. In Mulhouse gelang es mir das Öffnen der Bugklappe bei einem TGV POS bildlich festzuhalten. 19.06.2010 (Hans)
Die TGV-POS-Einheit 4406 hatte die SBB 2007 erworben und auf den Namen Basel getauft. Hans und Jeanny De Rond
. SBB TGV 4406 "Basel" knutsch SNCF TGV 4416 am 19.06.2010 in Mulhouse. (Jeanny)
Eine kurze Einführung in die Entstehungsgeschichte des TGV POS:
Der TGV POS (Paris–Ostfrankreich–Süddeutschland) wurde technisch aus den TGV-Réseau- und TGV-Duplex-Zügen abgeleitet. Er verkehrte seit dem 10. Juni 2007 auf der Linie Paris–Straßburg–Karlsruhe–Stuttgart, die zum 9. Dezember 2007 bis München verlängert wurde, sowie Paris–Straßburg–Mülhausen–Basel–Zürich. Seit 2009 wurde außerdem die Strecke Paris–Saarbrücken–Mannheim–Frankfurt einmal pro Tag bedient. Seit Dezember 2012 gehören die Züge der TGV Lyria und verkehren in die Schweiz; den Verkehr nach Deutschland und zum Teil auch Basel/Zürich haben Euroduplex-TGV übernommen.
Die ersten beiden Triebköpfe wurden 2004 fertiggestellt und ab Juni gleichen Jahres für Testfahrten eingesetzt. Zur Monatsmitte wurden die beiden Triebköpfe mit einer achtteiligen Réseau-Wagengarnitur verbunden. Ende Juli 2004 wurde eine aus zwei Triebköpfen und acht Wagen gebildete POS-Einheit für Testfahrten zum Eisenbahnversuchsring Velim in Tschechien überführt.
Die TGV-Zulassungsfahrten in Deutschland begannen am 5. Dezember 2005 und wurden Mitte 2006 abgeschlossen. Auf der Neubaustrecke Nürnberg–Ingolstadt fanden im Juli 2006 Hochtastfahrten auf bis zu 330 km/h statt. Um das für das deutsche Streckennetz vorgeschriebene Bremsvermögen zu erreichen, wurde je ein Drehgestell der beiden Triebköpfe sowie der beiden Endwagen mit einer Magnetschienenbremse ausgerüstet. Diese zusätzlichen Bremsen wirken ausschließlich bei Schnellbremsungen im Bereich zwischen 50 und 160 km/h. Zum Einsatz kam dabei die Garnitur 4401. Auch muss das mitgeführte Wasser Trinkwasserqualität haben. Am 31. Mai 2007 erteilte das Eisenbahn-Bundesamt die Zulassung des TGV POS für den kommerziellen Betrieb in Deutschland; am selben Tag erfolgte die Zulassung des ICE 3MF durch die französische Zulassungsbehörde EPSF. Die SNCF hatte DB Systemtechnik mit den Zulassungsfahrten beauftragt.
Zur Betriebsaufnahme der LGV Est im Juni 2007 standen zehn Einheiten mit je 360 Sitzplätzen zur Verfügung; die Flotte sollte bis 2008 auf 19 Garnituren anwachsen (Stand: Mai 2007). Der Zug verfügt über Fahrradhalterungen für vier Räder. Die Züge werden Deutsche-Bahn-intern als Baureihe 475 bezeichnet.
Die beiden Triebköpfe sind durch eine 25-kV-Dachleitung elektrisch miteinander verbunden. Die Triebzüge können in Doppeltraktion verkehren und auch mit Einheiten des TGV Réseau und TGV Duplex gekuppelt werden. Das Zulassungsverfahren für den Betrieb in Doppeltraktion in Deutschland wurde im März 2009 begonnen und 2010 abgeschlossen. Als die Kehler Rheinbrücke wegen Bauarbeiten zwischen dem 28. August und dem 10. Oktober 2010 nicht befahren werden konnte, verkehrten TGV POS der Linien nach Frankfurt und München gemeinsam in Doppeltraktion von Paris über Saarbrücken bis nach Mannheim und wurden dort geteilt (geflügelt).
Im Februar 2011 entschieden die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und die SNCF, die TGV POS-Züge an TGV Lyria abzugeben. Bereits 2007 hatten die SBB die TGV-POS-Einheit 4406 erworben und auf den Namen Basel getauft. Seit August 2012 verkehrten die ersten TGV POS-Züge in einer neuen Lackierung auf der Linie Paris–Lausanne. Alle 19 TGV POS sind seit Dezember 2012 im Besitz von TGV Lyria und verkehren in die Schweiz.
Hans und Jeanny De Rond
. Der SNCF Tram-Train Siemens Avanto N° 26 biegt von der Place du Général de Gaulle auf den Pont Wilson auf dem Weg zur Gare Centrale in Mulhouse. 11.12.2013 (Hans) Hans und Jeanny De Rond
. Der Mond schaut zu, als die Soléa Alstom Citadis 302 Tram am 10.12.2013 an der Haltestelle République in Mulhouse ankommt. (Jeanny)
Im Stadtnetz kommen 27 Niederflurbahnen vom Typ Citadis 302 zum Einsatz. Die Züge sind 32,5 m lang, 2,65 m breit und 3,3 m hoch. Sie haben 64 Sitz- und 175 Stehplätze. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 70 km/h. Die Stromversorgung erfolgt über eine mit 750 V betriebene Oberleitung. Für das 2006 in Betrieb gegangene Grundnetz sind zunächst nur 15 Züge erforderlich; aus wirtschaftlichen Gründen erfolgte jedoch die Beschaffung aller für das geplante Stadtnetz erforderlichen 27 Fahrzeuge. Zwei Züge der Straßenbahn Mulhouse sind vorübergehend nach Buenos Aires ausgeliehen, ein weiterer war in Utrecht unterwegs, weitere fünf Fahrzeuge wurden nach Melbourne abgegeben.
