Der MGB Sklv 4811 Autotransportwagen Furkatunnel (Verladewagen) der Matterhorn-Gotthard Bahn, ex FO Sklv 4811 (Furka-Oberalp Bahn), der Serie 4811 bis 4827 für den Transport durch den Furka-Basistunnel abgestellt am 07.09.2021 beim Bahnhof Oberwald (1.365 m ü. M).
Für die ROLLENDE STRASSE durch den Furka-Basistunnel beschaffte die Furka-Oberalp Bahn 1980 zwei komplette Zugkompositionen jeweils bestehend aus einer Zuglok Ge 4/4 III 81 oder 82, 2 Rampenwagen, 6 Transportwagen (Verladewagen) und 1 Steuerwagen. Seit der Wintersaison 1982 verkehren diese Züge mit hoher Auslastung. Die Gesamtlänge des Zuges beträgt 201 Meter. Um auch Busse und LKW durch den Tunnel transportieren zu können, wurde das entsprechende Wagenprofil der Vollspur von SBB bzw. BLS gewählt. Die maximale, nutzbare Höhe beträgt 4,50 Meter und die Breite 2,70 Meter.
Da die Verladungen auch im Umfahrtunnel Oberwald stattfinden, erhielten die Wagen seitliche Leuchtstoffröhren. Die Wagen sind für die im Tunnel geltende Höchstgeschwindigkeit von 90 Km/h ausgelegt.
Bei Ausfall einer Ge 4/4 III ist es möglich, die Kompositionen auch mit HGe 4/4 I, HGe 4/4 II, Deh 4/4 I oder Deh 4/4 II zu führen. Mitte der Neunzehnhundert-Achtziger Jahre wurde eine komplette Wagengarnitur nachbestellt. Nach Fusion der FO und der BVZ am 1.1.2003 zur Matterhorn-Gotthard Bahn sind alle Fahrzeuge auf die MGB umgezeichnet worden.
TECHNISCHE DATEN:
Vierachsiger Verladewagen (Autotransporter)
FO, Serie Nr. Sklv 4811 - 4822
Anzahl: 12
Baujahr: 1980
Hersteller: SWS Schieren
Länge über Puffer: 20.900 mm
Gewicht: 41,4 t
Ladegewicht: 20 t
Ladefläche: 53 m²
Maximale Ladehöhe: 3.400 mm
Breite des Wagenkastens: 2.900 mm
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Bremsen: Oe, Laü, mFB, VL
Gezogen werden die Wagen von der eigens für diese Zugkompositionen angeschafften neuen Lokomotiven Ge 4/4 III mit den Nummern 81 und 82, einer Weiterentwicklung der RhB Ge 4/4 II. Eine Zugkomposition sieht folgendermaßen aus:
An der Spitze des Zuges befindet sich immer auf der Seite Realp die Lokomotive. Es folgt ein Rampenwagen (Auffahrwagen) Sklv 4801 bis 4807, dann sechs Verladewagen (Sklv 4811 bis 4827), wieder ein Rampenwagen und als Abschluss ein Steuerwagen (BDt 4361bis 4363) auf der Seite Oberwald. Die Rampen- und Verladewagen sind mit Kuppelstangen fest zu einem Blockzug verbunden. Die Rampenwagen wiederum sind gegen die Lok und den Steuerwagen mit einer automatischen Kupplung +GF+, Typ Brünig, ausgerüstet.
Der Furka-Basistunnel wurde trotz der vielen Querelen im Vorfeld des Baus und der immens hohen Baukosten von 300 Millionen Schweizer Franken ein voller Erfolg. Bis zu Eröffnung des Tunnels fehlte eine Winterverbindung. Jedes Jahr musste die Steffenbachbrücke auf der FO-Strecke im Herbst abgebaut und im Frühjahr wieder aufgebaut werden. Das Goms war in diesen 8 Monaten, solange war der Verkehr der FO vor dem Tunnelbau unterbrochen, mehr oder weniger vom Leben abgeschnitten. Es drohte die Entvölkerung, da auch geeignete Arbeitsplätze fehlten. In den Wintermonaten versah die Furka-Oberalp Bahn hauptsächlich Pflichtaufgaben, die fast nur noch sozialen Charakter hatten. Seitdem der Tunnel in Betrieb ist, hat sich die Situation grundlegend geändert. Das Goms und das ganze Wallis sind besser erreichbar, und der Wintertourismus hat Einzug gehalten. Generell wirkte sich die Eröffnung des Furka-Basistunnel positiv auf alle von der Furka-Oberalp Bahn bedienten Gebiete aus. Und die Autransport-Züge sind nicht mehr wegzudenken. Bis zu 180.000 Autos jährlich befördern die beiden Autotransportzüge durch den Furka-Basiatunnel.
Technische Daten Furka-Basistunnel:
Länge Oberwald bis Realp: 15,407 km
Maximale Steigung: 17,5 Promille
Höhendifferenz Portal Oberwald - Portal Realp: 160 m
Kreuzungsstellen im Tunnel: 2
Nutzlängen der Kreuzungsstelle: je 500 m
Bauzeit: 1973 - 1982
Vorgegebene Durchfahrtsgeschwindigkeit: 55 - 75 km/h
Maximale Durchfahrtsgeschwindigkeit: 90 km/h
Fahrzeit: 15 - 22 Minuten
Der Furkatunnel ist 15,4 Kilometer lang und verbindet die Stationen Realp und Oberwald. Die einspurige Tunnelstrecke wird durch zwei je 774 Meter lange Tunnel-Ausweichen unterteilt. Der automatische Block erlaubt eine Zugfolge von 8 bis 10 Minuten.
Armin Schwarz 05.10.2021, 211 Aufrufe, 0 Kommentare
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