Großes Sommerfest im DB Museum Koblenz am 17. & 18.6.2017 u.a. wurden Bahnhofsfahrten mit dem Adlerzug angeboten, hier fährt am 18.06.2017 die Dampflokomotive "Adler" mit ihrem Zug wieder ins Museum.
Leider ist der "Adler" im Original verschollen.
Es existieren jedoch zwei Nachbauten in Originalgröße. Beide befinden sich im Eigentum des DB Museums. Der Nachbau von 1935 ist fahrfähig. Der im Museum ausgestellte zweite Nachbau wurde 1952 von Lehrlingen der Deutschen Bundesbahn gebaut und diente als Ausstellungsstück auf Messen.
Der fahrfähige Nachbau von 1935 wurde bei einem Depotbrand 2005 stark beschädigt und in den Jahren 2006 und 2007 vom Dampflokwerk Meiningen restauriert. Dabei wurden neueste Erkenntnisse der Adler-Forschung umgesetzt. Armin Schwarz
Der Adler, die erste Dampflok in Deutschland, am 14.06.2014 abgestellt im DB Museum Koblenz-Lützel.
Die Dampflokomotive "Adler" war die erste in Deutschland eingesetzte Lokomotive. Sie war ein Import aus England und fuhr mehr als 20 Jahre zwischen Nürnberg und Fürth. Im DB Museum steht ein Nachbau der Loklegende.
Im Vergleich zu unseren Hochgeschwindigkeitszügen wie dem ICE sieht der „Adler“ wie aus dem Märchenbuch aus. Wuchtige Stahlräder sind an einen fassähnlichen Bauch montiert und vorne ragt der hohe Schornstein wie eine Trompete in die Luft. Das Ganze bunt, grün, rot, die Wagen gelb. Doch diese Dampflok ist im Jahr 1835 das Neueste auf dem Markt und hypermodern. Fast acht Wochen dauerte die Anlieferung aus der englischen Lokomotivfabrik Robert Stephenson & Co. in Newcastle upon Tyne. Zerlegt in seine Einzelteile kommt der „Adler“ per Schiff und Maultier in die Werkstätte von Wilhelm Späth, wird dort zusammengebaut und auf die neuen Gleise in Nürnberg in einen Bahnhof aus Holz gestellt. Die erste mit Dampf betriebene Zugmaschine in Deutschland nimmt ihren regelmäßigen Betrieb für die Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft auf.
7. Dezember 1835: Die erste offizielle Eisenbahnfahrt des Adlers findet statt. Die historische Bedeutung ist allen bewusst, als der Ludwigszug den Nürnberger Bahnhof verlässt. Zweihundert Ehrengäste treten neun Minuten später, sechs Kilometer entfernt, in Fürth auf den Bahnsteig. Euphorisch und berauscht von der Geschwindigkeit und der modernen Zeit. Ein Detail am Rande: Der Lokomotivführer, der diese erste Fahrt bestritt, war der Engländer William Wilson. Er wurde als Spezialist extra eingestellt und verdiente mehr als der Direktor der Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft.
Leider ist der "Adler" im Original verschollen. Er wurde nach mehr als 20 Dienstjahren 1857 verkauft. Danach verliert sich seine Spur.
Es existieren jedoch zwei Nachbauten in Originalgröße. Beide befinden sich im Eigentum des DB Museums. Der Nachbau von 1935 ist fahrfähig und kann für Charterfahrten gebucht werden. Der im Museum ausgestellte zweite Nachbau wurde 1952 von Lehrlingen der Deutschen Bundesbahn gebaut und diente als Ausstellungsstück auf Messen.
Der fahrfähige Nachbau von 1935 wurde bei einem Depotbrand 2005 stark beschädigt und in den Jahren 2006 und 2007 vom Dampflokwerk Meiningen restauriert. Dabei wurden neueste Erkenntnisse der Adler-Forschung umgesetzt. So wurde der Schornstein nach der Originalumrisszeichnung konisch und nicht wie 1935 geschehen, konkav ausgeführt.
Quelle: DB Museum
TECHNISCHE DATEN:
Baujahr: 1835 (Nachbauten 1935 / 1952)
Hersteller: Robert Stephenson & Co. (Ausbildungswerkstätten der Deutschen Bundesbahn)
Spurweite: 1.435 mm
Achsfolge: 1A1 (Whyte-Notation: 2-2-2)
Reisegeschwindigkeit: 35 km/h
Höchstgeschwindigkeit: ca. 65 km/h
Leistung: 41 PS
Länge: 6.700 mm
Dienstgewicht: 14 t
Triebwerksbezeichnung: 1A1n2
Treibraddurchmesser: 1.372 mm
Laufraddurchmesser vorn/hinten: 915 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 229 mm
Kolbenhub: 406 mm
Kesselüberdruck: 3,3 bar (Nachbau von 1935: 6 bar)
Armin Schwarz
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