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Die 112 150-8 (91 80 6112 150-8 D-DB) der DB Regio AG Nordost steht am 08.12.2022, mit einem Doppelstockzug im Hauptbahnhof Dresden.
Die Lok wurde 1992 von der AEG Schienenfahrzeuge Hennigsdorf GmbH unter der Fabriknummer 21487 gebaut und 1993 an die Deutsche Bundesbahn als DB 112 150-8 geliefert. Aus der Hennigsdorfer Lokschmiede LEW - VEB Lokomotivbau Elektrotechnische Werke „Hans Beimler“ Hennigsdorf wurde 1992 wieder AEG.
DB und DR bestellten jeweils 45 Lokomotiven der Baureihe 112.1. Die an die DR gelieferten Maschinen bekamen die Betriebsnummern 112 101-1 – 112 145-8, die an die DB gelieferten die 112 146-6 – 112 190-4. Nach dem Zusammenschluss der beiden deutschen Bahnen zum 01.01.1994 zur DB AG wurden aus den DR Maschinen DB.
Die 112.1 wurde unverhofft zu einem Symbol für die Deutsche Einheit, denn sie war die erste Lokomotivbaureihe, die von beiden Bahnverwaltungen gemeinsam beschafft wurde. Man kam überein, dass DR und DB jeweils 45 Loks der leicht verbesserten Loks der DR-Baureihe 112 bei der AEG bestellen würden (die AEG hatte zwischenzeitlich ihr 1946 enteignetes Werk in Hennigsdorf wieder übernommen). Dies erfolgte hauptsächlich aus arbeitsmarktpolitischen Gründen zur Stützung des Hennigsdorfer Werkes, denn die Bundesbahn hätte lieber eine 200 km/h schnelle und universell verwendbare Lok in aktueller Drehstromtechnik nach Art der Baureihe 120 beschafft.
Die äußerlich auffälligste Änderung ist die Zusammenlegung der großen Spitzen- bzw. Schlusslichter zu kleinen kombinierten Halogenlampen, so wie es bei der alten DB seit jeher gang und gäbe ist.
Entwicklung:
Ab 1976 wurde von der Deutschen Reichsbahn in der DDR die Streckenelektrifizierung auf Grund der Ölverteuerung wieder forciert, nachdem man zehn Jahre zuvor noch ganz auf Diesellokomotiven gesetzt hatte. Der VEB Lokomotivbau Elektrotechnische Werke „Hans Beimler“ Hennigsdorf (LEW), einziger Hersteller von Elloks in der DDR, bekam den Auftrag, ausgehend von der bewährten schweren Güterzuglok der Baureihe 250 eine leichtere und technisch modernere vierachsige Variante für den Personenzug- und mittelschweren Güterzugdienst zu entwickeln. Diese sollte ohne betriebliche Einschränkungen die Lokomotiven der Baureihe 211 im Schnellzug- und die der Baureihe 242 im Güterzugdienst ersetzen können. Die mechanischen Komponenten wurden in Hennigsdorf entwickelt und hergestellt. Die Fahrmotoren kamen vom VEB Sachsenwerk Dresden.
Auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1982 wurde der Prototyp 212 001 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Lokomotive machte vor allem durch ihr attraktives Äußeres (weiß mit roten Streifen) von sich reden und bekam von den Besuchern den Spitznamen Weiße Lady. Nach der Messe begann die DR mit der Erprobung der 140 km/h schnellen Lok, die konstruktiv für 160 km/h ausgelegt war. Nach der Probezerlegung im Ausbesserungswerk Dessau wurde die Getriebeübersetzung geändert und die Maschine am 14. Oktober 1983 in 243 001 umbezeichnet. Durch die geänderte Übersetzung konnte die Zugkraft deutlich erhöht werden, wobei die zulässige Geschwindigkeit auf 120 km/h reduziert wurde.
