Die Lollo 002 bzw. V 160 002 (92 80 1216 002-6 D-RPRS) von Albert Merseburger, eingestellt über Railsystems RP GmbH, ex COMSA 2524, ex DB 216 002-6, fährt am 16.06.2017 mit dem Alubrammenzug Spellen – Koblenz-Lützel durch Linz am Rhein.
Die V160 ist die zweite von zehn Vorserienmaschinen, sie wurde 1960 von Krupp in Essen unter der Fabriknummer 4045 gebaut und als V160 002 an die Deutsche Bundesbahn geliefert. Ab 01.01.1968 wurde als DB 216 002-6 bezeichnet und so fuhr sie bei der Deutsche Bundesbahn bis zur Ausmusterung am 18.März 1979.
Über den Zwischenhändler Gleismac Italiana S.p.A. ging die Lok 1981 an die Spanische COMSA (Barcelona) als 51 LOK 2524 (später UIC 93 71 13 12 114-2). Dort bekam sie Drehgestelle für die Iberische Breitspur (Spurweite 1.668 mm) und wurde in Spanien im Bauzugeinsatz gefahren. Ein Satz Normalspurgestelle (1.435 mm) wurde noch im Werk der COMSA vorgehalten.
Im Februar 2010 wurde die V 160 durch Albert Merseburger gekauft und kam im Oktober 2010 per Straßentransport nach Bremen ins Ausbesserungswerk der DB. Im Mai 2012 wurde die Aufarbeitung im AW Bremen abgebrochen, der Transport führte zunächst nach Osnabrück. Im Januar 2013 erfolgte der Transport auf dem Schienenweg nach Neustrelitz. Dort wurde die Instandsetzung auf qualitativ sehr hohem Niveau fortgesetzt und im Jahr 2015 abgeschlossen.
Die Lok ist nun betriebsfähig. Diverse Nachbesserungen werden mit freundlicher Unterstützung der Osnabrücker Dampflokfreunde durchgeführt.
Die Geschichte der Lokbaureihe 216 (V160):
In den 1950er Jahren stieg die Leistungsfähigkeit der verfügbaren Bahndieselmotoren von zuvor 993 kW (1350 PS) auf ca. 1400 kW (ca. 1900 PS) und mehr. Nun stand der Entwicklung einer einmotorigen, mittelschweren Streckendiesellok bis zur Serienreife nichts mehr im Wege. Vorgabe war eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und der Einbau einer Dampfheizung. Noch stand keine Technik bei Diesellokomotiven für die elektrische Heizung von Reisezügen zur Verfügung.
So begann bereits im Frühjahr 1956 die Entwicklung bei Krupp. Die V 160 001 wurde als erste von insgesamt zehn Vorserienmaschinen im Juli 1960 ausgeliefert, sechs wurden bei Krupp, weitere vier bei Henschel hergestellt. Die ersten neun Vorserienmaschinen haben noch einen stärker ausgerundeten Fahrzeugkopf, der ihnen den Spitznamen „Lollo“ eintrug (in Anspielung auf Gina Lollobrigida), während ab der zehnten Maschine bereits, den von Klaus Flesche bei Henschel für die V 320 001 entworfenen, glattflächige Fahrzeugkopf Verwendung fand. Dieser war in der Produktion deutlich einfacher und preiswerter zudem erwies sich dieser als windschnittiger. Die Vorserien-Maschinen waren mit Ausnahme der V 160 006 zunächst mit Maybach-Motoren des Typs MD 16 V 538 TB ausgestattet.
Von den Serienlokomotiven mit der „kantigen Form“ wurden von 1963 bis 1968 insgesamt 214 Stück gebaut. Durch die vorrangige Entwicklung leistungsstärkerer und schnellerer Dieselloks mit elektrischer Heizung ist im Laufe der Jahre aus der V 160 eine ganze Fahrzeug-Familie mit über 800 Exemplaren entstanden, die aus verschieden Varianten der Zugheizungsversorgung und der Erprobung von Gasturbinen hervorging.
Somit ist die V160 Lollo (216) der Urahn einer sehr erfolgreichen Diesellokfamilie der Deutschen Bundesbahn und schreibt ein bedeutendes Stück Lokomotivgeschichte.
TECHNISCHE DATEN der V 160 002 :
Gebaute Anzahl: 224 (mit Vorserienmaschinen)
Achsformel: B'B'
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur), diese von 1981 bis 2010 Iberische Breitspur 1.668 mm
Länge über Puffer: 16.000 mm
Drehzapfenabstand: 8.600 mm
Drehgestellachsstand: 2.800 mm
Gesamtradstand: 11.400 mm
Dienstgewicht: 76,7 t
Radsatzfahrmasse: 19,2 t
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h (im Rangiergang 80 km/h)
Motor: aufgeladener Maybach-16-Zylindern-Dieselmotor MD 870 (MTU MD 16 V 538 TB)
Installierte Leistung: 2.000 PS
Nenndrehzahl: 1500/min
Anfahrzugkraft: 240 / 170 kN
Treibraddurchmesser: 1.000 mm
Leistungsübertragung: hydraulisch
Getriebe: Voith-Getriebe L 821 rs
Leistungsübertragung: Die Leistung gelangt über das hydraulische Getriebe mit zwei Wandlern und einer Kupplung und Gelenkwellen zu den Radsatzgetrieben in den beiden zweiachsigen Drehgestellen. Zusätzlich zum Fahrdieselmotor ist ein kleiner Hilfsdieselmotor vorhanden, welcher beim Aufrüsten - insbesondere zum Betrieb des Dampfheizkessels - und als Kompressor zur Luftversorgung genutzt werden kann. Daneben existiert aber auch ein elektrischer Luftpresser.
Tankinhalt: 2.700 l
Bremse: Druckluftbremse KE-GPP²mZ
Zugheizung: Dampf
Armin Schwarz 19.06.2017, 625 Aufrufe, 0 Kommentare
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