Die ET22-936 (91 51 3 150 261-8 PL-PKPC 2151) eine Pafawag 201E der PKP Cargo erreicht am 27.06.2017 mit einem Autozug Rzepin / Polen (deutsch Reppen).
Die Lok wurde 1985 von Pafawag in Wrocław (Breslau), ehemals Linke-Hofmann-Werke LHW, unter der Fabriknummer 201E-937 gebaut.
Für den stark wachsenden Güterverkehr benötigten die PKP Mitte der 1960er Jahre dringend eine neue zeitgemäße Maschine, denn weder die EU20 noch die ET21 besaßen das Potential für modernere Varianten. 1966 wurden die Bedingungen für die neue Güterzuglok definiert, zunächst mit dem Hintergedanken, eine Universallok mit einer Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h zu schaffen, welche sich auch für schwere Reisezüge eignete. Technisch gesehen übernahm die neue Maschine diverse Konstruktionsmerkmale von der EU07 wie z.B. die Fahrmotoren, Primär- und Sekundärfederung und noch viele andere Details. Pafawag in Breslau baute und lieferte schließlich im November 1969 mit der ET22-001einen ersten Prototypen, gefolgt von der ET22-002 im nächsten Februar. Ausgiebige Testfahrten brachten zufriedenstellende Ergebnisse und so rollten 1971 die nächsten zehn ET22 aus den Werkshallen. Die Loks besaßen sechs Tatzlagermotoren des bewährten Typs EE541 und waren so aufgrund ihrer Leistung inder Lage, schwere Güterzüge von bis zu 3.150 t mit 70 km/h zu ziehen. Güterzüge mit bis zu 2.700 t Anhängelast konnten sogar mit 80 km/h befördert werden. Ebenfalls kein Problem bildeten Reisezüge mit bis zu 700 t Anhängelast bei der Maximalgeschwindigkeit von 125 km/h. Im Vergleich zu den ET21 garantierten die ET22 eine fast fünfzigprozentige Erhöhung von Nennleistung und Zugkraft und so stand einer extensiven Beschaffung nichts mehr im Wege. Bis 1990 wurden insgesamt 1.183 Loks geliefert, womit sich die ET22 für die meistgebauten Ellok in Polen und sogar in Europa qualifizierte. Doch die ersten Maschinen besaßen auch einige Schwachstellen, denn sie waren u.a. anfällig für Entgleisungen. Daher überarbeitete man ab der ET22-122 die Verbindung zwischen den Drehgestellen, Rahmen und Lokkasten, was das Problem weitgehend beseitigte, zudem auch die Vibrationen verminderte und den Fahrkomfort verbesserte.
Mit den ET22-501 und -502 (später ET22-1001 u.-1002) kamen 1978 zwei Versuchsmaschinen des Typs Pafawag 201Ec zum Laufen, welche mit Vielfachsteuerung und modifizierten Drehgestellen ausgestattet waren. Doch diese erwiesen sich ebenfalls als wenig zielführend. 1975/76 konnten sogar 23 Maschinen mit einigen Änderungen (größerer Lokkasten wegen größerem Lichtraumprofil, LKa535-Fahrmotoren etc.) nach Marokko exportiert werden.
TECHNISCHE DATEN:
Gebaute Stückzahl: 1.184
Baujahre: 1969 bis1989
Spurweite: 1.435 mm
Achsfolge: Co’Co’
Länge über Puffer:19.240 mm
Drehzapfenabstand: 10.300 mm
Achsabstand im Drehgestell: 2x 1.750 mm (3.500 mm)
Breite: 3.005 mm
Höhe: 4.486 mm
Triebraddurchmesser: 1.250 mm
Dienstgewicht: 120 t
Fahrmotoren 6 Stück vom Typ EE541
Stundenleistung: 3.120 kW
Dauerleistung: 3.000 kW
Anfahrzugkraft: 420 kN
Dauerzugkraft: 216 kN
Höchstgeschwindigkeit: 125 km/h
Getriebeübersetzung: 79:18
Stromsystem: 3 kV DC (=)
Bremsanlage: Oerlikon
Armin Schwarz 03.03.2018, 381 Aufrufe, 0 Kommentare
EXIF: Canon Canon EOS 6D, Belichtungsdauer: 1/160, Blende: 10/1, ISO400, Brennweite: 45/1
96 1200x800 Px, 03.10.2021
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