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Die DB 98 307 „Glaskasten“, ex DRB 98 307,ex K.Bay.Sts.B. 4529 (Königlich Bayerische Staats-Eisenbahnen) am 26.03.2016 im Deutschen Dampflokomotiv-Museum in Neuenmarkt-Wirsberg. Die Lok ist eine Leihgabe vom DB Museum Nürnberg.
Die Bayerische PtL 2/2 wurde 1909 von Krauß & Comp in München (Allach) unter der Fabriknummer 5911 für die Königlich Bayerische Staats-Eisenbahnen. Nach dem 2.Weltkrieg fuhr sie als 98 307 für die OBL-USZ - Oberbetriebsleitung der US Zone, ab 1946 HVE - Hauptverwaltung der Eisenbahnen des amerikanischen und britischen Besatzungsgebietes, ab 1948 VfV - Verwaltung für Verkehr des vereinigten Wirtschaftsgebietes und ab den 07.09.1949 begann die Zeit der Deutsche Bundesbahn. Für die DB fuhr der Glaskasten bis zur Ausmusterung 09.07.1963 und kam dann zum DB Museum Nürnberg.
Die Lokomotiven der Gattung PtL 2/2 der Bayerischen Staatsbahn waren leichte und kompakte Heißdampflokomotiven für den Betrieb auf Lokalbahnen. Insgesamt gab es drei Bauarten, von denen zwei als Baureihe 98.3 noch zur Deutschen Reichsbahn und sogar zur Deutschen Bundesbahn gelangten.
Allen Bauarten gemeinsam war die Achsfolge B, die halbselbsttätige Schüttfeuerung, die einen Einmann-Betrieb zuließ, und Umläufe mit Geländern, die vorne und hinten einen gefahrlosen Zugang zum Wagenzug ermöglichten. Die Lokomotiven hatten ein großes Führerhaus mit je drei Fenstern auf jeder Seite, das bis auf die Rauchkammer den gesamten Kessel umschloss. Diese Eigenart brachte den Lokomotiven in Südbayern den Beinamen Glaskasten ein.
Die ersten sechs Ur-Glaskästen (1905/1906) hatten einem innerhalb des Rahmens und zwischen den Achsen angeordneten Innentriebwerk, über eine Blindwelle und außenliegende Kuppelstangen wurden die beiden Achsen angetrieben.
1908 und 1909 lieferte Krauss 29 Lokomotiven, die jetzt ein konventionelles Außentriebwerk hatten, das allerdings auf eine zwischen den Achsen angeordnete Blindwelle arbeitete. Sie erhielten die Bahnnummern 4507 – 4535. Dieses Triebwerk ermöglichte es, den Wasserkasten unterhalb des Kessels im Rahmen anzuordnen, so dass die Umläufe geräumiger gestaltet werden konnten. In den Jahren 1911 und 1914 erfolgten zwei weitere Lieferungen von neun bzw. vier Lokomotiven (Nummer 4536–4548) an die Bayerische Staatsbahn. Bei diesen verzichtete man auf die Blindwelle und verkürzte den Achsstand von 3.200 mm auf 2.700 mm. Diese Lokomotiven waren auch insgesamt etwas kürzer und leichter als die bis 1909 gebauten Modelle.
Die Deutsche Reichsbahn (DR später DRG) übernahm noch 22 Lokomotiven mit den Nummern 98 301 – 98 322. Neun davon stammten aus den ersten Serien mit Blindwelle.
