Rahmen der Rekonstruktion nicht ersetzt oder umgebaut. Die Lokomotiven behielten ihre Regelkolbenschieber mit Druckausgleichern der Bauart Winterthur und damit auch ihre schlechten Leerlaufeigenschaften. Erst in den 1980er Jahren wurden bei einigen Lokomotiven im Raw Meiningen Druckausgleichskolbenschieber der Bauart Trofimoff/Meiningen und Zylindersicherheitsventile eingebaut. Durch diesen Umbau verbesserten sich die Leerlaufeigenschaften der Maschinen enorm, was sich wiederum in der Einsparung von Schmier- und Brennstoffen bemerkbar machte.
Eine Reko-Maschine konnte in der Ebene 1400 Tonnen mit 70 km/h schleppen. Die Grenzlast lag bei 2600 Tonnen.
TECHNISCHE DATEN:
Nummerierung: 52 8001–8200
Anzahl: 200
Hersteller: Raw Stendal
Umbaujahre: 1960–1967
Spurweite: 1.435 mm
Bauart: 1’E h2
Gattung: G 56.15
Länge über Puffer: 22 975 mm
Gesamtradstand: 9200 mm
Radstand mit Tender: 19 000 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 100 m
Leergewicht: 80,0 t
Dienstgewicht: 89,7 t
Dienstgewicht mit Tender: 136 t
Höchstgeschwindigkeit: 80 / 50 km/h (vorwärts / rückwärts)
Indizierte Leistung: 1.177 kW / 1.600 PSi
Anfahrzugkraft: ca. 214 kN
Kuppel- und Treibraddurchmesser: 1.400 mm
Laufraddurchmesser vorn: 850 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 600 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kessel: 50E
Kesselüberdruck: 16 bar
Anzahl der Heizrohre: 124
Anzahl der Rauchrohre: 38
Tender: 2’2’ T30
Dienstgewicht des Tenders: 45,2 t
Wasservorrat: 30 m³
Brennstoffvorrat: 10 t Kohle
Armin Schwarz
Die ex DB 051 724-3 (ex DB 50 1724) am 23.04.2011 im Südwestfälische Eisenbahnmuseum in Siegen.
Die Lok wurde 1941 von Krupp in Essen unter der Fabriknummer 2564 gebaut. Sie war die letzte 50er der Deutschen Bundesbahn und wurde am 24.02.1977 ausgemustert.
LEBENSLAUF:
1941-1949: DRB 50 1724
1949-1968: DB 50 1724
1968-1977: DB 051 724-3
1978-1998: als 50 1724 (EAKJ - Eisenbahn-Amateur-Klub Jülich e.V.)
1998-2015: Privateigentum, Leihgabe an Südwestfälisches Eisenbahnmuseum Siegen
seit 2015: DP 051 724-3 (Deutsche Privatbahn GmbH, Altenbeken)
Die Güterzuglokomotiven der Baureihe 50 zählen zu den bewährtesten Konstruktionen der Deutschen Reichsbahn. Am Ende der Dampflokzeit sind sie zur Universalgattung geworden, die Dank der niedrigen Achslast auch auf Nebenbahnen eingesetzt werden konnten. Bis 1943 wurden 3164 Maschinen der Baureihe 50 von nahezu allen europäischen Lokomotivfabriken gebaut. Trotz der Kriegsverluste waren 1945 noch sehr viele Maschinen übrig geblieben. Allein bei der DB wurden nach dem Krieg 2159 einsatzfähige Lokomotiven registriert, bei 735 Lokomotiven rüstete die DB den Tender mit einer Zugführerkabine aus. Eine kleinere Anzahl von Lokomotiven wurde mit einem Mischvorwärmer bestückt und insgesamt 31 Lokomotiven wurden mit Franco-Crosti-Anlagen ausgerüstet und anschließend als Reihe 50.40 geführt.
Mit der Einführung dem EDV-Baureihenschema der Deutschen Bundesbahn 1968 wurden die Einheits-Güterzuglokomotiven der Baureihe 50, noch 1452 vorhandene Lokomotiven, in die Bezeichnungen 050, 051, 052 und 053 eingereiht.
TECHNISCHE DATEN:
Gebaute Stückzahl: 3.164
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Bauart: 1'E h2
Gattung: G 56.15
Länge über Puffer. 22.940 mm
Höhe: 4.500 mm
Fester Radstand 3.300 mm
Gesamtradstand 9.200 mm
Dienstgewicht: 86,9 t (ohne Tender)
Achslast: 15,2 t
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h (vorwärts und rückwärts)
Leistung: 1.625 PS
Treib- und Kuppelraddurchmesser: 1.400 mm
Laufraddurchmesser: 850 mm
Steuerungsart Heusinger mit Hängeeisen
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 600 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kesselüberdruck: 16 bar
Anzahl der Heizrohre 113
Anzahl der Rauchrohre 35
Heizrohrlänge 5.200 mm
Rostfläche: 3,89 m2
Überhitzerfläche: 68,94 m2
Verdampfungsheizfläche: 177,83 m2
Tender: 2´2´ T 26
Wasservorrat: 26 m³
Brennstoffvorrat: 8 t (Kohle)
Armin Schwarz
Eine der letzten erhaltenen preußischen T 9.1....
Die Denkmal-Dampflok „7270 Cöln“, ex DRG 90 009, ex KPEV 7270 Cöln, ex KPEV 1833 Cöln am 25.12.2018 vor dem Starlight Express Theater in Bochum.
Die preußische T 9.1 wurde 1893 von A. Borsig in Berlin-Tegel unter der Fabriknummer 4431gebaut und als 1833 Cöln an die Königlich Preußische Staatseisenbahnen (K.P.St.E.) geliefert, 1906 erfolgte eine Umzeichnung in Preußische Staatsbahn (P.St.B.) T9 Cöln 7270. Zum 1. April 1920 gingen die Länderbahnen in den Deutschen Reichseisenbahnen auf, so erfolgte die Umzeichnung in DRG 90 009. Im Jahr 1925 wurde sie ausgemustert und an Pfeifer & Langen als Werkslok für die Zuckerfabrik Euskirchen verkauft. Dort blieb sie bis 1968 und ging dann die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e.V. (DGEG) und war bis 1973 in Erndtebrück abgestellt und kam dann nach Bochum-Dahlhausen. Nach der Restaurierung 2015 bei Interlok in (Piła in Polen) wurde sie vor der Starlighthalle in Bochum aufgestellt.
Nur eine weitere T 9.1 ist erhalten geblieben diese steht im Süddeutschen Eisenbahnmuseum Heilbronn als Cöln 1857, ex DRG 90 042, ex 7294 Cöln.
Die vereinzelt in preußischen Regionen beschafften C 1-Lokomotiven, hauptsächlich die Bauarten Elberfeld und Langenschwalbach, waren zunächst speziell für besondere Einsatzstrecken entstanden. Als es Anfang der 1890er Jahre zu einer Steigerung des Güterverkehrs kam, sah sich auch die Preußische Staatsbahn zur Entwicklung einer 3/4 gekuppelten Tenderlok genötigt. Im Abstand von wenigen Wochen kamen zum Jahreswechsel 1892/93 zu Vergleichszwecken von Borsig in Berlin eine C1´n2t und von Union in Königsberg eine 1´Cn2t zur Auslieferung. Später unterschied man sie in die Gattungen T 9.1 und T 9.2. Die Loks wurden aus praxisnaher Sicht gerade wegen Zuverlässigkeit und Laufruhe gelobt. Nicht umsonst wurde die Bauart in die Normalien aufgenommen und weiterbeschafft. Für die T 9.1 galt das Musterblatt III-4f.
Bis zum Jahre 1901 nahm die Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung (KPEV) insgesamt 420 Lokomotiven dieser Bauart in Betrieb. Neben Borsig beteiligten sich auch die Lokfabriken Grafenstaden, Hanomag, Henschel, Hohenzollern, Schichau und Union am Bau der T 9.1, die in allen zwanzig Direktionen der KPEV zum Einsatz kamen. Weitere fünfzehn bauartgleiche Loks gingen an deutsche Privatbahnen und auch die Schantungbahn im deutschen Pachtgebiet Kiautschou in China erhielt sechs Loks zugeteilt. Bis zum ersten Weltkrieg blieb der Bestand weitgehend unverändert.
TECHNISCHE DATEN:
Gebaute Anzahl: 426
Hersteller: Borsig, Grafenstaden, Hanomag, Henschel, Hohenzollern, Schichau, Union-Gießerei
Baujahre: 1892–1901
Bauart: C1' n2t
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 11.320 mm
Dienstgewicht: 54,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Treibraddurchmesser: 1.350 mm
Laufraddurchmesser (hinten): 1.000 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 430 mm
Kolbenhub: 630 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Leistung: 530 PS
Wasservorrat: 5,8 m³
Kohlevorrat: 1,5 t Armin Schwarz
Die Neubaulokomotive 99 7238-1 der HSB (Harzer Schmalspurbahnen GmbH) hat am 23.03.2013 ihren Sonderzug vom Brocken zum Bahnhof Schierke hinab gebracht. Die Spuren von dem viele Schnee Mitte März von auf dem Brocken sind (1,5 m) deutlich zu sehen.
Die Neubaumaschinen 99 231 bis 99 247 wurden in den 50er Jahren für die Schmalspurbahnen Eisfeld - Schönbrunn, Gera-Pforten - Wuitz - Mumsdorf und die Harzquer- und Brockenbahn durch den VEB Lokomotivbau "Karl Marx" in Babelsberg gebaut. Dies war unbedingt nötig, da der Lokomotivpark dieser Bahnen völlig überaltert war. Außerdem ging ein Teil der Maschinen im Krieg verloren.
Die Konstruktion der Neubaumaschinen lehnt sich sehr stark an die der Einheitslokomotiven 99 221 bis 99 223 an. Von diesen ist aber nur die 99 222 erhalten geblieben. In vielen Konstruktionsmerkmalen weicht die Neubaulok jedoch von ihren Vorbildern ab. So wurde zum Beispiel der Rahmen als Blechrahmen ausgeführt. Die technologischen Möglichkeiten der Nachkriegszeit ließen die Ausführung als Barrenrahmen nicht zu. Der Kessel ist vollständig geschweißt, wobei der Langkessel aus einem einzigem Kesselschuss besteht.
Nach der Einstellung des Betriebes auf der Eisfeld Schönbrunner Strecke gelangten auch die 99 231, 99 235, 99 236 und 99 237 in den Harz. In einigen Details mussten diese Maschinen verändert werden. Der Grund hierfür besteht in den engen Bögen der Harzstrecken. Die Einheitslokomotiven 99 222 kam bereits 1966 in den Harz.
Anfang der 70er Jahre erfolgte eine Umnummerierung der Lokomotiven. Aus der 99 231 wurde die 99 7231 usw.. Dies sollte sich zwischenzeitlich noch einmal ändern, als Ende der 70er Jahre alle Neubaumaschinen auf Ölhauptfeuerung umgestellt wurden. Nun wurde aus der 99 7231 die 99 0231 usw.. Dies war für diese Lokomotiven eine nicht besonders positive Maßnahme. Bei dem Umbau glaubte man, Brennstoff-Einsparungen vornehmen zu können. Die Einsparung eines zweiten Brenners erkaufte man sich aber mit Kesselschäden.
Im Rahmen der Ölablösung in der damaligen DDR baute man die Maschinen wieder auf Rostfeuerung um. Ein Segen für die Loks aber auch für die Umwelt, denn nicht verbranntes Öl sickerte nicht mehr in die Gleise und in den Boden.
Heute ist die Arbeit des Heizers zwar etwas beschwerlicher aber besonders in den Sommermonaten ist die Hitze lange nicht so groß wie damals mit dem geheizten Öltender und dem harten Ölfeuer.
Nun haben die Maschinen wieder ihre 99 72er Nummer. Obwohl die Deutschen Reichsbahn dazu überging Schmalspurdampflokomotiven mit 099 zu bezeichnen und mit einer neuen Betriebsnummer zu versehen, wurde auf den Harzer Schmalspurbahnen die alte Reichsbahnbezeichnung beibehalten.
Technische Daten dieser Loks:
Hersteller: VEB Lokomotivbau "Karl Marx" in Babelsberg
Baujahre: 1954 - 1956
Achsfolge: 1'E1'
Gattung: K57.10
Spurweite: 1.000 mm (Meterspur)
Länge über Puffer: 12.500 mm
Kesselüberdruck : 14 bar
Leistung: 515 kW (700 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h (Vor- und Rückwärts)
Dienstgewicht: 64,5 t (bei vollen Vorräten)
Kohlevorrat: 4,0 t
Wasservorrat: 8 m³
Achslast: 9,5 t Armin Schwarz
Tender voraus, erreicht die sächsische VII K (Altbau) 99 1761-8 am 07.12.2022 mit dem Lößnitzdackel (Lößnitzgrundbahn) wieder Radebeul Ost.
