Die abtsche Weiche (auch Abt´sche Weiche oder abtsche Ausweiche) ist eine vom Schweizer Eisenbahn-Konstrukteur Carl Roman Abt als "passive Weiche" erfundene Gleiskonstruktion für Standseilbahnen, die eine selbsttätige Vorbeifahrt der Fahrzeuge an einer Ausweichstelle eingleisiger Strecken ermöglicht.
Diese Weichen-Konstruktion ohne Weichenzunge und sonstige bewegliche Teile findet an den in der Streckenmitte nötigen Ausweichstellen eingleisiger Standseilbahnen Anwendung, um die Vorbeifahrt entgegenkommender Bahnkabinen selbsttätig (automatisch) zu bewerkstelligen. Sie kann auch in einer Kurve liegen und muss nicht zwangsläufig in gerader Fahrtrichtung gebaut werden. Die Abtsche Weiche ermöglicht auch eine problemlose Führung des Antriebsseils, welches mit schräg gestellten Rollen zwischen den Fahrschienen korrekt in das jeweilige Ausweichgleis geführt wird.
Die Weiche selbst ist starr, muss also aufgrund systembedingt fehlender beweglicher Teile nie gestellt werden. Damit ist sie sowohl weitestgehend wartungsfrei als auch völlig ausfallsicher, was bei Bahnen dieser Art mit ihren zum Teil sehr steilen Strecken einen wichtigen Sicherheitsfaktor darstellt.
Bei diesem Bild kann man sehr gut das Funktionsprinzip der Abt'sche Weiche erklären:
Jeder der beiden Wagen hat einseitig Doppelspurkranzräder und jeweils an der gegenüber liegenden Seite spurkranzlose Rollen, die ein Überfahren der zungenlosen Ausweiche (Abt'sche Weiche) gestatten. So hat unser Wagen (Nr. 1) hier an der linken Seiten die Doppelspurkranzräder und fährt somit auf der linken Seite der Weiche. Der hier talwärts fahrenden Wagen (Nr. 2), hat sie in Blickrichtung rechts (gegenüberliegenden Seite) und fährt somit auf der rechten Seite der Weiche. Egal ob Berg- oder Talfahrt, der Wagen 1 fährt immer auf der linken und der Wagen 2 immer auf der rechten Seite.
Für die elektrische Energieversorgung der Wagen ist links und rechts vom Gleis jeweils eine Stromschiene angebracht. Der Strom wird aber nur für die Türantrieb und -verriegelung, sowie Licht, Lüfter und ggf. Klimagerät benötigt.
Das Bild entstand am 25.05.2014 auf der Kurwaldbahn Bad Ems.
Armin Schwarz
Da geht es gleich hinauf....
Blick aus einem Wagen der Kurwaldbahn Bad Ems in Talstationam am 25.05.2014.
Die Bahn überwindet Höhenunterschied von 132 Meter,das Gleis ist 220 m lang bei einer maximalen Steigung von 78%. Armin Schwarz
Die Kurwaldbahn Bad Ems (am 09.08.2010) ist eine im Jahre 1979 eröffnete, vollautomatisch gesteuerte Standseilbahn zwischen Bad Ems und dem Kurgebiet auf der Bismarckhöhe. Die Standseilbahn nach dem System Abt, sie ist in Meterspur ausgeführt. In der Bergstation befindet sich die Überwachungszentrale der Bergbahn, welche meist besetzt ist. Die Strecke ist auf einer Stahlkonstruktion befestigt, welche wiederum auf 21 Fundamenten ruht. Jeder der beiden Wagen hat einseitig Räder mit Doppelspurkränzen und jeweils gegenüber spurkranzlose Rollen, die ein Überfahren der zungenlosen Ausweiche (Abt'sche Weiche) gestatten. Das Gleis ist 220 m lang und überwindet mit einer maximalen Steigung von 78% einen Höhenunterschied von 132 Meter. Die Fahrzeit beträgt 70 Sekunden bei einer Geschwindigkeit von 14 km/h. In den beiden Wagen können jeweils maximal 25 Personen befördert werden. Die Bahn wurde von PHB Weserhütte AG, Köln gebaut und im Jahr 1979 in Betrieb genommen. Im Frühjahr 2005 vor dem Rheinland-Pfalz-Tag für ca. 1,5 Millionen Euro grundlegend renoviert. Hierbei wurden die Wagen der 1. Generation durch neue Fahrzeuge der Schweizer Firma Garaventa, Thun ersetzt.
Armin Schwarz
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