TECHNISCHE DATEN der 98 307:
Spurweite: 1.435 mm
Bauart: B h2 L 22.14
Ausmusterung: 1963
Bauart: B h2t
Länge über Puffer: 7.004 mm
Fester Radstand: 3.200 mm
Dienstgewicht: 22,7 t
Reibungsmasse: 22,7 t
Radsatzfahrmasse: 13,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Indizierte Leistung: 155 kW (210 PS)
Treibraddurchmesser: 1.006 mm
Zylinderdurchmesser: 320 mm
Kolbenhub: 400 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Rostfläche: 0,60 m²
Verdampfungsheizfläche: 28,90 m²
Überhitzungsfläche: 8,1 m²
Kohlevorrat: 0,6 t
Wasservorrat: 2,0 m³
Bremse: Knorr-Bremse K-P
Armin Schwarz
Die Einheits-Güterzugtenderlokomotive 86 283 im hellgrau-schwarzen Fotoanstrich, ex DB 086 283-9, am 26.03.2016 Deutschen Dampflokomotiv-Museum in Neuenmarkt-Wirsberg.
Die 1D1-Tenderlokomotive (vierfach gekuppelte Tenderlokomotive) wurde 1937 von Orenstein & Koppel in Babelsberg unter der Fabriknummer 12912 gebaut DRG geliefert. Nach dem Krieg blieb sie im Westen und kam so zur Deutschen Bundesbahn, wo sie nach dem EDV-Nummernplan 1968 in DB 086 283-9 umgezeichnet wurde. Im Jahr 1974 wurde sie dann bei der DB ausgemustert.
Die Baureihe 86 wurde als Einheits-Güterzugtenderlokomotive von der Deutschen Reichsbahn entworfen. Sie war für den Einsatz auf den Nebenstrecken vorgesehen und wurde von fast allen für die Reichsbahn tätigen Unternehmen geliefert. Die ersten Lieferungen (wie diese hier) waren noch mit Bissel-Laufachsen ausgerüstet, die Maschinen mit den Betriebsnummern 86 293-296 und ab der Nummer 86 336 erhielten aber dann Krauss-Helmholtz-Gestelle. Dadurch konnte die Höchstgeschwindigkeit von 70 auf 80 km/h heraufgesetzt werden, die Gesamtlänge wuchs auf 13.920 mm. Ab 1942 wurde sie in einer vereinfachten Form als Übergangskriegslokomotive (ÜK) gebaut. Im Zeitraum von 1928 bis 1943 wurden 775 Exemplare gebaut, von denen alle bis auf zwei Maschinen nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgefunden wurden.
385 Maschinen verblieben auf dem Netz der Deutschen Bundesbahn in Westdeutschland, wovon 8 Lokomotiven wegen Kriegsschäden bis 1952 ausgemustert wurden. Die Deutsche Reichsbahn konnte nach Abgabe von 71 Loks an die Sowjetischen Eisenbahnen (S´D) von dann noch vorhandenen 172 Exemplaren 164 in den Betriebsbestand aufnehmen.
TECHNISCHE DATEN (dieser Lok bzw. der ersten Serien):
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Achsformel: 1'D1'
Bauart: 1'D1' h2t
Gattung: Gt 46.15
Länge über Puffer: 13.820 mm
Höhe: 4.165 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 140 m
Leergewicht: 70,0 t
Dienstgewicht: 88,5 t
Achslast:15,6 t
Höchstgeschwindigkeit :70 km/h (vorwärts und rückwärts)
Indizierte Leistung: 1031 PSi
Kuppelraddurchmesser: 1.400 mm
Laufraddurchmesser (vorn / hinten): 850 mm
Steuerungsart: außenliegende Heusinger-Steuerung
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 570 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kessellänge: 4.500 mm
Kesselüberdruck: 14 kp/cm² (14 bar)
Wasservorrat: 9,0 m³
Kohlevorrat: 4,0 t
Laufleistung der 82 283 über 1,5 Mio. km
Armin Schwarz
Die 600mm Feldbahn-Dampflok DDM 5, vom Typ Jung „Hidalgo“, am 26.03.2016 im DDM - Deutsches Dampflokomotivmuseum in Neuenmarkt-Wirsberg, nicht betriebsfähig und so auch leider kalt.