Serienfertigung DR-Baureihe 243, spätere DB-Baureihe 143
Da zu diesem Zeitpunkt (1984) im DR-Netz kaum mehr als 120 km/h gefahren werden durfte, wurden zunächst Mehrzwecklokomotiven der Reihe 243 beschafft. Von 1984 bis 1990 wurden 640 Loks gebaut.
Die DR-Baureihe 212, spätere DB-Baureihe 112.0
Da man bei der DR bis zuletzt davon ausgegangen war, dass der Ausbau der Transitstrecken nach West-Berlin und deren Elektrifizierung durch die Bundesrepublik finanziert würde, wurde erst 1991 mit dem Ausbau bestimmter Streckenabschnitte für mehr als 120 km/h begonnen. Allerdings standen bei der Deutschen Reichsbahn keine entsprechend schnellen Lokomotiven zur Verfügung. Es mussten neue, schnelle Lokomotiven beschafft werden. Man erinnerte sich daran, dass der Prototyp 212 001(später 243 001) ursprünglich für 160 km/h ausgelegt worden war. Nach vier Vorserienlokomotiven (212 002 bis 212 005) folgte eine Auslieferung von 35 Serienlokomotiven, bereits als 112 006 bis 040 bezeichnet.
Von 1992 bis1994 wurden dann 90 verbesserte Loks (je 45 DR und DB) der Baureihe 112.1 von AEG gebaut. Ab Anfang 2001 standen diesie 90 Maschinen (der BR 112.1) aufgrund von Anrissen in der Aufhängung der Schlingerdämpfer für den hochwertigen Reisezugdienst nicht zur Verfügung. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit wurde auf 140 km/h herabgesetzt und alle Schlingerdämpfer untersucht. Darüber hinaus wurde die Prüfung der Dämpfer im Rahmen der regelmäßigen Instandhaltung vorgeschrieben. Ende Januar 2001 standen die ersten Maschinen wieder mit einer zulässigen Geschwindigkeit von 160 km/h zur Verfügung.
Die 112.1 fand nach Überwindung einiger Kinderkrankheiten ihr Hauptbetätigungsfeld in der neu geschaffenen Zuggattung Interregio, aber auch den einen oder anderen InterCity bespannte sie. Durch den Wegfall der Gattung IR und den Ausbau des RE-Netzes mit 140-km/h- und 160-km/h-fähigem Wagenmaterial sind die Lokomotiven heute vorwiegend im Regionalverkehr anzutreffen. Die DB Fernverkehr gab deshalb zum 1. Januar 2004 alle ihre 112.1 an die DB Regio ab.
DB-Baureihe 114.0
Alle Lokomotiven der Baureihe 112.0 wurden 2000 in die Baureihe 114 umgezeichnet, weil sie fortan zum Bestand von DB Regio gehörten, die Baureihe 112.1 verblieb ja noch beim Fernverkehr. Somit wollte man Verwechslungen zwischen den beiden Serien und damit auch zwischen Nah- und Fernverkehr vermeiden. Als die Fahrzeuge der Baureihe 112.1 auch in den Bestand von DB Regio eingereiht wurden, ist allerdings keine Rückumzeichnung der Baureihe 114 vorgenommen worden.
TECHNISCHE DATEN der BR 112.1:
Hersteller: AEG
Baujahre: 1992 bis 1994
Ausmusterung: seit 2019
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsformel: Bo’Bo’
Länge über Puffer: 16.640 mm
Drehzapfenabstand: 8.400 mm
Achsabstand im Drehgestell: 3.300 mm
Höhe: 3.980 mm
Breite: 3.120 mm
Dienstgewicht: 82,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Stundenleistung: 4.220 kW
Dauerleistung: 4.000 kW
Anfahrzugkraft: 226 kN
Stromsystem: 15 kV, 16,7 Hz~
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Antrieb: LEW-Kegelringfeder
Bremse: KE-Druckluftbremse; elektrische Widerstandsbremse, 2.200 kW Dauerleistung (kurzzeitig bis 2.690 kW belastbar)
Zugbeeinflussung: LZB I 80
Armin Schwarz
Die LTE 193.697 "Cogito Ergo Moveo" (91 80 6193 697-0 D-LTE) der LTE Logistik- und Transport GmbH (Graz) fährt am kalten 18.12.2022 (4. Advent), als Lokzug (Lz) bzw. auf Triebfahrzeugfahrt (Tfzf), durch Betzdorf (Sieg) in Richtung Köln.