Die 750 mm-schmalspurige Dampflok der Altbau-Baureihe 99.73-76 wurde 1933 von der BMAG - Berliner Maschinenbau-Actien-Gesellschaft vormals L. Schwartzkopff in Berlin unter der Fabriknummer 10152 gebaut und als 99 761 an die DRG - Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft geliefert.
Weitere Lebenslauf und Nummerierungen:
1933 bis 1970 - DRG / DRB / DR 99 761
1970-1992 - DR 99 1761-8
1992-1994 - DR 099 734-6
1994-2004 - DB 099 734-6
2004-2007 - BVO 99 1761-8 (Busverkehr Ober- und Westerzgebirge Bahn GmbH)
seit 2007- SDG 99 1761-8 (Sächsische Dampfeisenbahn Gesellschaft mbH)
Im Jahr 1964 bekam sie im Raw Cottbus einen Neubaukessel (Baujahr 1964, Fabriknummer 15).
Die 5-fach-gekuppelten Lokomotiven der Baureihe 99.73–76 waren Einheitslokomotiven der Gattung K 57.9 der Deutschen Reichsbahn für die sächsischen Schmalspurbahnen. Zusammen mit der Nachfolgebauart Baureihe 99.77–79 stellen die Lokomotiven die stärksten Schmalspurlokomotiven für 750 mm-Spurweite in Deutschland dar.
Obwohl mit der fünffach gekuppelten Baureihe 99.67–71 schon eine recht leistungsfähige Lokomotive für den Betrieb auf den Gebirgsstrecken im Erzgebirge vorhanden war, bestand auch weiterhin Bedarf an einer besonders leistungsstarken Bauart. So gelang es der neu gegründeten Reichsbahndirektion Dresden, die Beschaffung einer Einheitslokomotive für 750 mm-Spur durchzusetzen. Das Vereinheitlichungsbüro der Deutschen Lokomotiv-Vereinigung in Berlin-Tegel erarbeitete den Entwurf für die Konstruktion.
Die erste Serie von 13 Lokomotiven fertigte die Sächsische Maschinenfabrik vormals Richard Hartmann in Chemnitz. Laut Liefervereinbarung sollte die Sächsische Maschinenfabrik noch weitere Loks liefern, durch den Konkurs und die Liquidation des Unternehmens 1930 ging dieser Auftrag an die Berliner Maschinenbau AG vormals Schwartzkopff (BMAG) über. 1928 wurden sieben und 1933 noch weitere zwölf Lokomotiven von der BMAG geliefert. Die damals hochmodernen Lokomotiven entsprachen in ihrer Konstruktion den regelspurigen Einheitslokomotiven. Die Lokomotiven erfüllten die Erwartungen. Mit Vorspann war es nun möglich, auch überlange Schmalspurzüge mit bis zu 56 Achsen bergwärts zu befördern.
1945 mussten zehn Lokomotiven als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgegeben werden. Zudem erhielten die Loks dort auch einige, bauliche Änderungen. Die hintere Laufachse wurde entfernt, und sie wurden alle auf Ölfeuerung umgebaut und mit Schlepptendern ausgerüstet. Zwischen 1975 und 1979 wurden alle Maschinen der UdSSR ausgemustert. Es waren die Loks 733, 736, 737, 744, 748, 751, 752, 753, 755 und 756. Demgegenüber stand eine enorme Zunahme der Verkehrsleistung auf den Schmalspurbahnen im Erzgebirge durch den neu aufgenommenen Uran-Bergbau der SDAG Wismut. Um dem daraus resultierenden Lokomotivmangel abzuhelfen, entstand ab 1952 eine ähnliche Nachfolgebauart beim VEB Lokomotivbau Karl Marx in Babelsberg als Baureihe 99.77–79.
Ende der 1960er Jahre mussten wegen Schäden an den Kesseln die ersten Lokomotiven ausgemustert werden. Zehn Lokomotiven erhielten neue, geschweißte Kessel und wurden auch weiterhin auf ihren Stammstrecken eingesetzt. Die 99 1760 wurde 1992 auf Ölhauptfeuerung umgebaut.
Technische Merkmale:
Die fünffach gekuppelten Lokomotiven haben einen Barrenrahmen und verfügen über in Bisselgestellen gelagerte Laufachsen. Als Treibachse dient die fest gelagerte dritte Achse, welche anfangs geschwächte Spurkränze aufwies. Nach 1945 wurden die Spurkränze dann völlig entfernt, um die Bogenläufigkeit weiter zu verbessern. Die zweite und die fünfte Kuppelachse waren seitenverschiebbar. Der feste Achsstand betrug anfangs 3.000 Millimeter, wurde dann aber später auf 4.000 Millimeter verlängert. Wie für alle Einheitslokomotiven typisch, wurden die Lokomotiven 99 731 bis 99 750 mit Kolbenspeisepumpe und einen quer über der Rauchkammer eingebauten Knorr-Oberflächenvorwärmer geliefert. Die 99 751 bis 99 762 wurden dagegen mit Abdampfinjektor Bauart Friedmann geliefert, später jedoch ebenfalls auf Knorr-Vorwärmer umgebaut. Die zweite Kesselspeisevorrichtung ist eine saugende Dampfstrahlpumpe. Der Langkessel bestand aus zwei Schüssen.
Wegen der damals noch teilweise gebräuchlichen Heberleinbremse erhielten die Lokomotiven ab Werk auch die dafür erforderliche Ausrüstung mit Rollenführungen und Haspel. Die Lokomotive selbst bekam eine Knorr-Druckluftbremse, welche über die Saugluftbremse für den Wagenzug angesteuert wird. Als die ersten Lokomotiven 1928 ausgeliefert wurden, war schon geplant, die veraltete Trichterkupplung durch die Scharfenbergkupplung abzulösen. So erhielten die ersten Lokomotiven zunächst Trichterkupplungen. Diese wurden später problemlos gegen die neuen Kupplungen getauscht.
TECHNISCHE DATEN:
Bauart: 1’E1’ h2t
Gattung: K 57.9
Spurweite: 750 mm
Länge über Kupplung: 10.540 mm
Höhe: 3.570 mm
Fester Radstand: 4.000 mm
Gesamtradstand: 7.600 mm
Kleinster befahrbarer Radius: 50m
Leergewicht: 44,3 t
Dienstgewicht: 56,7 t
Reibungsmasse: 46,1 t
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
Indizierte Leistung: 600 PSi, 441 kW
Anfahrzugkraft: 83,35 kN
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Kesselüberdruck: 14 bar
Wasservorrat: 5,80 m³
Brennstoffvorrat: 2,5 t Kohle
Lokbremse: Knorr-Druckluftbremse, ursprünglich saugluftgesteuert, mit Zusatzbremse
Zugbremse: Körting-Saugluftbremse, anfangs Heberleinbremse, heute Knorr-Druckluftbremse
Zugheizung: Dampf
Kupplungstyp: Scharfenbergkupplung
Armin Schwarz
Die „LAURA“ dampft wieder....
Die älteste betriebsfähige Dampf-Lokomotive der Welt, die Krauss L VII Kastendampflokomotive Nr. 1 "Laura" der Chiemsee-Bahn steht am 11.09.2022 im Bahnhof Prien am Chiemsee, mit ihrem Personenzug im Bahnhof Prien Bahnhof und Prien Hafen/Stock am Chiemsee, zur Abfahrt bereit. Der Bahnhof der meterspurigen Chiemsee-Bahn liegt direkt neben dem Normalspur Bahnhof der DB.
„Laura“ wurde im Jahre 1887 von der Locomotivfabrik Krauss & Comp. (vom Typ L VII) mit der Fabriknummer 1813 gebaut und ist seit ihrer Auslieferung (ersten Tag) bei der Chiemsee-Bahn auf der Strecke zwischen Prien Bahnhof und Prien Hafen/Stock am Chiemsee im Einsatz. Diese Maschine mit der Achsformel B n2t wurde für seinerzeit 12.500 Goldmark in Auftrag gegeben. Mit ihren 135 Dienstjahren gehört sie somit zu den ältesten, betriebsfähigen Dampflokomotiven der Welt.
Wesentliche Überholungsarbeiten fanden im Jahr 1937 statt, als eine neue Feuerbüchse aus Kupfer eingepasst wurde. Einen Ersatzkessel, der eine Leistungssteigerung von 60 auf 100 PS mit sich brachte, bekam die Lok im Winter 1957/1958. Zwischen 2018 und 2021 erfolgte im Dampflokwerk Meiningen eine neuerliche Aufarbeitung, u. a. mit Einbau eines neuen Kessels in geschweißter Ausführung. Ihre ersten Probefahrten machte sie dann im März 2021 auf den Harzer Schmalspurbahnen.
TECHNISCHE DATEN:
Hersteller: Krauss & Comp., München (Fabriknummer 1813)
Baujahr: 1887
Kessel seit 2021: DLW (Dampflokwerk Meiningen),Baujahr 2021
Kessel 1957 bis 2021: Jung, Baujahr 1950 (Fabriknummer 10848)
Kessel ursprünglich bis 1957: Krauss
Typ: L VII Kastendampflokomotive
Achsfolge: B
Bauart: Bn2t
Länge ü. Puffer: 5.100 mm
Achsstand: 1.800 mm
Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
Indizierte Leistung: 100 PS (ursprünglich 60 PS)
Anfahrzugkraft: 57,8 kN
Leergewicht: 10,7 t
Dienstgewicht:13,3 t
Kohlvorrat: 0,6 t
Wasservorrat: 1,12 m³
Zylinderdurchmesser: 225 mm
Kolbenhub: 350 mm
Treibraddurchmesser: 800 mm
Kesselüberdruck: 13 bar
Kulissensteuerung: Stephenson
Als Ludwig II. im Jahr 1886 starb, ließ dessen Nachfolger Prinzregent Luitpold die Bauarbeiten am Schloss Herrenchiemsee einstellen und gab den Prachtbau für die Öffentlichkeit frei. Dadurch verzeichnete besonders die Herreninsel einen wahren Besucheransturm, aber auch die lieblichere Fraueninsel und die dort ansässigen Gastronomiebetriebe lockten bereits damals viele Touristen an.
Die Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen brachten die Besucher aus München, Rosenheim und Salzburg nach Prien. Der knapp zwei Kilometer entfernte Hafen konnte vom Bahnhof Prien mit einem von der örtlichen Bevölkerung organisierten Fahrdienst erreicht werden, dieser bestand aus Kutschen und Karren. In der dörflichen Enge entstand dadurch ein erhebliches Verkehrschaos, diese Zustände kannte man zuvor nur aus der „großen Stadt“.
Bereits kurz nach dem ersten großen Ansturm auf Herrenchiemsee beantragten der Schifffahrtbetreiber Ludwig Feßler sowie der Kommerzienrat Georg Krauß aus München (Gründer der Lokomotivfabrik Krauß & Comp.) noch 1886 den Bau einer schmalspurigen Lokalbahn vom Bahnhof Prien zum Dampfersteg in Stock. Planung und Ausführung erfolgten mit einem für die damalige Zeit bemerkenswerten Tempo. Die Bauarbeiten begannen am 2. Mai 1887, schon am 21. Juni waren die Schwellen verlegt und man begann mit dem Aufnageln der Schienen. Die feierliche Eröffnung der Bahn fand nach weniger als 70 Tagen Bauzeit am 9. Juli 1887 statt. Bereits am nächsten Tag, einem Sonntag, nahm sie den offiziellen Betrieb auf.
Für den Betrieb bestellt man bei der Lokomotivfabrik Krauss & Comp. in München diese L VII Kastenlokomotive (Straßenbahnlokomotive), die 1887 von Krauss & Comp. unter der Fabriknummer 1813 gebaut und an die Chiemsee-Bahn geliefert wurde. Solche zweifach-gekuppelte Nassdampflok vom gleichen Typ, die für den Ein-Mann-Betrieb ausgelegt sind, wurde auch an andere Bahngesellschaften geliefert.
Seit dem 9. Juli 1887 fährt nun diese Lokomotive bis heute zwischen Prien Bahnhof und Prien Hafen/Stock. Sie ist damit eine der ältesten betriebsfähigen Dampf-Lokomotiven der Welt.
Armin Schwarz
Die Bayerische B IX „1000“, eine von Maffei gebaute Schnellzuglok mit Tender der ehemaligen Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.), das letzte erhaltene Exemplar (der Länge nach aufgeschnitten) am 11.09.2022 in der Lokwelt Freilassing.
Die Dampflokomotiven der Bauart B IX der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) waren die ersten zweifach gekuppelten Schnellzuglokomotiven in Bayern. Die hintere Kuppelachse befand sich unter dem Stehkessel, sodass die überhängenden Massen klein gehalten werden konnten. Daher konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h zugelassen werden. Die Lok erreichte in der Ebene mit einem 150 Tonnen schweren Zug eine Geschwindigkeit von 70 km/h. Die ansonsten im Stil ihrer Vorgänger gehaltenen Lokomotiven besaßen einen tiefliegenden Kessel, Außenrahmen und Stephensonsteuerung.