Die 50 PS starke 600mm Feldbahn-Dampflok mit Schlepptender wurde 1935 von Arnold Jung Lokomotivenfabrik GmbH in Jungenthal b. Kirchen a.d. Sieg unter der Fabriknummer 6001 gebaut und am 12.08.1935 an den Händler Glaser & Pflaum in Berlin für das Bauunternehmen Gebrüder Neumann in Norden ausgeliefert. Dort blieb die Maschine lange Jahre im Küstenschutz im Einsatz. Zusammen mit der Jung 9570 konnte sie 1983 vom Deutschen Dampflokomotiv-Museum übernommen und äußerlich hergerichtet werden.
Was heute der LKW für die Baustellen aller Art bedeutet, war früher die Baulokomotive. Sie wurde von den verschiedensten Lokomotivfabriken produziert. Da die Nachfragen entsprechend groß waren, gingen die Hersteller dazu über, Lokomotiven in Serie und auf Vorrat zu bauen, ohne dass eine konkrete Bestellung eines Kunden vorlag. Damit jedoch die Wünsche und Erfordernisse bedient werden konnten, legte man gleich verschiedene Serien auf, welche sich vor allem in den Leistungsklassen unterschieden. Kam es nun zu einer Anfrage, konnten sofort die unterschiedensten Angebote unterbreitet und die Loks quasi aus dem Regal verkauft werden. Da im Allgemeinen eine Lokbestellung beim Hersteller schriftlich angefragt wurde, hatte man Typenbezeichnungen, sogenannte Drahtnamen, entwickelt, damit es z.B. in Telegrammen zu keinen Verwechslungen kommen konnte. Diese Codebezeichnungen bestanden oft aus Kunstnamen. So hatten die zweiachsigen, kohlegefeuerten 600-mm-Feldbahnloks Namen erhalten, welche alle mit einem H begannen. An der Bezeichnung konnte man erkennen, ob es sich um eine 15 - 110 PS starke Maschine handelte. Die in unserem Museum vorhandene Lok gehört zu der Bezeichnung „Hidalgo“, was für eine 50 PS starke Lok steht.
Technische Daten:
Spurweite: 600 mm
Achsformel, Bauart: Bn2t
Kessel Hersteller, Baujahr: Jung 1936
Geschwindigkeit: 20 km/h
Länge: 4.350 mm
Breite: 1.850 mm
Höhe über SO: 2.800 mm
Armin Schwarz
Die Güterzug-Dampflokomotive 50 975, ex DB 050 975-2, am 26.03.2016 im DDM - Deutsches Dampflokomotivmuseum in Neuenmarkt-Wirsberg.
Die Lok wurde 1941 von der Friedrich Krupp GmbH in Essen unter der Fabriknummer 2340 gebaut und als DRB 50 975 an die Deutsche Reichsbahn geliefert. Seit 15.Februar 1961 hat die Lok den Kessel der 50 2830, dieser wurde 1942 von der Krauss-Maffei AG (München-Allach) unter der Fabriknummer 16347 gebaut. Der Tender ist der originale von Krupp (Fabriknummer 2340).
Als einzige 50er-Lok der Deutschen Bundesbahn erhielt sie für die Versuchseinsätze beim Bundesbahn-Zentralamt Minden eine Riggenbach-Gegendruckbremse, dort war sie auch vom 01.06.1951 bis zum 01.03.1963 stationiert.
Zum 15.02.1975 erfolgte die z-Stellung und am 16.05.1975 die Ausmusterung (Bw Weiden) bei der Deutschen Bundesbahn. Bis dahin hatte sie eine Laufleistung von 1,6 Mio. km. Im Jahr 1976 kam sie dann zum DDM.
Die Güterzuglokomotiven der Baureihe 50 zählen zu den bewährtesten Konstruktionen der Deutschen Reichsbahn. Am Ende der Dampflokzeit sind sie zur Universalgattung geworden, die Dank der niedrigen Achslast auch auf Nebenbahnen eingesetzt werden konnten. Bis 1943 wurden 3164 Maschinen der Baureihe 50 von nahezu allen europäischen Lokomotivfabriken gebaut.