Die Siemens X4E bzw. Siemens Vectron MS in der Variante A35 wurde 2020 von Siemens Mobilitiy in München-Allach unter der Fabriknummer 22764 gebaut und war kurzzeitig als Siemens Mietlok (91 80 6193 697-0 D-SIEAG) unterwegs und wurde am 9. März 2021 an die LTE Logistik- und Transport GmbH (Graz) verkauft, auch in schwierigen Zeiten setzt LTE weiterhin auf Expansion. Die Vectron MS in der Variante A35 mit einer Leistung von 6.4 MW (unter Wechselstrom) kann in12 Ländern fahren. Sie hat die Zulassungen für Deutschland, Österreich, Italien, Ungarn, Tschechien, Polen, Slowakei, Kroatien, Slowenien, Serbien, Bulgarien und Rumänien (D/A/I/H/CZ/PL/SK/ HR/SLO/SRB/BG/RO).
Grundsätzlich sind die neuen Lokomotiven für den Einsatz von und nach Italien vorgesehen. Sie haben aber auch Zulassungen für Österreich, Deutschland, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen, Slowenien, Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien.
LTE logistics & transport wird von Bahnliebhabern auch für das gelungene Design ihrer Lokomotiven geschätzt. Es stammt abermals vom Büro Barus Design, das sich für diesen Anlass den klassischen Philosophen gewidmet hat: „moveo, ergo sum“, das ist Latein und bedeute „Ich bewege mich, also bin ich“
Der hier zusehende lateinische Spruch "Cogito Ergo Moveo" bedeutet „Ich denke, also bewege ich mich“
TECHNISCHE DATEN der Vectron MS:
Spurweite: 1.435 mm
Achsformel: Bo'Bo'
Länge über Puffer: 18.980 mm
Drehzapfenabstand: 9.500 mm
Achsabstand im Drehgestell: 3.000 mm
Raddurchmesser : 1.250 mm (neu) / 1.170 mm (abgenutzt)
Breite (über Handstangen): 3.012 mm
Höhe (Panto abgesenkt): 4.248 mm
Gewicht: 90 t
Spannungssysteme: 15 kV, 16,7 Hz AC / 25 kV, 50 Hz AC / 1,5kV DC / 3 kV DC
Antriebsleistung am Rad: 6.400 kW (unter Wechselstrom), 6.000 kW unter 3 kV DC und 3.500 kW unter 1,5kV DC
Anfahrzugkraft: 340 kN
Dauerzugkraft: 250 kN
Dynamisches Bremssystem Elektrodynamische Hochleistungs-Rückspeisebremse, für DC Netze zusätzlich Widerstandsbremse.
Leistung der dynamischen Bremse (AC/DC: 6.400 kW / 6.000 kW, Leistung der Widerstandsbremse: 2.600 kW
Max. Bremskraft der dynamischen Bremse: 150 - 240 kN
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h (200 km/h)
Kraftübertragung: Ritzelhohlwellenantrieb
Kleinster befahrbarer Gleisbogen: R = 80 m
Volumina Betriebsstoffe: Sandbehälter 4 x 60 l; Wischwasserbehälter 2 x 28 l und Spurkranzschmierung 13 l
Bremsbauart KE-GPR-E m Z,
Quelle der Daten: Siemens, ÖBB, LTE und Alfa
Armin Schwarz
Die Elektrolokomotive LAG 1 „Katharina“ (später DR E 69 01 bzw. DB E 69 01) der ehemaligen Lokalbahn Aktien-Gesellschaft (LAG) am 11.09.2022 in der Lokwelt Freilassing.
