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Die älteste betriebsfähige Dampf-Lokomotive der Welt....

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Die älteste betriebsfähige Dampf-Lokomotive der Welt....
Modell der Dampflok Nr. 1  Laura   der Chiemsee-Bahn mit 1. /2 Klasse Personenwagen mit Gepäckabteil, ausgestellt in Prien am Chiemsee (28.12.2016).

Als Ludwig II. im Jahr 1886 starb, ließ dessen Nachfolger Prinzregent Luitpold die Bauarbeiten am Schloss Herrenchiemsee einstellen und gab den Prachtbau für die Öffentlichkeit frei. Dadurch verzeichnete besonders die Herreninsel einen wahren Besucheransturm, aber auch die lieblichere Fraueninsel und die dort ansässigen Gastronomiebetriebe lockten bereits damals viele Touristen an.

Die Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen brachten die Besucher aus München, Rosenheim und Salzburg nach Prien. Der knapp zwei Kilometer entfernte Hafen konnte vom Bahnhof Prien mit einem von der örtlichen Bevölkerung organisierten Fahrdienst erreicht werden, dieser bestand aus Kutschen und Karren. In der dörflichen Enge entstand dadurch ein erhebliches Verkehrschaos, diese Zustände kannte man zuvor nur aus der „großen Stadt“.

Bereits kurz nach dem ersten großen Ansturm auf Herrenchiemsee beantragten der Schifffahrtbetreiber Ludwig Feßler sowie der Kommerzienrat Georg Krauß aus München (Gründer der Lokomotivfabrik Krauß & Comp.) noch 1886 den Bau einer schmalspurigen Lokalbahn vom Bahnhof Prien zum Dampfersteg in Stock. Planung und Ausführung erfolgten mit einem für die damalige Zeit bemerkenswerten Tempo. Die Bauarbeiten begannen am 2. Mai 1887, schon am 21. Juni waren die Schwellen verlegt und man begann mit dem Aufnageln der Schienen. Die feierliche Eröffnung der Bahn fand nach weniger als 70 Tagen Bauzeit am 9. Juli 1887 statt. Bereits am nächsten Tag, einem Sonntag, nahm sie den offiziellen Betrieb auf. 

Für den Betrieb bestellt man bei der Lokomotivfabrik Krauss & Comp. in München diese L VII Kastenlokomotive (Straßenbahnlokomotive), die 1887 von Krauss & Comp. unter der Fabriknummer 1813 gebaut und an die Chiemsee-Bahn geliefert wurde. Solche zweifach-gekuppelte Nassdampflok vom gleichen Typ, die für den Ein-Mann-Betrieb ausgelegt sind, wurde auch an andere Bahngesellschaften geliefert. 

Seit dem 9. Juli 1887 fährt nun diese Lokomotive bis heute zwischen Prien Bahnhof und Prien Hafen/Stock. Sie ist damit eine der ältesten betriebsfähigen Dampf-Lokomotiven der Welt.

Wesentliche Überholungsarbeiten fanden im Jahr 1937 statt, als eine neue Feuerbüchse aus Kupfer eingepasst werden musste. Im Winter 1957/58 bekam sie einen neuen Kessel von der Lokomotivfabrik Arnold Jung aus Jungenthal bei Kirchen/Sieg. Der schon 1950 unter Fabriknummer 10848 gebaute Kessel fand keinen Abnehmer und wurde so sieben Jahre später in die Chiemsee-Bahn-Lok eingebaut. Der Umbau mit dem neuen Kessel brachte der Lokomotive eine Leistungssteigerung von 60 auf 100 PS (44 auf 74 kW).

Am Anfang besaß sie nur eine einfache Wurfhebel-Handbremse, im Jahr 1961 wurde die Druckluftbremse ergänzt. Seit 1965 besitzt sie eine elektrische Beleuchtung. Nach derzeitigen Bedingungen wird sie in den Sommermonaten nur noch an den Wochenenden eingesetzt.

TECHNISCHE DATEN:
Hersteller: Krauss & Comp., München (Fabriknummer 1813)
Baujahr: 1887
Kessel: Jung, 1950 unter Fabriknummer 10848
Typ: L VII Kastendampflokomotive
Achsfolge: B 
Bauart:  Bn2t
Länge ü. Puffer: 	5.100 mm
Achsstand: 1.800 mm
Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
Indizierte Leistung: 100 PS (ursprünglich 60 PS)
Dienstgewicht:13,3 t
Kohlvorrat: 0,6 t
Wasservorrat: 1,12 m³
Zylinderdurchmesser: 	225 mm
Kolbenhub: 350 mm
Treibraddurchmesser: 800 mm
Kesselüberdruck: 13 bar
Kulissensteuerung:   Stephenson

Lebenslauf: Seit 1887 ununterbrochen bei der Chiemsee-Bahn im Einsatz und somit ältesten betriebsfähigen Dampf-Lokomotive der Welt.

Die älteste betriebsfähige Dampf-Lokomotive der Welt....
Modell der Dampflok Nr. 1 "Laura" der Chiemsee-Bahn mit 1. /2 Klasse Personenwagen mit Gepäckabteil, ausgestellt in Prien am Chiemsee (28.12.2016).

Als Ludwig II. im Jahr 1886 starb, ließ dessen Nachfolger Prinzregent Luitpold die Bauarbeiten am Schloss Herrenchiemsee einstellen und gab den Prachtbau für die Öffentlichkeit frei. Dadurch verzeichnete besonders die Herreninsel einen wahren Besucheransturm, aber auch die lieblichere Fraueninsel und die dort ansässigen Gastronomiebetriebe lockten bereits damals viele Touristen an.