Bei der DB wurden nach dem Zweiten Weltkrieg 2159 einsatzfähige Lokomotiven registriert, bei 735 Lokomotiven rüstete die DB den Tender mit einer Zugführerkabine aus. Eine kleinere Anzahl von Lokomotiven wurde mit einem Mischvorwärmer bestückt und insgesamt 31 Lokomotiven wurden mit Franco-Crosti-Anlagen ausgerüstet und anschließend als Reihe 50.40 geführt.
Technische Daten:
Gebaute Stückzahl: 3.164
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Bauart: 1'E h2
Gattung: G 56.15
Länge über Puffer. 22.940 mm
Höhe: 4.500 mm
Fester Radstand 3.300 mm
Gesamtradstand 9.200 mm
Dienstgewicht: 86,9 t (ohne Tender)
Achslast: 15,2 t
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h (vorwärts und rückwärts)
Leistung: 1.625 PS
Treib- und Kuppelraddurchmesser: 1.400 mm
Laufraddurchmesser: 850 mm
Steuerungsart Heusinger mit Hängeeisen
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 600 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kesselüberdruck: 16 bar
Anzahl der Heizrohre 113
Anzahl der Rauchrohre 35
Heizrohrlänge 5.200 mm
Rostfläche: 3,89 m2
Überhitzerfläche: 68,94 m2
Verdampfungsheizfläche: 177,83 m2
Tender: 2´2´ T 26
Wasservorrat: 26 m³
Brennstoffvorrat: 8 t (Kohle)
Armin Schwarz
Die Dampflok "Waldbröl" des Eisenbahnmuseums Dieringhausen am 05.05.2016 beim Wasserfasen im Bahnhof Wiehl.
Die Lok wurde 1914 unter Fabrik-Nr. 2243 von der Maschinenfabrik Arnold Jung Lokomotivenfabrik GmbH in Jungenthal b. Kirchen a.d. Sieg für die Kleinbahn Bielstein-Waldbröl gebaut und dort als Lok "Waldbröl" bezeichnet. Sie ähnelt sehr stark der Preußischen T 3, so ist auch die heutige UIC Nummer 90 80 00 89 984-3 D-EMD.
Nach der Streckenstillegung (1966) war sie als Denkmal abgestellt und 42 Jahre kalt. Heute ist die Dampflok "Waldbröl" des Eisenbahnmuseums Dieringhausen das Zugpferd des Projekts "Bergischer Löwe".
TECHNISCHE DATEN:
Hersteller: Arnold Jung Lokomotivfabrik GmbH, Jungenthal b. Kirchen a.d. Sieg
Fabriknummer: 2243
Baujahr: 1914
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsfolge C
Typ: C n 2 t
Länge über Puffer: 9.050 mm
Rad - Durchmesser: 1.100 mm
Radstand gesamt: 3.000 mm
Gewicht: 40 t
Brems - Gewicht: 28 t
Leistung: 370 PS
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h
Kesselüberdruck: 13 bar
Heizfläche: gesamt: 86 m²
Rostfläche: 1,5 m²
Zylinderdurchmesser: 400 mm
Zylinderhub: 550 mm
Steuerung: Bauart Heusinger
Wasservorrat: 4,5 m³
Kohlenvorrat: 1,5 m³
Kaufpreis: 36 200 Reichsmark Armin Schwarz
Die 89 7462 (ex preußische T 3 „Hannover 1854“ bzw. „Hannover 6193“) am 09.04.2016 im DB Museum Koblenz.
Die Lokomotive 89 7462 wurde von der Eisengießerei und Maschinenfabrik Christian Hagans in Erfurt 1904 unter der Fabriknummer 499 gebaut und als T3 „Hannover 1854“ von der preußischen Staatsbahn im Jahre 1904 in Dienst gestellt.