Im Jahre 1905 beschaffte die LAG (Lokalbahn Aktien-Gesellschaft) für 30.000 Mark eine Elektrolokomotive (LAG 1), damit für den Güterzugdienst auf der Ammergaubahn von Murnau nach Oberammergau, nicht mehr eine extra Dampflokomotive vorgehalten werden musste. Die Lok (Fahrzeugteil) wurde 1905 von der Maschinenfabrik Katharinahütte in Rohrbach/Saar unter der Fabriknummer 29 gebaut, der elektrische Teil wurde von den Siemens-Schuckert-Werken (SSW) aus Berlin geliefert. Bis 1954 hatte die Lok rund 1,5 Millionen Kilometer zurückgelegt. Bei der Umstellung der Strecke auf 15 kV bei 16 ⅔ Hz hätte die Maschine umgebaut werden müssen, was bei der schon fast 50 Jahre alten Lok unwirtschaftlich erschien. So wurde die DB E 69 01 am 25. November 1954 durch die Deutsche Bundesbahn ausgemustert und kam in das DB-Ausbesserungswerk München-Freimann, wo sie, einschließlich des Originalstromabnehmers, in den Zustand der LAG-Zeit zurück versetzt wurde. Viele Jahre stand sie, gut gepflegt, als Denkmal in den Grünanlagen des Werkes. Seit Mai 1985 war sie als erste deutsche Einphasenwechselstromlokomotive im Deutschen Museum in München ausgestellt. Seit 2006 steht sie mit anderen aus Platzmangel verlegten Lokomotiven im Museum Lokwelt Freilassing in Freilassing. Sie ist Eigentum vom DB Museum.
Diese erste Einphasenwechselstrom-Lokomotive in Deutschland wurde durch zwei Motoren in Tatzlageranordnung angetrieben. Das Äußere entsprach durch das mittig angeordnete, allseits geschlossene Führerhaus (ein Komfort, auf den die Personale von Dampflokomotiven noch lange warten mussten) mit dem Stromabnehmer auf dem Dach und zwei flachen, nach vorne bzw. hinten abgeschrägten Vorbauten dem Bild der späteren Rangierlokomotiven. Der Stromabnehmer mit seinen zwei lyraförmigen Bügeln wurde durch Federkraft aufgerichtet und mit einem Seilzug eingezogen. 1935 erfolgten in der Werkstatt der LAG eine umfangreiche Überholung und einige Umbauten. Die DR stattete die Maschine mit einem Einheitsstromabnehmer aus.
Als LAG 1 bis 5 (Baujahre zwischen 1905 bis 1930) wurden die fünf weitgehend ähnlichen Elektrolokomotiven der Lokalbahn Aktien-Gesellschaft (LAG) bezeichnet. Nach der Verstaatlichung der LAG am 1. August 1938 bezeichnete die Deutsche Reichsbahn (DR) die Lokomotiven als E 69 01–05.
Alle fünf Lokomotiven wurden auf der Ammergaubahn von Murnau nach Oberammergau eingesetzt. Diese Strecke wurde 1904 zuerst mit Einphasenwechselstrom von 5,5 kV bei einer Frequenz von 16 Hz elektrifiziert. Der Betrieb wurde mit vier elektrischen Triebwagen aufgenommen. Später erfolgte jedoch wegen der einfacheren Umformung aus dem öffentlichen 50-Hz-Netz eine Umstellung auf 5 kV bei 16 ⅔ Hz. Bei der Übernahme 1938 reihte die DR alle Lokomotiven als Baureihe E 69 in ihr Nummernsystem ein, bei der LAG hatten die Loks sowohl Nummern als auch weibliche Vornamen. Die Deutsche Bundesbahn (DB) stellte die Strecke 1954/55 auf ihr Bahnstromsystem mit 15 kV und 16 ⅔ Hz um.