Die Reichsbahn stufte die 1923 noch vorhandenen Maschinen, trotz ihres Treibraddurchmessers von 1.870 mm, nur als Personenzuglokomotive in die Gattung P23.12 ein und sah für sie noch die Betriebsnummern 34 7421–7440 (somit BR 34.74) vor. Die Maschinen, welche zwischen 1874 und 1887 von Maffei in münchen gebaut worden waren, wurden aber noch vor der Umzeichnung bis 1925 ausgemustert. Gekuppelt waren die Lokomotiven mit Schlepptendern der Bauart bay 3 T 10,5.
TECHNISCHE DATEN:
Gebaute Anzahl: 104
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsfolge: 1B
Länge über Puffer: 14.000 mm
Dienstgewicht: 33,6 t
Radsatzfahrmasse: 11,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Treibraddurchmesser: 1.870 mm
Laufraddurchmesser vorn: 1.170 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 406 mm
Kolbenhub: 610 mm
Kesselüberdruck: 10 bar
Tender: bay 3 T 10,5
Wasservorrat: 10,5 m³
Lokbremse: Heberlein-Schnellbremse
Armin Schwarz
Was heute für Bilder mit dem Smartphone möglich sind....
Die 99 2322-8 der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli steht am 15.05.2022 mit dem MBB Dampfzug nach Kühlungsborn-West im Bahnhof Bad Doberan zur Abfahrt bereit.
Die 900 mm-Schmalspur-Dampflok der DR-Baureihe 99.32 wurde1932 von O&K - Orenstein & Koppel AG in Berlin-Drewitz unter der Fabriknummer 12401 gebaut und an die DRG - Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft als 99 322, für die Bäderbahn Bad Doberan–Kühlungsborn, geliefert.
Lebenslauf
1932 bis 1970 DRG, DRB bzw. DR 99 322
01.06.1970 Umzeichnung in DR 99 2322-8
01.01.1992 Umzeichnung in DR 099 902-9
01.01.1994 DB 099 902-9
Seit dem 04.10.1995 Mecklenburgische Bäderbahn Molli GmbH, Bad Doberan MBB 99 2322-8
Die Fahrzeuge der Baureihe 99.32 der Deutschen Reichsbahn sind nach den Einheitsgrundsätzen gebaute Schmalspur-Lokomotiven für die Spurweite von 900 mm. Die 1932 für die Bäderbahn Bad Doberan - Kühlungsborn beschafften drei Lokomotiven sind bis heute im Einsatz und werden durch eine 2009 von dem Dampflokwerk Meiningen nachgebaute Lokomotive dabei ergänzt.
Das steigende Verkehrsaufkommen auf der Bahnstrecke zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn führte die 1923 beschafften Lokomotiven der Baureihe 99.31 an ihre Leistungsgrenze. Die Deutsche Reichsbahn bestellte deshalb bei Orenstein & Koppel drei Lokomotiven der Bauart 1'D1' h2 zur Erweiterung des Fahrzeugparks. Dabei sollte sich das Unternehmen bei der Konstruktion an die Baugrundsätze und Normen der Einheitslokomotiven orientieren. Ursprünglich waren die Lokomotiven im Typen-Programm nicht vorgesehen. Die Verwendung vieler standardisierter Baugruppen erlaubt jedoch die Verwendung des Begriffs Einheitslokomotive. Die drei Lokomotiven wurden 1932 ausgeliefert. Zur Verkürzung der Reisezeit wurden die Fahrzeuge für eine Geschwindigkeit von 50 km/h ausgelegt. Damit sind sie neben der NWE Nr. 21 (HSB 99 6001) die einzigen deutschen Schmalspurdampflokomotiven mit einer solchen Höchstgeschwindigkeit.
Mit der Einführung der EDV-Nummern erhielten die Lokomotiven 1970 die neue Loknummern 99 2321-0, 99 2322-8 und 99 2323-6. In der Mitte 1970er Jahre erhielten die 99 2322 und 99 2323 geschweißte Stahlzylinder statt der abgenutzten Graugusszylinder. Bei der 99 2321 erfolgte der Tausch Ende der 1980er Jahre. Mit der Einführung des Nummernschemas der Deutschen Bundesbahn zum 1. Januar 1992 erhielten die Lokomotiven die Betriebsnummern 099 901-1, 099 902-9 und 099 903-7. Mit der Betriebsübernahme der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli GmbH & Co. KG zum 1. Oktober 1995 kamen die Lokomotiven zu dieser Gesellschaft und erhielten ihre vorherigen EDV-Nummern zurück.
Zwischen 1994 und 1997 wurden alle Lokomotiven im Dampflokwerk Meiningen einer Generalinstandsetzung unterzogen. Dabei erhielten die Lokomotiven geschweißte Kessel, neue Wasserkästen und Radreifen. Bei der Hauptuntersuchung im Zeitraum 2003 bis 2006 erhielten die Lokomotiven neue geschweißte Blechrahmen. An der 99 2322-6 erprobte man von 2003 bis 2006 Rollenachslager. Diese bewährten sich jedoch nicht.
Da die noch betriebsfähige Lokomotive der Baureihe 99.33 (99 331) den Anforderungen des Sommerfahrplans nicht gewachsen ist, aber eine weitere leistungsfähige Lok benötigt wurde, entschloss man sich, eine Lokomotive der Baureihe 99.32 auf der Basis der bisherigen konstruktiven Verbesserungen nachzubauen. Die im Dampflokwerk Meiningen hergestellte Lokomotive 99 2324-4 wurde 2009 in Dienst gestellt.
Konstruktive Merkmale:
Abweichend von den Bauprinzipien der Einheitslokomotiven verfügten die Lokomotiven über einen genieteten Blechrahmen mit Längs- und Querversteifungen statt eines Barrenrahmens. Seit der von 2003 bis 2006 durchgeführten Hauptuntersuchung besitzen die Lokomotiven einen geschweißten Blechrahmen.
Der genietete Langkessel besteht aus zwei Schüssen. Der Dampfdom mit dem Schmidt & Wagner-Nassdampfregler sitzt auf dem zweiten Schuss, während der Sandkasten auf dem ersten sitzt. Der für Nass- und Heißdampf getrennte Dampfsammelkasten befindet sich in der Rauchkammer. Beim Rauchrohrüberhitzer verwendet man einen ungewöhnlichen Rohrspiegel. Vier Heizrohren stehen 69 Rauchrohre gegenüber. Die Ackermann-Sicherheitsventile sitzen auf dem Stehkesselscheitel. 1994 bis 1997 erhielten die Lokomotiven neu konstruierte geschweißte Stahlkessel.
Das außenliegende waagerecht angeordnete Zweizylinder-Heißdampftriebwerk arbeitet auf die dritte Kuppelachse. Die ursprünglichen Graugusszylinder wurden ab Mitte der 1970er Jahre durch geschweißte Stahlzylinder ersetzt. Die außenliegende Heusinger-Steuerung besitzt eine Kuhnsche Schleife. Die ursprünglichen Regelkolbenschieber wurden später durch Müller-Druckausgleich-Kolbenschieber ersetzt. Heute kommen Trofimoff-Schieber der Bauart Görlitz zur Anwendung.
Das Laufwerk ist an vier Punkten abgestützt. Die Blattfederpakete der Kuppelradsätze liegen unterhalb der Achslager. Die Laufradsätze werden oberhalb der Achslager abgefedert. Die Federn der beiden äußeren Radsätze sowie des benachbarten Laufradsatzes sind jeweils durch Ausgleichshebel verbunden. Die Laufradsätze sind als Bisselachsen mit 20 mm Seitenverschiebbarkeit ausgelegt. Die dritte Kuppelachse hat eine Spurkranzschwächung.
Als Lokomotivbremse dient eine Knorr-Zweikammer-Druckluftbremse. Alle Kuppelräder werden von vorn gebremst. Die Luftpumpe befindet sich rechts neben der Rauchkammer. Die Luftbehälter befinden sich auf beiden Seiten unter dem hinteren Wasserkasten.
Die Borsig-Druckluftsandeinrichtung sandet bei Vorwärtsfahrt die ersten beiden Radsätze und bei Rückwärtsfahrt die zweite und dritte Achse. Zur besseren Sicherung der Zugfahrt verfügten die Maschinen über ein Knorr-Druckluftläutewerk vor dem Schornstein und auf dem Kohlekasten. Wegen Lärmbeschwerden der Anwohner bei der Stadtdurchfahrt von Bad Doberan wurde das hintere Läutewerk später entfernt. Ein Dampfturbogenerator hinter dem Schornstein erzeugt eine Leistung von 5 kW bei 85 V. Die Lokomotive verfügt über eine Dampfheizungsanlage.
Das Kesselwasser ist in Wasserkästen vor dem Führerhaus entlang des Langkessels untergebracht. Der Kohlevorrat befindet sich in einem Kohlekasten hinter dem Führerhaus.
Auf Grund des eingeschränkten Lichtraumprofils musste der obere Teil des Führerhauses stark abgeschrägt werden.
TECHNISCHE DATEN:
Anzahl: 4
Hersteller: Orenstein & Koppel, DLW Meiningen
Baujahre: 1932, 2008
Bauart: 1’D1’ h2t
Gattung: K 46.8
Spurweite: 900 mm
Länge über Puffer: 10.595 mm
Höhe: 3.400 mm
Gesamtradstand: 8.075 mm
Leergewicht: 35,15 t
Dienstgewicht: 43,68 t
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Indizierte Leistung: 460 PSi / 338 kW
Anfahrzugkraft: 59,33 kN
Kuppelraddurchmesser: 1.100 mm
Laufraddurchmesser: 550 mm (vorn und hinten)
Steuerungsart: Heusinger außenliegend
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 380 mm
Kolbenhub: 550 mm
Kesselüberdruck: 14 bar
Anzahl der Heizrohre: 4
Anzahl der Rauchrohre: 69
Heizrohrlänge: 3.500 mm
Rostfläche: 1,60 m²
Strahlungsheizfläche: 5,80 m²
Rohrheizfläche: 54,74 m²
Überhitzerfläche: 30,60 m²
Verdampfungsheizfläche: 60,54 m²
Wasservorrat: 4,25 m³
Brennstoffvorrat: 1,7 t Kohle
Lokbremse: Knorr-Zweikammer-Druckluftbremse
Zugheizung: Dampf
Armin Schwarz
Der aller letzte eingesetzte „Jumbo“....
In Doppeltraktion zogen sie bis in die 1970er-Jahre die berühmten 4.000 t-Erzzüge „Langer Heinrich“ auf der Emslandstrecke zwischen Emden Außenhafen und Rheine. Der Name „Langer Heinrich“ rührte daher, dass für die 4000-Tonnen-Züge Waggons mit verstärkten Kupplungen eingesetzt werden mussten, die seitlich durch ein großes „H“ („H wie Heinrich“). Auf der Emslandstrecke hatten diese Züge Vorrang, die Durchfahrt ohne Zwischenhalt zwischen Emden und Rheine war sicherzustellen, bei Bedarf wurden dafür auch D-Züge auf ein Überholgleis geschickt.
Die Denkmallok ex DB 043 903-4, ex DB/DR 44 903, am 01.05.2011 auf dem Bahnhofsvorplatz in Emden. Sie war die letzte eingesetzte Dampflok der Deutschen Bundesbahn (nach der deutschen Wiedervereinigung gab es kurz wieder Dampfloks bei der DB AG). Als letzte Leistung beförderte 043 903-4 am 26.10.1977 für das Neubauamt Nord den Arbeitszug Az 81354 (bestehend aus einem Hilfszug-Gerätewagen) von Oldersum nach Emden Rbf, der letzte planmäßig mit Dampflok beförderte Zug der Deutschen Bundesbahn. Um 15:45 Uhr lief das kurze Gespann in Emden ein. Nach der letzten Kontrolle, wie sie nach Abschluss jeder Fahrt vorgeschrieben ist, durch den Lokführer und Heizer kurz nach 16 Uhr verabschiedet. Damit endete bei der Deutschen Bundesbahn das Zeitalter der Dampflokomotive im Bw Emden am 26. Oktober 1977 um 16:04 Uhr.
Bei der Emder Denkmallok handelt es sich um eine Einheitslokomotive der Baureihe 44, von der fast 2.000 Exemplare für den schweren Güterzugdienst beschafft wurde. Die 44 903 wurde 1943 im besetzten Frankreich von der Compagnie Genérale de Construction de Locomotives Batignolles-Châtillon in Nantes-St. Joseph unter der Fabriknummer 695 gebaut. Nach der Abnahme am 26.10.1943 reihte die Deutsche Reichsbahn sie als 44 903 in ihren Fahrzeugpark ein. Es handelte sich um eine bereits etwas vereinfachte Ausführung der Baureihe 44, die als „Übergangs-Kriegslokomotive“ (kurz „44 ÜK“) bezeichnet wurde. 44 903 gehört zu den während der deutschen Besatzungszeit gebauten Lok der Reihe 44, die aus unerfindlichen Gründen nach dem Krieg nicht wie gefordert an Frankreich abgegeben wurden.