Die Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen brachten die Besucher aus München, Rosenheim und Salzburg nach Prien. Der knapp zwei Kilometer entfernte Hafen konnte vom Bahnhof Prien mit einem von der örtlichen Bevölkerung organisierten Fahrdienst erreicht werden, dieser bestand aus Kutschen und Karren. In der dörflichen Enge entstand dadurch ein erhebliches Verkehrschaos, diese Zustände kannte man zuvor nur aus der „großen Stadt“.

Bereits kurz nach dem ersten großen Ansturm auf Herrenchiemsee beantragten der Schifffahrtbetreiber Ludwig Feßler sowie der Kommerzienrat Georg Krauß aus München (Gründer der Lokomotivfabrik Krauß & Comp.) noch 1886 den Bau einer schmalspurigen Lokalbahn vom Bahnhof Prien zum Dampfersteg in Stock. Planung und Ausführung erfolgten mit einem für die damalige Zeit bemerkenswerten Tempo. Die Bauarbeiten begannen am 2. Mai 1887, schon am 21. Juni waren die Schwellen verlegt und man begann mit dem Aufnageln der Schienen. Die feierliche Eröffnung der Bahn fand nach weniger als 70 Tagen Bauzeit am 9. Juli 1887 statt. Bereits am nächsten Tag, einem Sonntag, nahm sie den offiziellen Betrieb auf.

Für den Betrieb bestellt man bei der Lokomotivfabrik Krauss & Comp. in München diese L VII Kastenlokomotive (Straßenbahnlokomotive), die 1887 von Krauss & Comp. unter der Fabriknummer 1813 gebaut und an die Chiemsee-Bahn geliefert wurde. Solche zweifach-gekuppelte Nassdampflok vom gleichen Typ, die für den Ein-Mann-Betrieb ausgelegt sind, wurde auch an andere Bahngesellschaften geliefert.

Seit dem 9. Juli 1887 fährt nun diese Lokomotive bis heute zwischen Prien Bahnhof und Prien Hafen/Stock. Sie ist damit eine der ältesten betriebsfähigen Dampf-Lokomotiven der Welt.

Wesentliche Überholungsarbeiten fanden im Jahr 1937 statt, als eine neue Feuerbüchse aus Kupfer eingepasst werden musste. Im Winter 1957/58 bekam sie einen neuen Kessel von der Lokomotivfabrik Arnold Jung aus Jungenthal bei Kirchen/Sieg. Der schon 1950 unter Fabriknummer 10848 gebaute Kessel fand keinen Abnehmer und wurde so sieben Jahre später in die Chiemsee-Bahn-Lok eingebaut. Der Umbau mit dem neuen Kessel brachte der Lokomotive eine Leistungssteigerung von 60 auf 100 PS (44 auf 74 kW).

Am Anfang besaß sie nur eine einfache Wurfhebel-Handbremse, im Jahr 1961 wurde die Druckluftbremse ergänzt. Seit 1965 besitzt sie eine elektrische Beleuchtung. Nach derzeitigen Bedingungen wird sie in den Sommermonaten nur noch an den Wochenenden eingesetzt.

TECHNISCHE DATEN:
Hersteller: Krauss & Comp., München (Fabriknummer 1813)
Baujahr: 1887
Kessel: Jung, 1950 unter Fabriknummer 10848
Typ: L VII Kastendampflokomotive
Achsfolge: B
Bauart: Bn2t
Länge ü. Puffer: 5.100 mm
Achsstand: 1.800 mm
Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
Indizierte Leistung: 100 PS (ursprünglich 60 PS)
Dienstgewicht:13,3 t
Kohlvorrat: 0,6 t
Wasservorrat: 1,12 m³
Zylinderdurchmesser: 225 mm
Kolbenhub: 350 mm
Treibraddurchmesser: 800 mm
Kesselüberdruck: 13 bar
Kulissensteuerung: Stephenson

Lebenslauf: Seit 1887 ununterbrochen bei der Chiemsee-Bahn im Einsatz und somit ältesten betriebsfähigen Dampf-Lokomotive der Welt.

Armin Schwarz 29.11.2020, 238 Aufrufe, 0 Kommentare

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Lok Laura der Chiemseebahn beim Wasserfassen am Schiffsanleger in Prien am 15.06.1981.
Lok Laura der Chiemseebahn beim Wasserfassen am Schiffsanleger in Prien am 15.06.1981.
Karl Sauerbrey

Chiemseebahn in Prien am 15.06.1981.
Chiemseebahn in Prien am 15.06.1981.
Karl Sauerbrey

B-Schmalspurlok im LHB Museum im Februar 1980 in Salzgitter-Watenstedt.
B-Schmalspurlok im LHB Museum im Februar 1980 in Salzgitter-Watenstedt.
Karl Sauerbrey

Schmalspurdampflok Nr.2 auf dem Sockel zwischen Nördlingen Bahnhof und dem Betriebsgelände der Bayern Bahn steht die 700mm Schmalspurdampflok. Die Lok wurde 1924 von J.A.Maffei in München unter der Fabrik-Nummer 4273 gebaut. Die Bauart B-n 2t wurde für die erste Bayerische Basaltstein AG gebaut. Nördlingen am 12.02.1983.
Schmalspurdampflok Nr.2 auf dem Sockel zwischen Nördlingen Bahnhof und dem Betriebsgelände der Bayern Bahn steht die 700mm Schmalspurdampflok. Die Lok wurde 1924 von J.A.Maffei in München unter der Fabrik-Nummer 4273 gebaut. Die Bauart B-n 2t wurde für die erste Bayerische Basaltstein AG gebaut. Nördlingen am 12.02.1983.
Karl Sauerbrey

Deutschland / Dampfloks / Sonstige (Schmalspur)

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