TECHNISCHE DATEN der LAG 1 „Katharina“:
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsfolge: Bo
Länge über Puffer: 7.500 mm
Achsabstand: 3.500 mm
Treibraddurchmesser: 1.000 mm
Dienstgewicht: 23,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Stundenleistung: 206 kW
Dauerleistung: 160 kW
Anfahrzugkraft: 54 kN
Anzahl der Fahrmotoren: 2
Antrieb: Tatzlager-Antrieb
Stromsystem: 5,5 kV, 16 Hz ~. später 5 kV, 16 2⁄3 Hz ~, (Umbau auf 15 kV, 16 2⁄3 Hz ~ erfolgte nicht)
Stromübertragung: Oberleitung
Armin Schwarz
Die Güterzug-Elektrolokomotive 254 052-4 (97 80 9194 052-7 D - ) des Vereins "Freunde des historischen Lokschuppens 1905 Freilassing e.V.", ex DR 254 052-4, ex DR E 94 052, ex SZD TEL 94-052, am 11.09.2022 in der Lokwelt Freilassing.
Das Deutsche Krokodil wurde 1941 von der AEG (Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft) in Hennigsdorf bei Berlin unter der Fabriknummer 5331 gebaut und im Januar 1943 an die Deutsche Reichsbahn geliefert.
Der Lebenslauf der Freilassinger Vereinslok 254 052-4:
• 11.12.1941 Endabnahme, Probefahrt von München Hbf zum Brenner und zurück.
• 12.12.1941 Auslieferung als DRB E 94 052 und bis April 1945 in Bayern
• April 1945 bis Mai 1946 beim Bw Probstzella in Thüringen
• Von Mai 1946 bis August 1952 als Reparationsleistung in die UdSSR (Sowjetunion) nach Workuta nördlich des Polarkreises als SZD TEL 94-052 (umgespurt auf Russische Breitspur)
• August 1952 bis Juli 1957 Wiederaufbau im RAW Dessau, nach Rückgabe an die DR (DDR) in einem grauenhaften Zustand, eingereiht als DR E 94 052.
• Zum 01.07.1970 Umzeichnung in DR 254 052-4
• Nach Führerhausbrand im August 1990, z-Stellung und zum 30.01.1992 Ausmusterung.
• Von 1994 - 1998 Standort Staßfurt (privat).
• Von 1998 - 2002 EFO Eisenbahnfreunde Oberberg, Standort EM Dieringhausen.
• Im Juni 2002 erfolgte die Betriebsfähige Aufarbeitung in Dessau, danach Vermietung an die PEG
• 2002 – 2006 als E 94.01der PEG - Prignitzer Eisenbahngesellschaft, Einsatz im Güterzugverkehr
• 2006 als 254 052-4Neulack im DR-Farbschema
• Fristablauf zum 01.08.2010
• 2010 – 2013 als E 94 052 bei LEG (Leipziger Eisenbahnverkehrsgesellschaft) und Leihgabe an das SEM (Sächsisches Eisenbahnmuseum) .
• Seit 2013 als Vereinslok 254 052-4 der Freunde des historischen Lokschuppens 1905 Freilassing e.V., Standort Lokwelt Freilassing, leider nur zu bestimmten zu besichtigen.
Die Baureihe E 94 (ab 1968 DB-Baureihe 194, ab 1970 DR 254, ÖBB Reihe 1020) bezeichnet eine Baureihe sechsachsiger schwerenr Elektrolokomotiven der Deutschen Reichsbahn, die für den Güterzugdienst konzipiert waren und ab 1940 gebaut wurden. Außerdem sollten sie die Durchlassfähigkeit schwieriger Rampenstrecken, wie zum Beispiel der Geislinger Steige, der Frankenwaldbahn, der Arlbergbahn und der Tauernbahn erhöhen. Sie trugen den Spitznamen „Deutsches Krokodil“ manchmal auch „Eisenschwein“.