Die Baureihe 44 hat sehr viel Dampf und entsprechend viel Kohle verbraucht. Um die Arbeit zu vereinfachen und die Leistung konstant zu halten, wurden ab 1958 bei der DB 36 Loks auf Ölhauptfeuerung umgebaut. Bei der Ölhauptfeuerung wird das zähe, im kalten Zustand fast feste Schweröl im Tender auf circa 70 °C vorgewärmt, damit es fließfähig wird, durch einen Dampfstrahl im Brennraum zerstäubt und dann verbrannt.
Der Umbau auf Ölhauptfeuerung erfolgte zwischen dem 21.April und dem 15.Juni 1960 im AW Braunschweig, dabei bekam die Lok den Kessel von der Lok 44 456. Der Kessel war 1941 von Henschel in Kassel unter der Fabriknummer 26065 gebaut worden. Durch den Umbau von Kohle- auf Ölfeuerung erhielt die Lok ab 1968 die EDV-gerechte Nummer 043 903-4. Die 44er mit Kohlefeuerung wurden als DB 044 gereiht, die mit Ölhauptfeuerung als DB 043, diese Baureihennummer war bei der DB frei, da alle Fahrzeuge der ursprünglichen DR-Baureihe 43 nun zum Bestand der DR gehörten.
Am 06.12.1978 erwarb der neu gegründete Verein "Arbeitskreis zur Aufstelllung und Erhalt einer Denkmallok e.V." die abgestellte 043 903-4.Seit dem 6.12.1980 steht die Dampflok nun auf ihrem Sockel am Bahnhofspatz. Im Jahr 2020 wurden durch die Mitglieder Überprüfungen zum Zustand der Lok angestellt. Die Lok bedarf nun wieder einer gründlichen Aufarbeitung, welche jedoch nicht auf dem Sockel am Emder Hauptbahnhof durchgeführt werden kann. Hier entwickelte sich im Verein die Idee die Denkmallok wieder betriebsfähig aufzuarbeiten. Aus diesem Grund wurden mehrere Fachwerkstätten zu Begutachtungen eingeladen, um die Machbarkeit der betriebsfähigen Aufarbeitung zu prüfen.
Die Maschine verfügt über ein Drei-Zylinder-Triebwerk, fünf Antriebsachsen und einen Schlepptender, Typ 2'2' T34 Öl, in dem sie 12 m³ Öl und 34 Kubikmeter Wasser mitführen kann. Sie erreicht eine maximale Leistung von 1.545 kW / 2.100 PSi.
TECHNISCHE DATEN
Gebaute Stückzahl: ca. 2.000
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Bauart 1'E h3
Gattung: G 56.20
Länge über Puffer: 22.620 mm
Höhe: 4.550 mm
Fester Radstand: 3.400 mm
Gesamtradstand: 9.650 mm
Dienstgewicht: 169,8 t (mit Tender)
Radsatzfahrmasse: 19,8 t
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h (rückwärts nur 50 km/h)
Leistung: 1.545 kW / 2.100 PSi (mit Ölfeuerung)
Treibraddurchmesser: 1.400 mm
Laufraddurchmesser vorn: 850 mm
Zylinderanzahl: 3
Zylinderdurchmesser: 550 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kesselüberdruck: 16 bar
Rostfläche: 4,55 m²
Überhitzerfläche: 100,00 m²
Verdampfungsheizfläche: 237,67 m²
Bremse: selbsttätig wirkende Einkammerdruckluftbremse Bauart Knorr
Steuerung: Bauart Heusinger
Tender: 2´2´T34 Öl
Ölvorrat: 12 m³
Wasservorrat: 34 m³
Armin Schwarz
Die ehemalige Dampfspeicherlok der VEB Braunkohlenwerk »Erich Weinert«, Deuben, eine LKM vom TypFLC, am 02.10.2010 im Technik Museum Speyer.
Die Lok wurde 1957 bei VEB Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg (LKM) unter der Fabriknummer 146629 gebaut und an das VEB Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld als Lok Nr. 9 geliefert.
Die bei weitem erfolgreichste Dampfspeicherlok aus DDR-Produktion war die "Feuerlose C" von LKM. Zwischen 1953 und 1961 wurden zunächst 158 Maschinen geliefert. Da die DDR wegen stets knapper Devisen sehr stark auf die ausreichend vorhandene heimische Braunkohle setzte und diese in fast alle Industriebetrieben in Kesselhäusern verheizt wurde, so dass Prozessdampf vorhanden war, war die Dampfspeicherlok für Industriebahnen eine sehr wirtschaftliche Alternative zum Dieselbetrieb. Daher folgten in den Jahren 1969/70 nochmals 40 dieser Maschinen von LKM. Und als damals gegen Anfang der achtziger Jahre nach der zweiten Ölkrise der Bedarf an Dampfspeicherloks immer noch nicht gedeckt war, LKM aber 1976 den Lokbau eingestellt hatte, lieferte das RAW Meiningen 1983 bis 1988 nach den alten Plänen nochmals 200 Maschinen der "Feuerlosen C" an DDR-Betriebe sowie zwei Loks für den Export an die CSSR aus.
Eine Dampfspeicherlokomotive oder feuerlose Lokomotive ist eine spezielle Bauform einer Dampflokomotive, die ihre Antriebsenergie aus überhitztem Wasser bezieht. Bevor die Dampfspeicherlokomotive betriebsbereit ist, muss das Wasser im Kessel der Lokomotive aus einem externen Dampfkessel erhitzt werden.
Eine Dampfspeicherlokomotive kann in explosionsgefährdeten Umgebungen, wie z. B. in der chemischen Industrie, in Munitionsfabriken oder im Bergbau, eingesetzt werden, da bei ihr keine Verbrennung stattfindet. Anhängelasten von über 2.000 t können bewegt werden. Nach sechs bis acht Stunden müssen sie wieder befüllt werden. Auch heute noch werden Dampfspeicherlokomotiven in Industriebetrieben eingesetzt, die selbst erhebliche Prozesswärmemengen erzeugen, etwa die Papier-, die Zucker- und die Eisenindustrie.
TECHNISCHE DATEN:
Spurweite: 1.435 mm
Achsfolge: B
Länge über Puffer: 9.600 mm
Höhe: 4.180 mm
Achsstand: 3.600 mm (2x1800 mm)
Raddurchmesser: 1.050 mm
Zylinderdurchmesser: 660 mm
Kolbenhub: 500 mm
Dampfdruck: 20 bar
Wasserinhalt des Kessels: 17,8 m³
Dampfinhalt des Kessels: 3,2 m³
Gesamtinhalt des Kessels: 21,0 m³
Leergewicht: 33 t
Dienstgewicht: 48 t
Größte Zugkraft: 9.600 kg
Zugkraft bei 2 bar: 1.660 kg
kleinster Krümmungsradius: 80 m
Armin Schwarz
Die "Bergkönigin" 95 016 am 26.03.2016 abgestellt auf der Drehscheibe im Deutschen Dampflokomotiv-Museum in Neuenmarkt-Wirsberg. Dahinter steht die Köf II ex DB 321 871-4.
Die preußische T 20 wurde 1923 von Borsig in Berlin unter der Fabriknummer 11653 gebaut und als DR 95 016 an die Deutsche Reichseisenbahnen als ausgeliefert, (ab 1924 DRG 95 016 - Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft, von 1937 bis Kriegsende DRB 9516 - Deutsche Reichsbahn).Nach dem Krieg verblieb die Lok im Osten und blieb so als DR 95 009 bezeichnet. Die Lok wurde 1970 auf Ölhauptfeuerung im Raw Meiningen umgebaut und somit erfolgte auch die Umzeichnung in DR 95 0016-6. Vom Raw Meiningen erhielt sie auch 1975 einen Neubaukessel (Fabrilnummer 1360). Im Jahr 1982 ging es wieder ins Raw Meiningen, nun erfolgte wieder der Rückumbau auf Kohlefeuerung so wurde aus ihr folglich die DR 95 1016-5. Die Lok wurde in Kamenz (Außenstelle vom BW Bautzen) eigentlich nur noch als Heizlok eingesetzt, vor allem der Kessel sollte als Ersatzkessel für die Traditionslok 95 027 erhalten werden. 1986 erhielt die Lok in RAW Meiningen eine Untersuchung L6, die auch Arbeiten umfasste, die eigentlich für eine Heizlok nicht notwendig gewesen wären. Anschließend war die Lok wieder voll betriebsfähig. Nach einem Rangierunfall 1990 wurde die Lok abgestellt, obwohl die Unfallschäden an der Lok im Bw Kamenz beseitigt wurden.
Am 3.April 1993 wurde die Lok von der SEG - Sächsische Eisenbahn-Gesellschaft gekauft und im Bw Löbau untergebracht. Die Lok bespannte einige Sonderzüge. Im März 1996 wurde die Lok dem DDM für Fahrten nach Kulmbach und über die "Schiefe Ebene" zur Verfügung gestellt. Während einer Fahrt über die Frankenwaldrampe im September 1996 erlitt die Lok einen schweren Kesselschaden und wurde im Museum Neuenmarkt-Wirsberg abgestellt. Die rollfähige Lok ging kurze Zeit später in das Eigentum des DDM über.
Die Entwicklung Technik der BR 95:
Die Baureihe 95 ist eine schwere fünffachgekuppelte Tenderlokomotive mit der Achsfolge 1'E1', welche von der Deutschen Reichsbahn (DR) ab Anfang 1923 für den Einsatz vor schweren Güterzügen auf steilen Hauptbahnen in Betrieb genommen wurde. Da die Baureihe noch in der letzten Zeit der preußischen Staatsbahn entwickelt wurde, wird sie auch als preußische T 20 bezeichnet. Sie gehört zu den letzten Neuentwicklungen der Reichsbahn vor Beschaffung der Einheitsdampflokomotiven.
Mit der Entwicklung der T 20 griff die preußische Staatsbahn den von der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn mit ihrer Tierklasse umgesetzten Gedanken der Ablösung des umständlichen und zeitraubenden Zahnradbahnbetriebs auf Steilstrecken durch besonders zugkräftige Reibungslokomotiven mit dynamischer Gegendruckbremse als drittem Bremssystem auf.
Die ersten zehn 1922 gebauten und ab Anfang 1923 ausgelieferten Exemplare der Baureihe waren als T 20 Magdeburg 9201–9210 bestellt worden. Die Fahrzeuge wurden durch den Besteller zunächst als 77 001 bis 77 010 in den Betriebsbestand eingereiht, da für sie zunächst die Baureihe 77 vorgesehen war. Noch im Verlaufe des gleichen Jahres jedoch zeichnete man sie in die Betriebsnummern 95 001–010 um. Insgesamt wurden bis 1924 45 Stück gebaut. Einsatzgebiete waren unter anderem die Bahnstrecke Sonneberg–Probstzella, die Spessartrampe, die Frankenwaldbahn, die Geislinger Steige, die Schiefe Ebene und die Rübelandbahn, wodurch sie zu ihrem Spitznamen „Bergkönigin“ kam.
Die Maschinen verfügen über einen 100 mm dicken Barrenrahmen mit fünf Querversteifungen aus Stahlguss sowie einen Kessel mit über dem Rahmen stehendem Hinterkessel nach Belpaire. Die Laufradsätze bilden mit den benachbarten Kuppelachsen Krauss-Helmholtz-Lenkgestelle. Die drei mittleren Kuppelradsätze sind fest im Rahmen gelagert, allerdings ist der Spurkranz bei dem dritten Kuppelradsatz um 15 mm geschwächt. Das Zweizylinder-Heißdampftriebwerk treibt den dritten Kuppelradsatz an und verfügt über selbsttätige Druckausgleicher für den Triebwerksleerlauf.
Diese Dampflokgattung war die stärkste von der DR beschaffte Tenderlok. Sie konnte in der Ebene bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h eine Zuglast von 2060 Tonnen befördern und bei 25 Promille Steigung mit 25 km/h Geschwindigkeit immerhin noch 430 Tonnen. Damit erreichten sie fast das Leistungsvermögen der rund 30 Tonnen schwereren bayerischen Malletlok Gt 2×4/4. Diese bewältigte auf 25 Promille Steigung mit 25 km/h eine Zuglast von 465 Tonnen, war aber in der Unterhaltung aufgrund des komplexeren Triebwerkes teurer. Die sehr hohe Reibungslast von 95,3 t ermöglichte den Verzicht auf Zahnstangenbetrieb bis zu einer Steigung von 70 ‰, insbesondere auch, weil die Riggenbach-Gegendruckbremse (die Lokomotive wird durch Verdichtungsarbeit in den Antriebszylindern abbremst) auch bei langen Talfahrten das Abbremsen hoher Lasten ohne Verschleiß und Überhitzung der Bremsbeläge sowie Radreifen und der damit verbundenen Gefahr nachlassender Bremswirkung sicherstellte.
