Blick über die Lahn auf das Empfangsgebäude vom Bahnhof Balduinstein, an der KBS 625 - Lahntalbahn (km 61,4), am 05.05.2013.
Das spätklassizistische Bahnhofsgebäude entstand nach Plänen des Diezer Architekten Heinrich Velde, der auch zahlreiche weitere Bauten entlang der Bahnstrecke entwarf. Der zweigeschossige Bau wurde mit dreigeschossigen Eckbauten und laubenartiger Vorhalle sehr großzügig ausgeführt. Erzherzog Stefan Franz Viktor von Österreich, der sich seit 1850 in seine anliegende Grafschaft Holzappel zurückgezogen hatte, wünschte ein repräsentatives Empfangsgebäude für seine Gäste auf der soeben neu gestalteten Schaumburgund war in dieser Sache beim regierenden Adolph von Nassau vorstellig geworden.
Das für die herzoglichen Gäste vorgesehene "Fürstenzimmer", welches über einen eigenen Eingang vom Bahnhofsvorplatz sowie Bahnsteigzugang verfügte, erwies sich mit 15 Quadratmeter Grundfläche spätestens im Sommer 1863 als zu klein. Erzherzog Stefan bat daraufhin darum, auch "das Eckzimmer des ersten Stockes" als Warteraum für seine Gäste nutzen zu dürfen. Heutzutage wird das "Fürstenzimmer" als regulärer Bahnsteigzugang für alle Fahrgäste genutzt.
Am 9. September 1991 wurde das Bahnhofsgebäude in die Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz aufgenommen. Die Kreisverwaltung des Rhein-Lahn-Kreises teilte dazu mit, der Bahnhof Balduinstein sei "ein Zeugnis des künstlerischen Schaffens und des technischen Wirkens [.....] im Lahntal". Zudem sei das Gebäude "kennzeichnendes Merkmal" des Ortes, an der Erhaltung und Pflege bestehe aus städtebaulichen wie künstlerischen Gründen öffentliches Interesse.
Armin Schwarz 10.12.2015, 413 Aufrufe, 0 Kommentare
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