Das Empfangsgebäude des Bahnhof Cranzahl am 26 August 2013.
Der Bahnhof Cranzahl ist eine Betriebsstelle der Bahnstrecke Vejprty (Weipert) - Annaberg-Buchholz unt Bf (KBS 517) und der hier anschließenden Schmalspurbahn Cranzahl–Kurort Oberwiesenthal (SDG Fichtelbergbahn / KBS 518) auf dem Gebiet des Ortsteiles Cranzahl der Gemeinde Sehmatal im sächsischen Erzgebirgskreis.
Cranzahl erhielt an der am 3. August 1872 eröffneten Bahnstrecke Weipert–Annaberg einen Bahnanschluss. 1880 wurde der erste Teil des heutigen Empfangsgebäudes errichtet. Mit dem Bau der Schmalspurbahn (am 19. Juli 1897 eröffnet) wurde auch der Bahnhof erweitert. Das Empfangsgebäude wurde ebenfalls umgebaut und erhielt seine heutige Form. An Hochbauten wurde ein einständiges Heizhaus, eine Umladehalle und eine Betriebsmittelüberladerampe neu errichtet.
Bereits bei der Projektierung war eine Rollbockgrube eingeplant, die 1899 gebaut wurde. 1906 wurde diese durch eine Rollwagengrube ersetzt. Durch den unerwartet hohen Wintersportausflugsverkehr stellte der Bahnhof ein Betriebshindernis dar. Bereits um 1900 wurde für die Schmalspurbahn ein zweites Bahnsteiggleis gebaut, aber auch dieses konnte das Problem nicht lösen. Ab 1912 wurde daraufhin der Bahnhof grundlegend erweitert. Es wurde südlich der Normalspuranlagen ein neuer Bahnhofsteil für den Personenverkehr der Schmalspurbahn gebaut. Dazu musste ausreichend Bauplatz in den Berghang gesprengt werden. Seit dem Abschluss der Umbauarbeiten müssen Personenzüge nicht mehr die Normalspurstrecke überqueren, auch sind Schmalspurzugkreuzungen in Cranzahl möglich. Die Güteranlagen verblieben an der bisherigen Stelle. Seitdem haben sich die Anlagen des Bahnhofs kaum verändert. Das hauptsächlich als Werkstatt genutzte Heizhaus erhielt in den 1920er Jahren einen Anbau mit einer Werkstatt.
Cranzahl bekam in den Sommermonaten des Jahres 1969 ein Eilzugpaar von Berlin, das über Zwickau fuhr, der in Annaberg-Buchholz Süd „Kopf machte“. Cranzahl erhielt im Jahre 1971 ein tägliches Eilzugpaar von Leipzig kommend und wieder zurück, dieses verkehrte noch bis zum 1. Juli 1991. Der Eilzug hielt aber nie in Annaberg-Buchholz. Im Jahre 1991 war das Ende der Eilzüge nach Cranzahl eingeleitet.
Obwohl alle Lokomotiven der Schmalspurbahn immer in Oberwiesenthal stationiert sind, wurden die Dampflokomotiven lange Zeit in Cranzahl bekohlt. Der dafür vorhandene Kran wurde in den 1980er Jahren durch ein Förderband ersetzt. Seit Herbst 2023 erfolgt die Bekohlung am Bahnhof Oberwiesenthal. Grund dafür ist die Anlieferung der Kohle auf der Straße, welche bislang bis Cranzahl per Schiene erfolgte.
Die Weichen und Signale des Bahnhofs Cranzahl werden über ein mechanisches Stellwerk der Bauart Jüdel 11000 gestellt. Die Ausfahrsignale sind als Formsignale, die Einfahrsignale als Lichtsignale nach dem Hl-Signalsystem ausgeführt, die über Hebel gestellt werden.
Bis 2034 soll der Bahnhof Cranzahl elektrifiziert werden. Der Grund hierfür ist der Einsatz von Akkutriebzügen, welche die starke Steigung von Annaberg-Buchholz Süd nach Cranzahl nicht schaffen würden.
Armin Schwarz 03.01.2025, 7 Aufrufe, 0 Kommentare
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