Von den 45 Lokomotiven der Baureihe blieben 31im Osten und kamen zur Deutschen Reichsbahn. Von diesen wurden zwischen 1966 und 1972 insgesamt 24 Stück auf Ölhauptfeuerung umgebaut, zehn Stück wurden überdies neubekesselt. Ab 1970 bezeichnete die DR die ölbefeuerten Lokomotiven als Baureihe 95.00 und die nicht umgebauten Exemplare mit Kohlefeuerung als Baureihe 95.10. Die letzten Lokomotiven der Baureihe waren auf der Strecke Sonneberg–Eisfeld im Einsatz und wurden erst 1981 ausgemustert.
Die Lok der Deutsche Bundesbahn (DB):
Zur Deutschen Bundesbahn gelangten nur 14 Stück. Bis 1958 waren noch 11 Maschinen als Schiebelokomotiven auf der Spessartrampe im Einsatz. Nach der Elektrifizierung der Rampe wurden bis Ende April 1958 alle verbliebenen elf Maschinen ausgemustert und wohl alle zerlegt.
TECHNISCHE DATEN:
Gebaute Anzahl: 45
Bauart: 1'E1' h2
Gattung: Gt 57.19
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 15.100 mm
Höhe: 4.550 mm
Gesamtradstand: 11.900 mm
Achsabstände: 2.650 mm / 4 x 1.650 mm / 2.650 mm
Leergewicht: 103,7 t
Dienstgewicht: 127,4 t
Reibungsmasse: 95,3 t
Radsatzfahrmasse: 19,1 t
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Indizierte Leistung: 1.192 kW / 1.621 PS
Treibraddurchmesser: 1.400 mm
Laufraddurchmesser vorn: 850 mm
Laufraddurchmesser hinten: 850 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 700 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kesselüberdruck: 14 bar
Wasservorrat: 12,0 m³
Brennstoffvorrat: 4 t Kohle
Bremse: Knorr-Druckluftbremse
Riggenbach-Gegendruckbremse
Zugheizung: Dampfheizung
Armin Schwarz
Die Jung-Malletlok 99 5902 der HSB, ex DR 099 111-7, ex DR 99 5902-4, ex NWE 14, ex NWE 12 (ab 1927) hat mit HSB-Traditionszug am 23.03.2013 den Brocken erreicht. Der Bahnhof Brocken (1.125 m ü.NN) ist der Kopfbahnhof am Gipfel des 1.142m hohen Brocken im Harz. Am 23.03.2013 herrschte hier ein eisiger Wind bei minus 17° Celsius.
Die Lok wurde 1898 von Arnold Jung Lokomotivfabrik in Jungenthal bei Kirchen a.d. Sieg unter der Fabriknummer 261 gebaut und an die NWE (Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft) als Nr. 14 geliefert ab 1927 wurde sie zur NWE 12.
Von den 12 Malletmaschinen der NWE (Nr. 11 bis 22) sind nur drei Maschinen übrig geblieben. Alle diese Maschinen, mit Ausnahme der NWE 12, 13 und 19 welche aus Güstrow stammten, waren 1897/98 und 1901 von der Firma Jung geliefert worden. Die Güstrower Maschinen sowie die NWE 12, 13 und 19 wurden im ersten Weltkrieg an die Heeresfeldbahnen nach Frankreich abgegeben. Die NWE 20 später 12, ist 1927 im Thumkuhlental verunglückt und wurde verschrottet.
Die Kessel der Maschinen lagen bei der Auslieferung vom Werk etwas niedriger auf dem Rahmen als heute. Ab 1920 wurden die Kessel etwas anders montiert.
Die Malletmaschinen wurden seit den 50er Jahren vorrangig im Selketal eingesetzt. Der Grund ist ihre gute Kurvenläufigkeit. Außerdem hatte sich dort die Verfügbarkeit an Loks nach dem Einsatz der ersten Neubaulokomotiven grundlegend gebessert, sodass es möglich war, die Mallets abzugeben. Zusammen mit der 99 6001 meisterten sie den gesamten Verkehr im Selketal bis Mitte der 80er Jahre.
Ende der 80er wurden die Mallets "Z‑gestellt" weil sie die inzwischen auf Druckluftbremse umgestellten Züge nicht mehr befördern konnten - denn die Mallets hatten von Haus aus keine Druckluftanlage. Die Neubaulokomotiven fuhren nun im Selketal.
Um die Mallets mit einer Druckluftanlage auszurüsten, wurden verschiedene Lösungsvarianten in Erwägung gezogen. So zum Beispiel die Möglichkeit, einen Kreiselkompressor mit Hilfe eines Dampfturbos, wie der der Lichtmaschine, anzutreiben. Man kam aber wieder auf die Ausrüstung mit einer Luftpumpe zurück. Diese wurde in einem Teil des Wasserkastens untergebracht um das gesamte Erscheinungsbild der Maschinen nicht grundlegend zu verändern.
Die Lokomotiven 99 5901 und 99 5902 sind als älteste betriebsfähige Malletdampflokomotiven in Deutschland im Sonderreisezugverkehr im Einsatz. Die 99 5903 ist von der Instandsetzung zurückgestellt und wird für besondere Veranstaltungen durch die HSB weiter genutzt..
Technische Daten dieser Loks:
Hersteller: Arnold Jung Lokomotivfabrik in Jungenthal bei Kirchen a.d. Sieg
Baujahr: 1898
Achsfolge: B'B
Gattung: K44. 9
Spurweite: 1.000 mm (Meterspur)
Länge über Puffer: 8.875 mm
Drehgestellachsstand: 1.400 mm
Gesamtradstand: 4.600 mm
Kesselüberdruck : 14 bar
Zylinderanzahl: 4
ND-Zylinderdurchmesser: 425 mm
HD-Zylinderdurchmesser: 285 mm
Kolbenhub: 500 mm
Zylinderdruck: Hochdruck 14 bar, Niederdruck 5 bar, mit Anfahrventil max 7 bar
Leistung: 255 PSi (190 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h (Vor- und Rückwärts)
Dienstgewicht: 33,7 t
Kohlevorrat: 2,5 t
Wasservorrat: 5 m³
Achslast: 8,5 t Armin Schwarz
Die ölgefeuerte Dreizylinder-Schnellzug-Dampflokomotive 01 1100, ex DB 012 100-4, steht am 04.09.2020 im DB Museum Koblenz-Lützel. Die Lok wurde 1940 von der BMAG (Berliner Maschinenbau-Actien-Gesellschaft vormals L. Schwartzkopff), in Berlin unter der Fabriknummer 11356 gebaut und wurde an die Deutsche Reichsbahn geliefert. Am 31. Mai 1975 wurde die Lok bei der DB letztmalig planmäßig eingesetzt, zum 01.06.1975 erfolgte die z-Stellung und am 26.06.1975 die ausmusterung im Bw Rheine.
Die Dampflokomotiven der Baureihe 01.10 waren von der Deutschen Reichsbahn im Rahmen des Einheitsdampflokomotiv-Programms beschaffte Schnellzuglokomotiven und eine Weiterentwicklung der Baureihe 01.
Die Deutsche Reichsbahn benötigte für ihr Netz schnellfahrender D- und FD-Züge leistungsstarke Dampflokomotiven mit einer Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h. Es sollten Züge von 550 Tonnen in der Ebene mit 120 km/h sowie Züge von 425 Tonnen auf einer Steigung von 4 ‰ noch mit 100 km/h befördert werden.
Die bereits vorhandenen Lokomotiven der Baureihen 01 und 03 waren zwar nur für 120 bzw. 130 km/h zugelassen, konstruktiv jedoch bereits auf eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h ausgelegt. Die starken Zuckbewegungen durch das Zweizylindertriebwerk dieser Baureihen ließen die höhere Geschwindigkeit jedoch nicht zu. Auch im Hinblick auf bessere Anfahreigenschaften entschied man sich zur Beschaffung von Maschinen mit laufruhigeren Dreizylindertriebwerken, dies ebenfalls wieder mit einfacher Dampfdehnung.
Zur Verringerung des Fahrwiderstandes wurden die Fahrzeuge mit einer bis 400 mm über Schienenoberkante heruntergezogenen Stromlinienverkleidung ausgerüstet. Durch diese konnte, wie Versuche mit der Baureihe 03 zeigten, die Zugleistung bei Geschwindigkeiten von 140 km/h um 48 ‰ gesteigert werden. Diese Mehrleistung bei höheren Geschwindigkeiten wurde bei der Baureihe 01.10 allerdings teilweise wieder durch die schlechtere Dampfversorgung des Dreizylindertriebwerkes im Vergleich zum Zweizylindertriebwerk aufgezehrt.
Bei einem berechneten Bedarf von 400 Lokomotiven wurden 1939 zunächst 204 Stück bei allen großen Lokomotivfabriken in Deutschland bestellt. Kriegsbedingt wurden jedoch nur 55 Lokomotiven ausgeliefert. Alle Maschinen stammten von Schwartzkopff (BMAG). 1944 wurden alle Lokomotiven wegen der Kriegsereignisse nach Westdeutschland verlegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg befanden sich die Maschinen in einem desolaten Zustand. Vielfach fehlten Teile der Stromlinienverkleidung und die Kessel aus der als Kesselbaustoff nicht alterungsbeständigen Stahlsorte St 47 K zeigten erste Ermüdungserscheinungen. Am 20. Juni 1945 wurde die Ausmusterung über die gesamte Baureihe verfügt. Die Lokomotiven waren bis zu diesem Zeitpunkt jeweils weniger als 500.000 Kilometer gefahren. Aufgrund des herrschenden Lokomotivmangels nach dem Krieg griff man im Weiteren doch wieder auf die Baureihe zurück, einige Maschinen mit kleineren Schäden wurden vorläufig instandgesetzt.
Der Großteil der Lokomotiven blieb jedoch bis 1949 abgestellt. Im selben Jahr entschloss man sich, sämtliche Lokomotiven, bis auf eine (01 1067), die endgültig ausgemustert blieb, einer Aufarbeitung zu unterziehen. Im Rahmen dieser Aufarbeitung wurde die Stromlinienverkleidung von Lokomotive und Schlepptender vollständig entfernt und es wurden Windleitbleche der sogenannten Bauart Witte montiert.
Ungelöst blieb das Problem der Kessel aus St 47 K, bei dem Schäden durch Ermüdungen und als Folge von Schweißungen auftraten. Da man im Betrieb auf die Maschinen nun nicht mehr verzichten konnte, entschloss man sich 1953, neue geschweißte Hochleistungskessel mit Verbrennungskammer in Auftrag zu geben. Diese wurden zwischen 1953 und 1956 bei Henschel in Kassel beschafft und im AW Braunschweig zusammen mit einer Mischvorwärmeranlage nach Bauart Heinl eingebaut. Die Verdampfungsleistung der über einen größeren Anteil an Strahlungsheizfläche verfügenden Neubaukessel war trotz geringerer Rost- und Gesamt-Verdampfungsheizfläche um rund 10 % höher als bei den Altbaukesseln. Bei den Maschinen mit Ölfeuerung waren Dampfverbräuche bis hinunter zu 5,8 kg/PSih möglich.
1956 erhielt die 01 1100 zusammen mit dem neuen Kessel versuchsweise eine Ölhauptfeuerung. Mit dieser konnte die Leistung der Lok nennenswert erhöht werden, außerdem konnte die Ölfeuerung elastischer geregelt und damit den Betriebsverhältnissen besser angepasst werden. Die Maschinen waren daher wirtschaftlicher als kohlegefeuerte Dampfloks. Die Arbeit des Heizers wurde durch das Wegfallen des Kohleschaufelns erleichtert, da die Brennstoffzufuhr nun durch einen Schieber reguliert wurde. Der Heizer konnte überdies den Lokführer nun besser bei der Streckenbeobachtung unterstützen.
Verfeuert wurde das seinerzeit als Abfallprodukt vorhandene Schweröl (Bunker-C). Aufgrund der positiven Erfahrungen entschloss man sich 1957, weitere 33 Lokomotiven dieser Baureihe auf Ölfeuerung umzubauen. 1968 erhielten die kohlegefeuerten Lokomotiven bei der Umstellung auf das EDV-konforme Nummernsystem die Baureihenbezeichnung 011, die ölgefeuerten die 012.
Am 31. Mai 1975 wurden die letzten Maschinen der Baureihe, die teilweise Monatsleistungen von über 25.000 Kilometern und Gesamtkilometerleistungen von deutlich über 3,5 Millionen Kilometern erbracht haben, vom Bw Rheine letztmals planmäßig eingesetzt und anschließend unter Anteilnahme von Eisenbahnfreunden ausgemustert.