Die Lokomotiven der Gattung T 3 der Preußischen Staatseisenbahnen waren laufachslose, dreifach gekuppelte Tenderlokomotiven. Es waren zusammen mit den zweiachsigen T 2 die ersten Dampflokomotiven, die nach den Normalien gebaut wurden. Die ersten Exemplare lieferte Henschel im Jahr 1882. Die preußische Baureihe T 3 wurden im Nebenbahndienst sowie im Rangierdienst verwendet. Sie wurden ab 1882 gebaut und waren
Viele dieser Loks wurden bereits in den zwanziger und dreißiger Jahren ausgemustert. Einige hielten sich jedoch bis Anfang der sechziger Jahre bei beiden deutschen Bahnverwaltungen. Die Lokomotive 89 7462 wurde 1960 ausgemustert und anschließend als Spielgerät im Kölner Zoo aufgestellt.
Im Herbst 1999 wurde die Lok an das DB Museum zurückgegeben und anschließend nach Koblenz überführt. Hier wurde die Lok wieder von der BSW-Gruppe äußerlich aufgearbeitet. Das Restaurierungsziel war die Wiederherstellung des letzten Betriebszustands. Die Lok wurde zu ihrem 100. Geburtstag im Jahr 2004 restauriert der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die T 3 hatten ein Nassdampf-Triebwerk mit zwei Zylindern, die auf die mittlere Kuppelachse wirkten. Die Flachschieber wurden von einer außenliegenden Allan-Steuerung bewegt. Der Wasservorrat war in einem Rahmenwasserkasten unter dem Kessel untergebracht; die Kohlenkästen befanden sich links und rechts der Feuerbüchse vor dem Führerhaus.
TECHNISCHE DATEN der Baureihe:
Spurweite: 1.435 mm
Achsfolge/Bauart: C n2t
Gattung: Gt 33.12
Treibraddurchmesser: 1.100 mm
Eigengewicht: 35,9 t
Länge über Puffer: 8.591 mm
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h
Leistung: 213 kW (290 PS)
Kesseldruck: 12 bar
Rostfläche: 1,36 qm
Verdampfungs-Heizfläche: 55,67 qm
Zylinderdurchmesser : 350 mm
Kolbenhub: 550 mm
Wasservorrat: 5 m³
Kohlevorrat: 2t
Kupplungsart: Schraubenkupplung
Quelle: DB Museum Armin Schwarz
Die Dreizylinder-Schnellzug-Neubaudampflokomotive der Deutschen Bundesbahn 10 001 am 27.03.2016 Deutschen Dampflokomotiv-Museum in Neuenmarkt-Wirsberg. Hier habe ich zwei Bilder zusammengesetzt.
Die Lok wurde 1956 von Krupp in Essen unter der Fabriknummer 3351 gebaut. Beide von Krupp gebauten Probelokomotiven der Baureihe wurden 1957 an die Deutsche Bundesbahn abgeliefert und dort unter den Betriebsnummern 10 001 und 10 002 eingereiht. Die Baureihe sollte als Ersatz für die Lokomotiven der Baureihen 01, 03, 18.5 und 39 dienen. Bedingt durch die hohe Achslast von 22,4 t, war der Einsatz nur auf wenigen Strecken erlaubt. Zudem folgte der rasche Strukturwandel bei den Traktionsarten in Westdeutschland und so blieb es bei den beiden Vorauslokomotiven. Beide Loks hatten eine kegelförmige Rauchkammertür und eine Teilverkleidung, welche die Zylindergruppen vor zu starker Abkühlung und Verschmutzung schützen und gleichzeitig den Luftwiderstand herabsetzen sollte. Der vollständig geschweißte Kessel ähnelte konzeptionell dem Neubaukessel der Baureihe 01.10.
Die beiden Lokomotiven der Baureihe unterschieden sich zunächst in der Art der Feuerung. Die 10 001 war anfangs kohlegefeuert mit einer Ölzusatzfeuerung zum Ausfahren von Leistungsspitzen. Lok 10 002 hingegen erhielt gleich eine Ölhauptfeuerung, auf die die 10 001 später ebenfalls umgerüstet wurde.