Die Grundfarbe der Straßenbahnen ist gelb, die einzelnen Fahrzeuge sind mit unterschiedlichen roten oder schwarzen geometrischen Motiven versehen. Die Bevölkerung konnte im September 2003 über das Design mit abstimmen; die Frontpartie der Citadis-Züge unterscheidet sich von normalen Ausführung des Herstellers. Die Ansage der Haltestellen in den Fahrzeugen erfolgt abwechselnd durch eine Frauen- und Männerstimme und wird eingeleitet durch Motive, die der französische Komponist Pierre Henry beisteuerte.
Hans und Jeanny De Rond
. Freundlich grüßt der Fahrer der SNCF Tram-Train Siemens Avanto N° 19 die Fotografen beim Einbiegen von der Avenue du Maréchal Foch in die Rue du 17 Novembre unweit des Hauptbahnhofs von Mulhouse. 10.12.2013 (Jeanny)
Für die Tram-Train-Verbindung ins Thurtal bestellte die französische Staatsbahn SNCF beim Hersteller Siemens Transportation Systems zwölf Zweisystemstadtbahnen vom Typ Avanto. Die SNCF setzt diesen Fahrzeugtyp seit 2006 auf der Linie 4 der Pariser Straßenbahn ein. Die Triebwagen wurden ab 2009 ausgeliefert und sind im Betriebshof der Straßenbahn am Ausstellungsgelände untergebracht. Sie bieten bei einer Länge von 36,4 m und einer Breite von 2,65 m 85 Sitz- und 146 Stehplätze. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 100 km/h. Die blau-sibergraue Farbgebung der Triebwagen entspricht dem Farbschema der TER; dabei wurden die geometrischen Motive der Citadis-Züge übernommen. Für den regulären Betrieb der Strecke ins Thurtal werden vier der zwölf Triebwagen benötigt. Hans und Jeanny De Rond
. Die beiden im Stadtverkehr von Mulhouse eingesetzten Fahrzeuge an der Haltestelle République: Links der Soléa Alstom Citadis 302 und rechts der SNCF Siemens Avanto. 10.12.2013 (Jeanny) Hans und Jeanny De Rond
. Voilà mein Spiegelbild der Straßenbahn in Mulhouse. Und Christine beobachtet die Trambegegnung mit großem Interesse. 10.12.2013 (Jeanny) Hans und Jeanny De Rond
. Das Messfahrzeug TGV Iris 320 verlässt am 30.09.2013 den Bahnhof von Mulhouse. (Hans)
Als TGV Iris 320 bezeichnet die französische Staatsbahn SNCF einen als Messfahrzeug eingesetzten TGV-Triebzug. Der zehnteilige Triebzug dient insbesondere zur regelmäßigen Überprüfung der französischen Hochgeschwindigkeitsstrecken. Er verkehrt dabei mit Geschwindigkeiten von bis zu 320 km/h und trägt daher seinen Namen.
Der Triebzug wird planmäßig aus zwei Triebköpfen und acht Mittelwagen des TGV Réseau gebildet.
Der erste Mittelwagen entspricht dabei dem so genannten Mélusine, einem seit 1988 verwendeten TGV-Messwagen. Im zweiten und dritten Wagen sind Steuerungssysteme untergebracht. Der vierte und fünfte Wagen nimmt eine Bar sowie Empfangsräume für Gäste auf. Die drei weiteren Wagen nehmen zehn Abteile der ersten Klasse und eine Küche auf; die Einrichtung eines Lounge-Bereiches für ein Dutzend Personen ist geplant. Im Zug ist auch eine Dusche installiert.
Rund 150 Sensoren, sowie etwa 20 Kameras, sind an dem Triebzug installiert. Das Zugteam setzt sich aus zwei Triebfahrzeugführern und sieben Ingenieuren und Technikern zusammen.
Seit 1988 nutzten die SNCF für Messfahrten an den Hochgeschwindigkeitsstrecken den Mélusine, einen Messwagen, der in reguläre TGV-Züge eingereiht wurde. 2002 fiel die Entscheidung, einen Messzug für den Hochgeschwindigkeitsverkehr zu entwickeln, der ohne Beeinträchtigung des übrigen Verkehrs zu Messfahrten eingesetzt werden können sollte.
2003 wurde die TGV-Réseau-Einheit 4530 aus dem Regeldienst gestellt und erhielt im Betriebswerk Hellemmes bis 2006 die notwendigen Änderungen.
Das Fahrzeug kommt, wochenweise abwechselnd, auf konventionellen und auf Hochgeschwindigkeitsstrecken zum Einsatz. Da die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeuges mit 320 km/h der Höchstgeschwindigkeit der französischen Schnellfahrstrecken entspricht, kann sich der Triebzug Messfahrten im laufenden TGV-Betrieb, ohne Verlangsamung des übrigen Verkehrs, vornehmen. Neben dem französischen kann auch das belgische Netz befahren werden.
Dabei werden unter anderem die Gleislage, die gegenseitige Beeinflussung von Gleis und Fahrzeug, die Signalsysteme, die Durchgängigkeit der Stromversorgung sowie die Druckverhältnisse bei Zugbegegnungen und in Tunnels gemessen.
Die Messeinrichtungen befinden sich an beiden Zugenden sowie in der Mitte der Triebzuges. Die Auswertung der gewonnenen Daten erfolgt auf dem Zug in Echtzeit. Störungen an der Strecke können mit einer Genauigkeit von fünf Metern lokalisiert werden.
Hans und Jeanny De Rond
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