TECHNISCHE DATEN:
Ausmusterung: 1975
Bauart: 2’C1’ h3
Gattung: S 36.20 (Schweiz A 3/6)
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 23.130 mm
Höhe: 4.550 mm
Leergewicht (ohne Tender): 101 t
Gewicht Lok und Tender: 177 t
Radsatzfahrmasse: 20 t
Höchstgeschwindigkeit: vorwärts 150 km/h, rückwärts 50 km/h
Indizierte Leistung: 1.817 kW (ca. 2.470 PS)
Treibraddurchmesser: 2.000 mm
Laufraddurchmesser vorn: 1.000 mm
Laufraddurchmesser hinten: 1.250 mm
Steuerungsart: Heusingersteuerung mit Hängeeisen
Zylinderanzahl: 3
Zylinderdurchmesser: 500 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kesselüberdruck: 16 bar
Anzahl der Heizrohre: 119
Anzahl der Rauchrohre: 44
Heizrohrlänge: 5.000 mm
Rostfläche: 3,96 m²
Strahlungsheizfläche: 22 m²
Überhitzerfläche: 96,15 m²
Verdampfungsheizfläche: 206,51 m²
Tender: 2’3 T 38
Wasservorrat: 38,0 m³
Brennstoffvorrat: 13,5 t Schweröl
Zugheizung: Dampf
Armin Schwarz
Die Borsig 7794 Dampfspeicherlokomotive Südkabel 120 (der Süddeutsche Kabelwerke AG, Mannheim) am 30.04.2017 im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen. Die Lok wurde 1910 von Borsig in Berlin-Tegel unter der Fabriknummer 7794 gebaut.
Dampfspeicherlokomotiven steilen eine Sonderbauart von Dampflokomotiven dar, da die Kesselbauform und dessen Funktionsweise von der der klassischen Dampflokomotiven abweicht. Der Kessel einer Dampfspeicherlok besitzt keine Feuerbüchse mit einem brennenden Feuer und so ist es auch nicht möglich, den Dampf an Bord der Maschine zu erzeugen Typisch dafür ist auch der fehlende Schornstein Dampfspeicherlokomotiven werden z.B. dort eingesetzt, wo wegen Explosionsgefahr kein Feuer erlaubt ist, beispielsweise in Raffinerien oder Sprengstoffwerken. Der Dampf wird in einer stationären Kesselanlage erzeugt und der Lokomotive zugeführt, die Lok also regelrecht ,,mit Dampf betankt". Dies lässt auch auf das weitere Einsatzgebiet derartiger Maschinen schließen. In Betrieben, wo aus produktionstechnischen Gründen viel Dampf anfällt, lohnt der Einsatz von Dampfspeicherlokomotiven, da der Dampf sozusagen kostenlos zur Verfügung steht.
Der Kessel der ,,Südkabel 120" ist ein sogenannter Ruth'scher Dampfspeicher. Beim Füllvorgang wird in den teilweise mit heißem Wasser gefüllte Kessel Dampf mit einem Druck bis zu 12 bar eingelassen. Hierbei wird die Fähigkeit des Wassers ausgenutzt, große Mengen Dampf speichern zu können. Sink beim Betrieb der Druck im Kessel durch Dampfentnahme, so entweicht neuer Dampf aus dem heißen Wasser. So kann eine Dampfspeicherlokomotive mehrere Stunden Dienst leisten, bis der Kessel erschöpft und wieder betankt werden muss.
Weiterhin typisch für Dampfspeicherlokomotiven sind die unter dem Führerhaus angebrachten Zylinder, da so die Wege der Rohrleitungen von der Dampfentnahme aus dem Kessel bis zum Zylinder möglichst kurz gehalten werden können, um eine zu starke Abkühlung des Dampfes und damit den Niederschlag von Wasser in den Zylindern zu verhindern.
TECHNISCHE DATEN:
Spurweite: 1.435 mm
Achsfolge: B
Länge über Puffer: 6.000 mm
Treibraddurchmesser: 850 mm Armin Schwarz
Die ölhauptgefeuerte Reko-Schnellzuglok 01 0509-8 (90 80 0001 509-3 D-PRESS) der PRESS Schnellzug-Dampflokomotive - Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH, ex UEF 01 509, ex DR 01 0509-8, ex DR 01 143, am 30.04.2017 im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen.
Die ölhauptgefeuerte Schnellzug-Dampflokomotive 01 0509-8 gehört zur Baureihe 01.5 der ehemaligen Deutschen Reichsbahn (DR) und ist schon seit 1986 eine der bekanntesten deutschen Museumslokomotiven.
Die Lok wurde 1935 als 01 143 bei Friedrich Krupp Aktiengesellschaft in Essen unter der Fabriknummer 1426 erbaut und im selben Jahr im Bahnbetriebswerk (Bw) Offenburg in Dienst gestellt. Insgesamt waren 231 Lokomotiven dieser Baureihe bei der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft im Einsatz. Die Lokomotiven der Baureihe 01 waren im schweren Reisezugverkehr noch in den sechziger Jahren unverzichtbar. Die Maschinen waren aber im Rahmen und Kessel verschlissen, so dass eine Erneuerung notwendig wurde. Zu Beginn der 1960er Jahre wurden 35 Lokomotiven der Baureihe 01 in der DDR durch Vorgaben der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik im Rahmen des Fünfjahrplanes einem Rekonstruktionsprogramm für die ab 1925 gebauten Dampflokomotiven unterzogen. Man wollte durch die Rekonstruktion den gestiegenen Anforderungen im Betriebsdienst Rechnung tragen, wie auch ihre Zuverlässigkeit und Belastbarkeit im innerdeutschen Fernverkehr unter Beweis stellen. Die 01 0509-8 gehörte zu jenen 35 Maschinen, die 1963 im RAW Meiningen zur 01.5 rekonstruiert wurden und mit Neubaukessel, und neuen Zylindern das Werk verließ. 1965 bekam sie zudem eine Ölhauptfeuerung, die sie auch bis heute behalten hat.
Da der Guss der Boxpok – Räder im Lauf der Zeit zu Rissbildungen neigte, wurden diese Radsätze im Zuge anfallender Hauptuntersuchungen wieder gegen herkömmliche neue Speichen Räder ausgetauscht.
Damit begann die sehr interessante Geschichte der Schnellzug-Dampflokomotive 01 0509-8. Nach Einsätzen in den 60er und 70er Jahren vor allem auf den Strecken Erfurt – Bebra , Berlin – Schwerin und Magdeburg – Rostock mit monatlichen Laufleistungen zwischen 12.500 und 22.000 km, war ihr letztes Einsatz-Bw 1979 das Bw Saalfeld. Weitere 3 Jahre wurde sie als Heizlok im Bw Schwerin eingesetzt, bevor sie nach 47 Betriebsjahren 1982 außer Betrieb ging. Der Weg des alten Eisens konnte ihr aber erspart bleiben, da die stets klamme DDR die Lok an die Ulmer Eisenbahnfreunde verkaufte. Nach erneuter Hauptuntersuchung und Abnahme am 23.07.85 dampfte Sie in Richtung Bundesrepublik Deutschland. Nach einigen Fahrten auf der Albtalbahn wurde die Lok überwiegend von Passau aus in Österreich eingesetzt. Nach der zweiten (Fahrwerks-)HU als Museumslok im Raw Meiningen bekam sie die Zulassung für Strecken der DB/DBAG und wurde vor Sonderzügen von Passau, Nürnberg und Heilbronn aus eingesetzt.
Im Oktober 2007 kam die 01 509 wieder in Ihre alte Heimat und wird nach einer aufwändigen Hauptuntersuchung im RAW Meiningen in Kooperation zwischen der Pressnitztalbahn und der UEF Dampfschnellzug wieder bundesweit vor Nostalgiesonderzügen eingesetzt.
TECHNISCHE DATEN der Schnellzug-Dampflokomotive 01 0509-8 :
Hersteller: Friedrich Krupp Aktiengesellschaft in Essen, Seriennummer 1426 als 01 143
Baujahr: 1935, 1963 Umbau zur BR 01.50
Anzahl der Rekolokomotiven: 35 Stück (RAW Meiningen)
Baureihe: 01.50
Achsfolge: 2’C1’ (auch Pacific genannt).
Gattung: S 36.20 (Schweiz A 3/6)
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 24.330 mm
Treib- und Kuppelraddurchmesser: 2.000 mm
Laufraddurchmesser: 1.000 mm (vorne), 1.250 mm (hinten)
Gewicht Lok und Tender: 171.0 t
Höchstgeschwindigkeit: vorwärts 130 km/h, rückwärts 50 (80 km/h mit Sonderzulassung)
Leistung: ca. 1.839 kW (ca. 2.500 PS)
Anfahrzugkraft: ~ 150 kN
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 600 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kesselüberdruck: 16 bar
Anzahl der Heizrohre: 125
Anzahl der Rauchrohre: 43
Tender: 2’2’ T34
Wasservorrat: 34 m³
Brennstoffvorrat: 13,5 m³ Schweröl
Armin Schwarz
Die ölhauptgefeuerte Reko-Schnellzuglok 01 0509-8 (90 80 0001 509-3 D-PRESS) der PRESS Schnellzug-Dampflokomotive - Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH, ex UEF 01 509, ex DR 01 0509-8, ex DR 01 143, am 30.04.2017 im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen.
Die ölhauptgefeuerte Schnellzug-Dampflokomotive 01 0509-8 gehört zur Baureihe 01.5 der ehemaligen Deutschen Reichsbahn (DR) und ist schon seit 1986 eine der bekanntesten deutschen Museumslokomotiven.
Die Lok wurde 1935 als 01 143 bei Friedrich Krupp Aktiengesellschaft in Essen unter der Fabriknummer 1426 erbaut und im selben Jahr im Bahnbetriebswerk (Bw) Offenburg in Dienst gestellt. Insgesamt waren 231 Lokomotiven dieser Baureihe bei der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft im Einsatz. Die Lokomotiven der Baureihe 01 waren im schweren Reisezugverkehr noch in den sechziger Jahren unverzichtbar. Die Maschinen waren aber im Rahmen und Kessel verschlissen, so dass eine Erneuerung notwendig wurde. Zu Beginn der 1960er Jahre wurden 35 Lokomotiven der Baureihe 01 in der DDR durch Vorgaben der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik im Rahmen des Fünfjahrplanes einem Rekonstruktionsprogramm für die ab 1925 gebauten Dampflokomotiven unterzogen. Man wollte durch die Rekonstruktion den gestiegenen Anforderungen im Betriebsdienst Rechnung tragen, wie auch ihre Zuverlässigkeit und Belastbarkeit im innerdeutschen Fernverkehr unter Beweis stellen. Die 01 0509-8 gehörte zu jenen 35 Maschinen, die 1963 im RAW Meiningen zur 01.5 rekonstruiert wurden und mit Neubaukessel, und neuen Zylindern das Werk verließ. 1965 bekam sie zudem eine Ölhauptfeuerung, die sie auch bis heute behalten hat.
Da der Guss der Boxpok – Räder im Lauf der Zeit zu Rissbildungen neigte, wurden diese Radsätze im Zuge anfallender Hauptuntersuchungen wieder gegen herkömmliche neue Speichen Räder ausgetauscht.
Damit begann die sehr interessante Geschichte der Schnellzug-Dampflokomotive 01 0509-8. Nach Einsätzen in den 60er und 70er Jahren vor allem auf den Strecken Erfurt – Bebra , Berlin – Schwerin und Magdeburg – Rostock mit monatlichen Laufleistungen zwischen 12.500 und 22.000 km, war ihr letztes Einsatz-Bw 1979 das Bw Saalfeld. Weitere 3 Jahre wurde sie als Heizlok im Bw Schwerin eingesetzt, bevor sie nach 47 Betriebsjahren 1982 außer Betrieb ging. Der Weg des alten Eisens konnte ihr aber erspart bleiben, da die stets klamme DDR die Lok an die Ulmer Eisenbahnfreunde verkaufte. Nach erneuter Hauptuntersuchung und Abnahme am 23.07.85 dampfte Sie in Richtung Bundesrepublik Deutschland. Nach einigen Fahrten auf der Albtalbahn wurde die Lok überwiegend von Passau aus in Österreich eingesetzt. Nach der zweiten (Fahrwerks-)HU als Museumslok im Raw Meiningen bekam sie die Zulassung für Strecken der DB/DBAG und wurde vor Sonderzügen von Passau, Nürnberg und Heilbronn aus eingesetzt.
Im Oktober 2007 kam die 01 509 wieder in Ihre alte Heimat und wird nach einer aufwändigen Hauptuntersuchung im RAW Meiningen in Kooperation zwischen der Pressnitztalbahn und der UEF Dampfschnellzug wieder bundesweit vor Nostalgiesonderzügen eingesetzt.
TECHNISCHE DATEN der Schnellzug-Dampflokomotive 01 0509-8 :
Hersteller: Friedrich Krupp Aktiengesellschaft in Essen, Seriennummer 1426 als 01 143
Baujahr: 1935, 1963 Umbau zur BR 01.50
Anzahl der Rekolokomotiven: 35 Stück (RAW Meiningen)
Baureihe: 01.50
Achsfolge: 2’C1’ (auch Pacific genannt).