Befahren durften die Lokomotiven wegen ihrer hohen Achslast nur bestimmte Hauptstrecken. Sie waren bis 1962 dem Bahnbetriebswerk Bebra zugeteilt, kamen dann zum Bw Kassel und wurden neben der Baureihe 01.10 des Bw Kassel bis zum 1967 vor Eil- und Schnellzügen von und nach Gießen eingesetzt.
Die Baureihe 10 erfreute sich speziell beim Personal des Bw Kassel allgemeiner Beliebtheit. Die Ausmusterung der 10 002 erfolgte nach dem Bruch einer Schieberstange im Januar 1967, die der 10 001 im Juni 1968.
Wie alle Neubaulokomotiven der Deutschen Bundesbahn erhielt auch die Baureihe 10 einen vollständig geschweißten Blechrahmen (Blechstärke: 25 mm).
Der neu konstruierte Tender der Bauart 2'2' T 40 wurde als selbsttragende Schweißkonstruktion ausgeführt.
Der vollständig geschweißte Kessel aus der Stahlsorte St 34 (bezüglich Stehkessel und Langkesselwände aus der Stahlsorte H I A) erhielt eine Feuerbüchse aus IZ II Stahl mit Verbrennungskammer. Zur Kesselspeisung wurden eine nichtsaugende Dampfstrahlpumpe und eine Kolbenspeisepumpe mit Mischvorwärmer Bauart Heinl montiert.
Die Lokomotiven hatten je ein Dreizylinder-Heißdampf-Triebwerk mit einfacher Dampfdehnung. Sämtliche Achs- und Stangenlager wurden mit Wälzlagern ausgestattet. Die innere Treibstange der 10 001 erhielt Gleitlager. Bei der 10 002 hingegen wurde auch die innere Treibstange wälzgelagert, hierzu wurde eine zusammengesetzte Kropfachse verwendet.
Das Leistungsprogramm der Lokomotiven sah die Beförderung eines D-Zuges mit einer Wagenzugmasse von 300 t in der Ebene mit 140 km/h vor. Die indizierte Leistung der Lokomotive ist 2.500 PS (entsprechend 1.839 kW) angegeben, somit war die BR 10 die stärkste deutsche Schnellzugdampflok.
Die Baureihe 10 erzielte einen sehr niedrigen Bestwert im spezifischen Dampfverbrauch von 5,4 kg/PSh. Mit diesem Dampfverbrauchswert für die induzierte Leistung unterschritten die Lokomotiven der Baureihe den sehr günstigen Wert der Baureihe 03 von 6,32 kg/PSh nochmals deutlich und lagen nur wenig über den Werten der Mitteldruck-Versuchslokomotiven der Baureihe 04.
Technische Daten:
Spurweite: 1.435 mm
Bauart: 2'C1' h3
Gattung: S 36.22
Länge über Puffer: 26.503 mm
Höhe: 4.550 mm
Radstand mit Tender: 22.185 mm
Gewicht Lok und Tender: 190 t
Leergewicht (Lok): 108,9 t
Dienstgewicht (Lok): 118,9 t
Radsatzfahrmasse: 22,4t
Leistung: 1.839 kW (2.500 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h (vorwärts ) / 90 km/h (rückwärts)
Treibraddurchmesser: 2.000 mm
Laufraddurchmesser vorn: 1.000 mm
Laufraddurchmesser hinten: 1.000 mm
Steuerungsart: Heusinger Steuerung
Zylinderanzahl: 3
Zylinderdurchmesser: 480 mm
Kolbenhub: 720 mm
Kesselüberdruck: 18 bar
Anzahl der Heizrohre: 109
Anzahl der Rauchrohre: 44
Tender: 2'2 T 40
Brennstoffvorrat: 13,6 m³ (Schweröl)
Wasservorrat: 40 m³
Mit der Lok 10 001 und deren inzwischen verschrotteten Schwester 10 002 endete die Entwicklung der Dampfloks. Armin Schwarz
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