Die Co’Co’-Loks stellten eine direkte Weiterentwicklung der Baureihe E 93 dar, von der sich die E 94 äußerlich auf Anhieb durch die fischbauchförmigen und gelochten Langträger des Brückenrahmens sowie durch die andere Anordnung der seitlichen Fenster und Lüftungsgitter unterscheiden lässt. Die AEG lieferte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 146 dieser auch KEL 2 (Kriegsellok) genannten Maschinen mit den Betriebsnummern E 94 001 bis 136, 145 und 151 bis 159. Beim Fahrzeugbau wurden zunehmend sogenannte Heimstoffe verwendet. Als Kriegslok hatte ihr Bau Priorität. Die Loks waren für 90 km/h Höchstgeschwindigkeit zugelassen.
Die Loks der Reihe E 94 waren in der Lage, Güterzüge mit 2.000 Tonnen in der Ebene mit 85 km/h, 1600 Tonnen über 10 Promille Steigung mit 40 km/h, 1000 Tonnen über 16 Promille mit 50 km/h und 600 Tonnen über 25 Promille mit 50 km/h zu ziehen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verblieben die meisten Loks bei der Deutschen Bundesbahn (DB). Aus vorhandenen Teilen wurden auch nach Kriegsende noch Lokomotiven fertiggestellt und bei der DB und den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in Betrieb genommen.
Die DB ließ zwischen 1954 und 1956 weitere Lokomotiven mit den Nummern E 94 178 bis 196 und E 94 262 bis 285 nachbauen und erwarb vier weitere von der Deutschen Reichsbahn, so dass sie insgesamt 124 Fahrzeuge im Bestand hatte. 1968 zeichnete die DB die E 94 gemäß ihrem Baureihenschema in die UIC-Baureihenbezeichnung 194 um.
Der Einsatz der Baureihe 194 bei der Bundesbahn beschränkte sich ausschließlich auf den süddeutschen Raum. Neben der Beförderung von Güterzügen waren sie als Schiebelokomotiven auf der Geislinger Steige und der Spessartrampe im Einsatz.
Die E 94 bei der DR nach 1945:
Im Bereich der Deutschen Reichsbahn waren 30 Lokomotiven verblieben, von denen aber zehn schadhaft abgestellt waren. Davon wurden nach dem Ende des elektrischen Betriebs (im März 1946) 25 Stück in die Sowjetunion als Reparationsgut verbracht, wie auch diese Lok hier. Dort wurden sie in der Mehrzahl für einen Versuchsbetrieb bei Perm auf 1.520 mm umgespurt und mit SA3-Mittelpufferkupplung ausgerüstet. Die nicht dafür ausgelegten Drehgestelle büßten dabei an Stabilität ein. Wegen des Platzmangels musste man auch die Radsterne abdrehen.
1952 und 1953 wurden von der UdSSR die 25 Lokomotiven wieder an die DR zurückgegeben. Wegen der geänderten Spurweite erfolgte das in der Regel in drei Teile zerlegt und auf Flach- bzw. Tiefladewagen verladen.
TECHNISCHE DATEN:
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsformel: Co’Co’
Länge über Puffer: 18.600 mm
Drehzapfenabstand: 10.000 mm
Achsabstand im Drehgestell: 4.600 mm
Treibraddurchmesser: 1.250 mm
Dienstgewicht: 118,7 t
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Stundenleistung: 3.300 kW
Dauerleistung: 3.000 kW
Anfahrzugkraft: 363 kN
Stromsystem: 15 kV 16⅔ Hz
Anzahl der Fahrmotoren: 6
Antrieb: Tatzlager
Bauart Fahrstufenschalter: Handbetätigtes Nockenschaltwerk mit Zusatztrafo und Feinregler, eine halbe Umdrehung am Fahrstufenschalter bedeutete eine Fahrstufe
Bremse: einlösige Druckluftbremse mit Zusatzbremse und elektrische Widerstandsbremse Kbr/K-GP m.Z. (Widerstandsbremse bei der DR ab 1981 ausgebaut) Armin Schwarz
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