Gattung: S 36.20 (Schweiz A 3/6)
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 24.330 mm
Treib- und Kuppelraddurchmesser: 2.000 mm
Laufraddurchmesser: 1.000 mm (vorne), 1.250 mm (hinten)
Gewicht Lok und Tender: 171.0 t
Höchstgeschwindigkeit: vorwärts 130 km/h, rückwärts 50 (80 km/h mit Sonderzulassung)
Leistung: ca. 1.839 kW (ca. 2.500 PS)
Anfahrzugkraft: ~ 150 kN
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 600 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kesselüberdruck: 16 bar
Anzahl der Heizrohre: 125
Anzahl der Rauchrohre: 43
Tender: 2’2’ T34
Wasservorrat: 34 m³
Brennstoffvorrat: 13,5 m³ Schweröl
Armin Schwarz
Auch diesmal pendelt sie als Werbeträger für die Firma H.F. Wiebe auf der weltweit größten Messe für Eisenbahninfrastruktur und –fahrzeuge, der Innotrans 2018 in Berlin....
Die B-Kuppler HANOMAG Dampflok Nr. 2 "EMMA", ex Nr. 2 der Aktien-Zuckerfabrik Rethen a. d. Leine, heute Eigentum von Hermann Wiebe (Firmeninhaber H.F. Wiebe), fährt für Führerstandsmitfahrten am 18.09.2018 auf der InnoTrans 2018 in Berlin.
Die Lok (wahrscheinlich Typ „Ploxemam“) wurde 1925 von der Hannoversche Maschinenbau-Actiengesellschaft, vorm. Georg Egestorff, besser bekannt unter dem Namen HANOMAG, unter der Fabriknummer 9445 für die Aktien-Zuckerfabrik Rethen a. d. Leine (bei Hannover ) gebaut und dort zum Verschub von Güterwagen während der Zuckerrübenernte verwendet. Sie war ein Teil einer größeren Serie baugleicher Schwestern (über 100). Die nachweisbare Unterhaltung der Lok war laut Betriebsbuch bis 1969. Anfang der 1970er Jahre erwarb sie ein Privatmann und stellte sie auf einem kurzen Gleisstück im heimischen Garten in Schleswig-Holstein auf, später geschützt durch eine gewächshausartige Halle. Im Jahr 2008 stand die Lok wieder zum Verkauf und der Gleisbauunternehmer Hermann Wiebe erwarb sie mit dem Ziel der betriebsfähigen Aufarbeitung. "Emma" bekam erst Anfang 2018 eine Aufarbeitung bei der MaloWa.
Sie wurde in den letzten Jahren bei den alle zwei Jahre stattfindenden Messeveranstaltungen "Innotrans" in Berlin, als Werbeträger für die Firma Wiebe eingesetzt.
Technische Daten:
Spurweite: 1.435 mm
Bauart: Bn2t
Länge über Puffer: 8.231 mm
Treibraddurchmesser: 1000 mm
Dienstgewicht (bei halben Vorräten): 32.000 kg
Leistung: ca. 200 PS
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Zylinderdurchmesser: 350 mm
Kolbenhub: 540 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Wasservorrat: 3,5 m³
Kohlevorrat: 0,6 t
Armin Schwarz
Mein Liliput H0-Modell (AC mit Sound) der DB Güterzuglok 45 010 (045 010-6), am 03.07.2018 auf einem kurzen Gleis in Herdorf.
Von den insgesamt 28 gebauten Lokomotiven dieser Baureihe blieb nur die 45 010 erhalten. Sie wurde aber leider 2005 bei dem Brand des Verkehrsmuseums Nürnberg stark beschädigt. 2012 wurde die Lokomotive im Dampflokwerk Meiningen wieder optisch und rollfähig als museales Ausstellungsfahrzeug aufgearbeitet. Sie steht heute im Depot des VM Nürnberg in Lichtenfels, leider nicht frei zugänglich. So will ich mit diesem Bild von dem Modell die Baureihe gerne näher ausführen:
Die Lokomotiven der Baureihe 45 waren Einheits-Güterzuglokomotiven der Deutschen Reichsbahn, sie waren die stärksten Dampflokomotiven, die in Deutschland zum Einsatz gekommen sind.
Die Prototypen wurden 1936 und 1937 durch die Firma Henschel gebaut. Nach den ersten beiden Maschinen wurden ab 1940 weitere 26 Exemplare geliefert. Der dritte Auftrag über weitere 103 Maschinen wurde 1941 wieder storniert, da nach Ausbruch des Zweiten Krieges der Bau der einfacheren Kriegslokomotiven favorisiert wurde.
Ursprünglich waren diese schweren Güterzuglokomotiven für die Beschleunigung des Güterzugverkehrs auf Hauptstrecken gedacht. Sie sollte die G 12 ersetzen und die Baureihe 44 nach oben ergänzen. Sie hatten deshalb wie die Baureihe 41 einen größeren Treib- und Kuppelraddurchmesser von 1.600 mm, als die anderen Einheits-Güterzuglokomotiven mit 1.400 mm. Ihre zulässige Höchstgeschwindigkeit lag deshalb statt bei 80 km/h bei 90 km/h.
Weitere Anforderungen waren, dass 1.200 Tonnen in der Ebene noch mit 80 km/h und 1.000 Tonnen auf fünf Promille Steigungen noch mit 60 km/h bewegt werden sollten. Zudem sollten Kurven mit Radien ab 140 Metern noch befahrbar sein und Weichen 1:7 zwanglos durchfahren werden können. Dank des vorderen Krauss-Helmholtz-Lenkgestells war der feste Achsstand kleiner als bei der parallel zu ihr entwickelten Baureihe 06, so dass Weichenstraßen und Gleisbögen besser durchfahren werden konnten.
Die Firmen Henschel, Krupp und Schwartzkopff reichten Entwürfe ein, ausgewählt wurde die Dreizylinder-Maschine von Henschel mit 20 bar Kesseldruck. Als Tender kam der 2'3 T 38 zum Einsatz. Baugleich mit der Baureihe 06 waren der Kessel und der Aufbau der Dampfmaschine. Die Außenzylinder der Baureihe 45 wurden nach demselben Modell gegossen wie die der Baureihe 06 und Baureihe 41.
Die beiden Musterlokomotiven lieferte Henschel im November 1936 und im Juni 1937 mit den Fabriknummern 22 805 und 22 806 ab. Weitere 26 Serienmaschinen wurden erst 1940 (45 003 – 45 005) und 1941 (45 006 – 45 028) geliefert. Der Grund war der für den Einsatz der Loks zwingend erforderliche, jedoch nur schleppend erfolgte Ausbau der Hauptstrecken auf 20 Tonnen Achsfahrmasse und der Kriegsbeginn, durch den hochwertiger Zugverkehr zugunsten der Massenproduktion von Kriegsloks aufgeben werden musste.
Die Lokomotiven waren zuerst im Bw Mannheim (45 001 und 45 002), alle anderen im Bw Würzburg beheimatet, wohin später die Prototypen umgesetzt wurden. Die Loks wurden im schweren Eilgüterzugdienst und im Schnellzugdienst eingesetzt. Sie waren mit 90 km/h Höchstgeschwindigkeit im fränkischen Hügelland und wegen ihrer Laufruhe auf Grund ihres Dreizylindertriebwerks dazu in der Lage, die Baureihe 01 zu vertreten. Genau wie bei der Baureihe 06 gab es bei der Baureihe 45 recht schnell Probleme mit dem überdimensionierten Kessel. Seine 7.500 Millimeter Rohrlänge führte zu vielen Schäden. 1942 musste der Kesseldruck auf 16 bar reduziert werden.
Im Mai 1945 waren nur noch drei Loks einsatzfähig. Der Rest stand mit schadhaften Kesseln und mit Kriegsschäden in den westlichen Besatzungszonen. Nur die 45 024 befand sich mit Kriegsschäden auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone und verblieb bei der Deutschen Reichsbahn, Teile von dieser Maschine, wie Außenzylinder, Schleppradsatz und hinteres Rahmenteil, leben heute noch in der 18 201.
DB-Baureihe 45
Nach dem Krieg zeigten sich recht bald Kesselschäden, die eine Herabsetzung des Kesselüberdrucks auf 16 bar notwendig machten. Ab 1950 wurden deshalb mehrere Maschinen der Deutschen Bundesbahn mit einem Stehkessel mit Verbrennungskammer und einem mechanischen Rostbeschicker ausgestattet. Die Fahrzeuge mit den Betriebsnummer 45 010, 45 016, 45 019, 45 021 und 45 023 wurden neu mit geschweißten Kesseln und Stoker-Einrichtungen versehen. 1968 besaß die Deutsche Bundesbahn noch drei Exemplare, die als Brems- und Versuchsloks beim Bundesbahnzentralamt in München (45 023) und Minden (45 010, 45 019) eingesetzt wurden.
Diese Baureihe galt zunächst ähnlich der Baureihe 06 wegen des anfälligen Kessels als Fehlkonstruktion, doch durch die Neubekesselung samt mechanischer Rostbeschickung (Stoker) wurden die wahren Qualitäten der Lok sichtbar. Die 45 010 und 45 019 wurden in ihren letzten Jahren neben dem Dienst als Bremslokomotive für das Bundesbahnzentralamt immer wieder in schweren Güterzugdiensten eingesetzt, mit denen Loks der Baureihe 44 Probleme hatten.
Die Fahrzeuge waren mit Schlepptendern der Bauart 2'3 T 38 ausgestattet. Diejenigen mit Stoker-Einrichtungen hatten Schlepptender der Bauart 2'3 T 29 Stoker.
Von den insgesamt 28 gebauten Lokomotiven dieser Baureihe blieb zuletzt nur die 45 010 erhalten. Am Abend des 17. Oktober 2005 wurde sie bei einem Großbrand im Lokschuppen des Verkehrsmuseums Nürnberg stark beschädigt.
TECHNISCHE DATEN:
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Bauart: 1'E1' h3
Gattung: G 57.18 (umstellbar auf G 57.20)
Länge über Puffer: 25.645 mm
Leergewicht: 112,3 t (Neubaukessel)
Dienstgewicht mit Tender: 198,2 t (bei Neubaukessel, mit vollen Vorräten)
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Indizierte Leistung: 2.059 kW / 2.800 PS
Anfahrzugkraft: ca. 287 kN (bei 20 bar Kesseldruck der Ursprungsausführung), ca. 230 kN (bei 16 bar Kesseldruck mit Neubaukessel)
Treibraddurchmesser: 1.600 mm
Laufraddurchmesser vorn: 1.000 mm
Laufraddurchmesser hinten: 1.250 mm
Zylinderanzahl: 3
Zylinderdurchmesser: 520 mm
Kolbenhub: 720 mm
Kesselüberdruck: 16 bar (Neubaukessel)
Tender: 2'3 T 38 (oder 2'3 T 29 Stoker)
Wasservorrat: 38,0 m³ (oder 29,0 m³)
Kohlevorrat: 10 t (oder 12 t) Armin Schwarz
Die Dampflok AMTF Nr. 12 der Museumsbahn Train 1900, eine Preußische T 7, am 16.06.2013 vor dem Lokschuppen in Fond de Gras (L), seit 2014 ist sie auch wieder betriebsfähig.
Die Preußische T 7 wurde 1903 von der Hannoversche Maschinenbau Actien-Gesellschaft vorm. Georg Egestorff in Linden vor Hannover (ab 1912 in HANOMAG verkürzt) unter der Fabriknummer 4018 gebaut und ab die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-AG in Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-AG in Differdingen (später HADIR und danach ARBED) als Nr. 2 geliefert. Im Jahre 1973 ging sie an die neu entstandene Museumsbahn „Train 1900“ der AMTF (Association des Musée et Tourisme Ferroviaires) a.s.b.l in Fond-de-Gras.
Obwohl sie nie eine Staats- bzw. Länderbahnlok war so ist die Lok eine Preußische T 7 (wie spätere DR 89.78). Die Gruppe T 7 der Preußischen Staatseisenbahnen waren Güterzugtenderlokomotiven der Achsfolge C, die hauptsächlich im schweren Verschub eingesetzt wurden. Dabei handelte es sich nicht um eine Baureihe im heutigen Sinne aus exakt gleichen Maschinen, die zwischen 1881und 1903 gebaut wurden. Von den über 460 Maschinen, existierten nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch einige Exemplare bei Privat- und Werksbahnen.
Heute sind nur noch zwei preußische T 7 erhalten geblieben, neben dieser in Luxemburg, in Polen noch die Breslau 1839 (ex PKP TKh2-12).
TECHNISCHE DATEN:
Gebaute Anzahl: 467
Hersteller: Borsig, Grafenstaden, Hanomag, Hohenzollern, Union-Gießerei, Vulcan
Baujahre: 1881–1903
Bauart: C n2
Gattung: Gt 33.14
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 9.560 mm
Dienstgewicht: 42,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Treibraddurchmesser: 1.330 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 430 mm
Kolbenhub: 630 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Armin Schwarz
Die G 5/5 99 193 (ex DR 99 193, ex DB 99 193) der Museumsbahn Blonay–Chamby am 19.05.2018 im Depot in Chaulin.
Die Baureihe 99.19 bezeichnet eine fünfachsige meterspurige Lokomotivbaureihe (Gattung K 55.9) der Deutschen Reichsbahn. Die Konstruktion basierte im Wesentlichen auf der Baureihe 99.64–65/67–71 (Sächsische VI K) für 750 mm Schmalspur. Gebaut wurden die vier Lokomotiven, von der Maschinenfabrik Esslingen, für die Schmalspurbahn Nagold–Altensteig.
