Der restaurierte historische DRG Meßwagen für Schwingungsuntersuchungen Lokmotivversuchsabteilung Grunewald, (Berlin) Bln 700 587, vom berühmten Lokomotiv- Versuchsamtes (LVA) in Berlin Grunewald, am 26 Mai 2024 beim Lokschuppen Hochdahl vom Eisenbahn- und Heimatmuseum Erkrath-Hochdahl e.V..
Bei dem Wagen handelt es sich um einen 1928 von der Sächsischen Waggonfabrik Werdau gebauten Wagen, der von der Lokomotivversuchsabteilung Grunewald für lokomotivtechnische Untersuchungen genutzt wurde. Die Arbeiten wurden im Rahmen des Förderprogramms „Verkehrshistorische Kulturgüter“ durch die NRW-Landesregierung gefördert.
Ursprünglich war der Wagen 1928 von der Sächsischen Waggonfabrik Werdau (die im gleichen Jahr mit Linke-Hofmann-Busch fusionierte) als Packwagen Pw4ü-28 Ost 90203, ein genieteter Einheitsschnellzugwagen (Ganzstahlwagen der Bauart 28), für die DRG gebaut worden. Aber bereits 1930 wurde er zum Meßwagen für Lauf- und Schwingungsforschung 105 136 Ost, für das Lokomotiv-Versuchsamt Grunewald (LVA) umgebaut. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das LVA in der Bundesrepublik Deutschland zunächst in Göttingen als Bundesbahn-Zentralamt (BZA), später in Minden sowie in München fortgesetzt. Der Meßwagen (der Gattung Dienst4ü) wurde 1934 zum DRB Bln 700587 (Berlin 700 587) umgezeichnet.
Dieser Wagen verblieb nach dem Krieg im Westen und wurde so zum Meßwagen DB Han 729 031 der Deutschen Bundesbahn beim BZA Göttingen. Ab 1952 dann DB Han 5044 der Gattung Meßwagen 318 vom BZA Minden (Westf.), später 51 80 99-60 010-9 D-DB. Weitere Nummer, Bezeichnungen und Gattungen waren:
Köl 5406 Unterrichtswagen 338 bzw. Eignungstestwagen 348
60 80 99-69 901-9 D-DB Unterrichtswagen 338 beim Bww Köln-Deutzerfeld
So hatte der fast 100jährige Wagen ein bewegtes vielfältiges Leben, aktuell befindet er sich im Besitz nun vom Eisenbahn- und Heimatmuseum Erkrath-Hochdahl. Von Messeinrichtung ist im Wagen nichts mehr zu sehen, nur im Fußboden verlaufen noch viele Kabel.
TECHNISCHE DATEN (laut Anschriften):
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsanzahl: 4 (in 2 Drehgestellen)
Länge über Puffer: 19.680 mm
Drehzapfenabstand: 12.360 mm
Achsabstand im Drehgestell: 3.600 mm
Drehgestell Bauart: Drehgestelle Bauart Görlitz II
Eigengewicht: 39.200 kg
Max. Zuladung: 9.500 kg
Tragfähigkeit: 10.000 kg
Die Drehgestelle der Bauart Görlitz II wurden 1925 von der damaligen Waggon- und Maschinenbau AG (WUMAG) in Görlitz ursprünglich für die Wagen des FD Rheingold entwickelt, um den Reisenden besondere Laufruhe zu bieten. Sie wurden später auch für die Schnellzugwagen der Bauart 28 verwendet. Der Achsstand beträgt wie beim Vorgänger (Görlitz I) 3.600 mm. Die Drehgestelle verfügen über Wiegen, die auf in Längsrichtung angeordneten Blattfedern gelagert sind, zudem verfügt die Bauart Görlitz II über eine zusätzliche Federung. Anfangs wurden Torsionsfedern, später (wie hier) Schraubenfedern verwendet.
Armin Schwarz 28.05.2024, 42 Aufrufe, 0 Kommentare
EXIF: Canon Canon EOS 6D, Belichtungsdauer: 1/160, Blende: 10/1, ISO400, Brennweite: 29/1
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