Anfang der 1920er Jahre erhielt die Reichsbahndirektion Stuttgart fünf fabrikneue Lokomotiven der Baureihe 99.67–71, ein fast unveränderter Nachbau der Baureihe 99.64–65 (sächsische Gattung VI K), mit 750 mm Spurweite für die Bottwartalbahn. Da sich die Fahrzeuge gut bewährten, ließ man für die Schmalspurbahn Nagold–Altensteig 1927 von der Maschinenfabrik Esslingen vier Lokomotiven mit den Fabriknummern 4181 bis 4184 bauen, die weitgehend der Baureihe 99.64–65/67–71 glichen. Sie erhielten die Betriebsnummern 99 191 bis 194 und kosteten zusammen rund 275.000 Reichsmark. Im April 1927 wurde das erste Fahrzeug von der Deutschen Reichsbahn in Dienst gestellt.
1944 mussten zwei Maschinen abgegeben werden. Die 99 191 wurde Ende Mai 1944 zur Reichsbahndirektion Erfurt umstationiert, wo sie auf der Schmalspurbahn Eisfeld–Schönbrunn eingesetzt wurde. Die 99 194 gelangte im Kriegseinsatz höchstwahrscheinlich auf den Balkan.
Die 99 192 und 99 193 waren bei Kriegsende schadhaft abgestellt und wurden bis Ende 1945/Anfang 1946 wieder aufgearbeitet. Fortan übernahmen sie alleine den Zugdienst auf der Schmalspurbahn Nagold – Altensteig. Da Ende 1949 ein Teil des Personenverkehrs auf den Bus überging, wurde fortan täglich nur noch eine Maschine gebraucht.
Ab Sommer 1956 waren beide Loks nur noch als Reserve vorhanden, nachdem von der Walhallabahn Regensburg – Wörth die Diesellok V 29 952 nach Altensteig umgesetzt worden war. Die 99 192 wurde am 15. Mai 1959 ausgemustert und diente ab jetzt als Ersatzteilspender. Die 99 193 erhielt aufgrund des gestiegenen Straßenverkehrs auf der rechten Lokseite weiß-rote Warntafeln, da die Strecke mehrere Kilometer direkt neben der Straße verlief. Am 30. November 1967 wurde die 99 193 ausgemustert, eine Aufstellung als Denkmal in Altensteig scheiterte. Seit 1969 befindet sie sich bei der Museumsbahn Blonay–Chamby in der Schweiz.
Rahmen und Fahrwerk
Der genietete Blechinnenrahmen war 18 mm stark, innerhalb der Rahmenwangen befand sich ein Rahmenwasserkasten mit circa 0,66 m³ Fassungsvermögen.
Für die engen Bogenradien waren nach dem Gölsdorfprinzip der erste und fünfte Radsatz um 30 mm sowie der dritte um 20 mm seitenverschiebbar. Zusätzlich hatte die dritte Achse um zehn Millimeter geschwächte Spurkränze. Für eine bessere Führung waren die erste und letzte Achse mit Rückstellvorrichtungen ausgestattet.
Neben der obligatorischen Wurfhebelbremse als Handbremse stand die Westinghouse-Bremse zur Verfügung. Der dafür notwendige Luftbehälter wurde quer auf der vorderen Pufferbohle eingeordnet. Die 99 193 erhielt für ihren Museumsbahneinsatz zudem eine Saugluftbremse. Als Kupplung diente eine einfache Trichterkupplung mit Federung. Die 99 193 erhielt für den Betrieb bei der Museumsbahn Blonay–Chamby Mittelpuffer mit darunterliegender Schraubenkupplung nach französischen Normen.
TECHNISCHE DATEN:
Nummerierung: 99 191–194
Anzahl: 4
Hersteller: Maschinenfabrik Esslingen
Baujahre: 1927
Bauart: E h2t
Gattung: K 55.9
Spurweite: 1.000 mm (Meterspur)
Länge über Puffer: 8.436 mm
Höhe: 3.550 mm
Breite: 2.450 mm
Achsabstand: 4 x 930 mm = 3.720 mm
Leergewicht: 33,6 t
Dienstgewicht: 43,5 t
Radsatzfahrmasse: 8,7 t
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
Anfahrzugkraft: 76,15 kN
Treibraddurchmesser: 800 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 430 mm
Kolbenhub: 400 mm
Kessellänge: 3.235 mm
Kesselüberdruck: 14 bar
Anzahl der Heizrohre: 79
Anzahl der Rauchrohre: 18
Wasservorrat: 4,66 m³
Brennstoffvorrat: 2 t Kohle
Armin Schwarz
Die G 5/5 99 193 (ex DR 99 193, ex DB 99 193) der Museumsbahn Blonay–Chamby am 19.05.2018 im Depot in Chaulin.
Die Baureihe 99.19 bezeichnet eine fünfachsige meterspurige Lokomotivbaureihe (Gattung K 55.9) der Deutschen Reichsbahn. Die Konstruktion basierte im Wesentlichen auf der Baureihe 99.64–65/67–71 (Sächsische VI K) für 750 mm Schmalspur. Gebaut wurden die vier Lokomotiven, von der Maschinenfabrik Esslingen, für die Schmalspurbahn Nagold–Altensteig.
Anfang der 1920er Jahre erhielt die Reichsbahndirektion Stuttgart fünf fabrikneue Lokomotiven der Baureihe 99.67–71, ein fast unveränderter Nachbau der Baureihe 99.64–65 (sächsische Gattung VI K), mit 750 mm Spurweite für die Bottwartalbahn. Da sich die Fahrzeuge gut bewährten, ließ man für die Schmalspurbahn Nagold–Altensteig 1927 von der Maschinenfabrik Esslingen vier Lokomotiven mit den Fabriknummern 4181 bis 4184 bauen, die weitgehend der Baureihe 99.64–65/67–71 glichen. Sie erhielten die Betriebsnummern 99 191 bis 194 und kosteten zusammen rund 275.000 Reichsmark. Im April 1927 wurde das erste Fahrzeug von der Deutschen Reichsbahn in Dienst gestellt.
1944 mussten zwei Maschinen abgegeben werden. Die 99 191 wurde Ende Mai 1944 zur Reichsbahndirektion Erfurt umstationiert, wo sie auf der Schmalspurbahn Eisfeld–Schönbrunn eingesetzt wurde. Die 99 194 gelangte im Kriegseinsatz höchstwahrscheinlich auf den Balkan.
Die 99 192 und 99 193 waren bei Kriegsende schadhaft abgestellt und wurden bis Ende 1945/Anfang 1946 wieder aufgearbeitet. Fortan übernahmen sie alleine den Zugdienst auf der Schmalspurbahn Nagold – Altensteig. Da Ende 1949 ein Teil des Personenverkehrs auf den Bus überging, wurde fortan täglich nur noch eine Maschine gebraucht.
Ab Sommer 1956 waren beide Loks nur noch als Reserve vorhanden, nachdem von der Walhallabahn Regensburg – Wörth die Diesellok V 29 952 nach Altensteig umgesetzt worden war. Die 99 192 wurde am 15. Mai 1959 ausgemustert und diente ab jetzt als Ersatzteilspender. Die 99 193 erhielt aufgrund des gestiegenen Straßenverkehrs auf der rechten Lokseite weiß-rote Warntafeln, da die Strecke mehrere Kilometer direkt neben der Straße verlief. Am 30. November 1967 wurde die 99 193 ausgemustert, eine Aufstellung als Denkmal in Altensteig scheiterte. Seit 1969 befindet sie sich bei der Museumsbahn Blonay–Chamby in der Schweiz.
Rahmen und Fahrwerk
Der genietete Blechinnenrahmen war 18 mm stark, innerhalb der Rahmenwangen befand sich ein Rahmenwasserkasten mit circa 0,66 m³ Fassungsvermögen.
Für die engen Bogenradien waren nach dem Gölsdorfprinzip der erste und fünfte Radsatz um 30 mm sowie der dritte um 20 mm seitenverschiebbar. Zusätzlich hatte die dritte Achse um zehn Millimeter geschwächte Spurkränze. Für eine bessere Führung waren die erste und letzte Achse mit Rückstellvorrichtungen ausgestattet.
Neben der obligatorischen Wurfhebelbremse als Handbremse stand die Westinghouse-Bremse zur Verfügung. Der dafür notwendige Luftbehälter wurde quer auf der vorderen Pufferbohle eingeordnet. Die 99 193 erhielt für ihren Museumsbahneinsatz zudem eine Saugluftbremse. Als Kupplung diente eine einfache Trichterkupplung mit Federung. Die 99 193 erhielt für den Betrieb bei der Museumsbahn Blonay–Chamby Mittelpuffer mit darunterliegender Schraubenkupplung nach französischen Normen.
TECHNISCHE DATEN:
Nummerierung: 99 191–194
Anzahl: 4
Hersteller: Maschinenfabrik Esslingen
Baujahre: 1927
Bauart: E h2t
Gattung: K 55.9
Spurweite: 1.000 mm (Meterspur)
Länge über Puffer: 8.436 mm
Höhe: 3.550 mm
Breite: 2.450 mm
Achsabstand: 4 x 930 mm = 3.720 mm
Leergewicht: 33,6 t
Dienstgewicht: 43,5 t
Radsatzfahrmasse: 8,7 t
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
Anfahrzugkraft: 76,15 kN
Treibraddurchmesser: 800 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 430 mm
Kolbenhub: 400 mm
Kessellänge: 3.235 mm
Kesselüberdruck: 14 bar
Anzahl der Heizrohre: 79
Anzahl der Rauchrohre: 18
Wasservorrat: 4,66 m³
Brennstoffvorrat: 2 t Kohle
Armin Schwarz
Man sieht es sehr deutlich, der Verein hat noch viel Arbeit an dem "Jumbo" vor sich, denn die Treib- und Kuppelstangen sowie der äußeren Steuerung fehlen auch noch....Die schwere Güterzug-Dampflokomotive 44 508, ex DB 044 508-0, steht am 05.05.2018 vor dem Lokschuppen vom Erlebnisbahnhof Westerwald der Westerwälder Eisenbahnfreunde 44 508 e. V. hier war Museumstag.
Die Lok ist Eigentum vom DB-Museum und eine Leihgabe an die Eisenbahnfreunde, die nach ihr ihren Verein genannt haben. Wie man sieht, gibt es noch viel zu tun bis sie wieder im alten Glanz erstrahlt.
Die Dampflokomotive 44 508 wurde im Jahr 1941 von der Lokomotivfabrik Krauss-Maffei in München unter der Fabriknummer 16113 gebaut und an die DR geliefert. Nach dem Krieg blieb sie im Westen und wurde so 1949 als 44 508 in den Bestand der Deutsche Bundesbahn aufgenommen, mit der Einführung des EDV-Nummernschemas wurde sie zum 01.01.1968 in 044 508-0 umgezeichnet. Seit Mitte der 1950er Jahre ist sie gekuppelt mit dem 2'2'T34 Tender der ex ÖBB 44 1561 (Borsig Lokomotiv-Werke GmbH, Hennigsdorf-Berlin, Baujahr 1940, Fabriknummer 15400). Bis zu ihrer Außerdienststellung im Mai 1977, im BW Gelsenkirchen-Bismarck legte sie eine Strecke von über 1.9 Millionen Kilometern zurück.
Bis zur Ablösung durch moderne Diesel- und Elektrolokomotiven waren die Maschinen der Baureihe 44 das Rückgrat des schweren Güterzugdienstes in Deutschland.
Die deutschen Eisenbahner nannten die Baureihe 44 wegen ihrer Zugkraft auch "Jumbo“. Erst die von der Deutschen Reichsbahn zwischen 1958 und 1962 rekonstruierten Lokomotiven der Baureihe 58.30 reichten im Flachland an das Leistungsniveau der Baureihe 44 heran. Die wenigen Maschinen der Baureihe 45 hatten zwar eine höhere Endgeschwindigkeit und Leistung, verfügten aber nicht über eine höhere Zugkraft.
Bei der DB konnten sich kohle- und ölgefeuerte Loks fast gleich lang im Betrieb halten. Als letzte kohlegefeuerte Lokomotive der Baureihe 44 wurde diese (hier ausgestellt) DB 044 508-0 im Mai 1977 im Bw Gelsenkirchen-Bismarck ausgemustert. Somit war diese Lok hier die letzte kohlegefeuerte Lok der DB im Plandienst.
Als letzte Leistung beförderte 043 903-4 (ölbefeuert) am 26. Oktober 1977 für das Neubauamt Nord den Zug 81453 (bestehend aus einem Hilfszug-Gerätewagen) von Oldersum nach Emden Rbf, es war gleichzeitig die letzte planmäßig mit Dampflok beförderte Zugleistung der Deutschen Bundesbahn. Armin Schwarz
Diese Webseite verwendet Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren und Zugriffe zu analysieren.
Sie können zwischen personalisierter und nicht-personalisierter Werbung wählen.
Mit der Nutzung dieser Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.